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Do, 22. März 2012, 11:54

Software::Distributionen

Hurd-Quartalsbericht: Fortschritte bei der Anwendungskompatibilität

Die Entwicklung von GNU/Hurd geht fast unbemerkt von der Öffentlichkeit weiter. Der Bericht für das 4. Quartal 2011 vermeldet einen neuen Speicherallokator und eine neue Hurd-Distribution.

Zu den beiden vorhandenen Distributionen von GNU/Hurd, Debian GNU/Hurd und Arch Hurd, kam eine weitere auf Basis von Nix. Diese Distribution, die als Qemu-Image erhältlich ist, ist noch recht einfach, soll aber kontinuierliche Integration und damit ständige automatisierte Tests ermöglichen. Auch Debian GNU/Hurd erschien in einer neuen Version.

Im Kernel wurde ein neuer Speicherallokator implementiert, ein Slab-Allokator, der eine Reihe von Verbesserungen gegenüber dem alten Zonen-Allokator bringt. Dies war zugleich die erste Arbeit im Rahmen des FOSS Factory-Projektes, das Spenden nutzt, um Entwickler für die Entwicklung bestimmter Features in GNU/Hurd zu bezahlen.

Ein großer Teil der weiteren Arbeit bestand in der Portierung von freien Softwarepaketen. Meist genügten kleine Anpassungen, um die Software unter die immer größere Zahl von Projekten einzureihen, die unter Hurd laufen. Als eines der bisher größten Projekte wurde webkitgtk+ erfolgreich compiliert. Auch GCC 4.7 und Firefox ließen sich portieren. Weitere Arbeiten dienten der Vervollständigung des Kernels. Keine Fortschritte lässt der Bericht jedoch bei der Treibersituation erkennen.

Im Mach-Microkernel wurden einige Diskrepanzen in der Verwendung von int und long-Integer-Variablen behoben. Damit wurden erste Schritte für eine Portierung auf x86_64 möglich. Den Hurd-Entwicklern ist bewusst, dass sie mit dem Mach-Microkernel auf einen nicht mehr gewarteten Kernel setzen, der einige Designprobleme, speziell bei der Verwaltung von Ressourcen besitzt. Linus Torvalds erklärte die Probleme von Mach seinerzeit sogar direkt dem Mach-Chefentwickler bei Apple und bezeichnete Mach in seinem Buch als Misthaufen. Die Versuche, Hurd auf einen anderen Microkernel zu portieren, endeten bisher erfolglos. Das Ziel, einen Ersatz für Mach zu finden oder notfalls selbst zu entwickeln, bleibt aber bestehen.

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Kommentare (Insgesamt: 12 || Alle anzeigen )
Re[5]: Kann mir wer das mal erklären? (Historiker, Fr, 23. März 2012)
Re[3]: Kann mir wer das mal erklären? (wieso, Fr, 23. März 2012)
Re[4]: Kann mir wer das mal erklären? (christianw, Fr, 23. März 2012)
Re[3]: Kann mir wer das mal erklären? (nico, Fr, 23. März 2012)
Re[3]: Kann mir wer das mal erklären? (nico, Fr, 23. März 2012)
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