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Thema: Gnome-Anwendungen sollen neue Oberfläche erhalten

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Kommentare von Lesern spiegeln nicht unbedingt die Meinung der Redaktion wider.
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Von zettberlin am Di, 14. Februar 2012 um 13:19 #

> "Tu was ich meine" ist oft etwas, das wir Softwareentwickler uns ersparen wollen.

Kein Wunder, die meisten Softwareentwickler sind schließlich einigermaßen intelligente, wohlerzogene Leute, die sich eben damit schwer tun, ihre Mitmenschen für stumpfsinnig zu halten.

Woher, zum Teufel, soll der Programmierer wissen, was der Nutzer meint?
Und: wenn ein Programm nur etwas tut, das so primitiv und allgemeinüblich immer gleich ist, dass man tatsächlich wissen kann, was der Nutzer damit meint, warum zum Teufel ist dieses Programm dann nicht ein kleiner Knopf in einem richtigen Programm, mit dem man noch etwas mehr machen kann?

Und warum flippt jemand aus, wenn er mit Möglichkeiten konfrontiert wird, die er nicht benutzen möchte? Und zwar direkt neben den Möglichkeiten, an die er sich gewöhnt hat und die er deshalb als das Beste für alle ansieht?

Das ist die Mentalität von Rübe-runter Rentnern, die sich über anderer Leute Frisuren und Musikgeschmack erregen.

Alleine bei Dateibrowsern wurden schon dutzende Funktionen von allwissenden Auguren für veraltet, doof, selten benutzt und natürlich immer inkonsistent erklärt.

Fenster teilen, Baumansicht mit Ausklappen, Senden An und überhaupt das ganze Rechtsklickmenü. Vor ein paar Jahren haben die GNOME den Spatialbrowser für den besten Dateiverwalter aller Zeiten erklärt und sogar Debian hat den Unfug mitgemacht.
Aber zum Glück nicht lange....

> Drucken-Buttons in den alten Browsern, die so gut wie niemand brauchte?

In Deiner Welt hat man dann also Pech gehabt, wenn man zur Gruppe "so gut wie niemand" gehört ja?

Da nun Mozilla noch nicht ganz verkommen sind, machen die es übrigens goldrichtig: die von vielen oft genutzten Funktionen liegen auf der Oberfläche, die anderen kann man bei Bedarf hinzufügen.

Dieser Beitrag wurde 1 mal editiert. Zuletzt am 14. Feb 2012 um 13:24.
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    Von LH_ am Di, 14. Februar 2012 um 14:46 #

    "Woher, zum Teufel, soll der Programmierer wissen, was der Nutzer meint?"

    Weil die meisten Menschen das selbe wollen und tun.

    Das zu akzeptieren fällt schwer, gerade wenn man Teil einer Randgruppe ist, die stolz auf ihre Individualität ist.

    "In Deiner Welt hat man dann also Pech gehabt, wenn man zur Gruppe "so gut wie niemand" gehört ja?"

    Diese Welt ist die Realität. Eine Software für die Masse richtet sich eben an die Masse. So wie die meisten Kleinwagen Autos nicht für Menschen mit > 2 Meter bequem sind.

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      Von zettberlin am Di, 14. Februar 2012 um 15:49 #

      > So wie die meisten Kleinwagen

      Software heißt Software, weil sie eben nicht Hardware ist. Wenn ich ein Auto baue, in das Menschen über 2m nicht hineinpassen, kann ich diesen Leuten mein Auto nicht verkaufen. Dann stellt sich die Frage, ob ich mein Auto viellleicht so bauen kann, dass eine 2m große Person es mit ein paar Handgriffen auch für sich einrichten kann.

      Autohersteller machen das, obwohl es sicherlich schwieriger ist, als Software anpassbar zu gestalten.

      Niemand sagt, dass Programme für übliche Zwecke nicht so aussehen sollen, wie für die meisten Menschen üblich. Aber erstens gibt es Programme, die über das übliche hinausgehen (das sind fast alle produktiven Anwendungen). Und zweitens erklärt mir niemand, warum es für einen Durchschnittsnutzer abstoßend sein soll, wenn er nach einem Rechtsklick auf die Werkzeugleiste Einträge sehen kann, mit denen er das Programm anders aussehen lassen kann.

      Möglichkeiten und Informationen bewusst abzuschaffen, ist zynisch.

      Und was die "Realität" angeht: Apple und Monsanto und Microsoft sind in Deiner Realität ganz real sehr erfolgreich mit ihren Geschäftsmethoden. Heißt das, dass die freie Softwareszene die gleichen Methoden benutzen soll? Der gleichen Philosophie folgen soll?

      Ernsthaft Freunde: Die Linux-Szene hat nur den Aspekt der Freiheit, in allen anderen Bereichen ist sie auf dem Desktopmarkt hoffnungslos unterlegen. Wenn Linux genauso ist wie MacOSX oder Windows, warum sollte sich dann noch irgendwer dafür interessieren?

      Wenn Freiheit und Offenheit nicht schon an der Oberfläche für den Nutzer sichtbar werden, hat der Nutzer keinen Grund, sich von MacOSX zu verabschieden.

      Es gibt keine "Masse" --- sowas gab es nur in den Köpfen von Diktatoren, die sich moralisch dafür rechtfertigen wollten, dass sie Unterdrücker sind. Es gibt nur individuelle Menschen, jeder einzelne ist anders. Logisch denken können sie alle, besonders dann, wenn man ihnen das auch zutraut.

      Usability besteht aus Logik, Ästhetik und Auswahlmöglichkeiten. Ein wirklich brillianter Designer bekommt es sicher hin, dass in 98% aller Anwendungsszenarien der Nutzer nicht auf die Idee kommt, ein Untermenü aufzurufen, weil die handvoll Knöpfe an der Oberfläche schon reichen. Die restlichen 2% machen dem Nutzer aber das Leben zur Hölle, wenn sie nicht durch Alternativen abgefangen werden.

      Dieser Beitrag wurde 1 mal editiert. Zuletzt am 14. Feb 2012 um 15:55.
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      Von nico am Mi, 15. Februar 2012 um 01:53 #

      das hängt doch sehr stark vom Anwendungskontext und der Aufgabe der Anwender ab. Eine Sekretärin wird eine Textverarbeitung ganz anders nutzen als jemand, der gerade ein Referat schreibt. Eine Faktura bildet dafür wieder komplett andere Anwendungsfälle ab. Jemand, der sein Lager verwalten will und eine simple Schnittstelle zu einem Onlineshop hat andere Anforderungen, als ein Handwerker, der nur seine Rechnungen und Angebote erstellen will.

      Ich könnte jedesmal daran verzweifeln, wenn irgendwelche simplifyheinis wieder für mich wichtige Funktionen in den Tiefen versteckter Dialoge verbergen obwohl dies in der Vorgängerversion über eine Menüleiste direkt erreichbar war. Oder wenn Geschäftsanwendungen derart einfach gemacht werden, dass sobald ein Vorgang vom Standard abweicht nur mit irgendwelchen Dirtytricks arbeiten kann. Die Anwendung muss der Aufgabe entsprechen und nicht zwanghaft irgendwelchen Vorstellungen praxisferner Designer.

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