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Mi, 25. Juli 2012, 13:45

Software::Desktop

Microsoft fordert weitere Lizenzgebühren für Linux-Server ein

Microsoft hat ein weiteres Patentabkommen vermeldet: Nach diversen Herstellern bittet das Unternehmen nun auch Amdocs zur Kasse und fordert Lizenzgebühren wegen einer Nutzung von Linux-Servern ein.

Microsoft-Schriftzug in Redmond

Derrick Coetzee

Microsoft-Schriftzug in Redmond

Nachdem bereits in der Vergangenheit diverse Soft- und Hardwarehersteller Lizenzgebühren an Microsoft für die Nutzung von Linux zahlen mussten, vermeldet das Unternehmen nun eine weitere Vereinbarung. Demnach hat nun auch der milliardenschwere Dienstleister für Telekommunikationsanbieter Amdocs ein Lizenzabkommen unterzeichnet. Amdocs erhält laut Microsoft dadurch ausdrücklich eine Lizenz, in seinen Rechenzentren Linux-Server betreiben zu dürfen.

Sowohl über die eingeforderte Summe als auch über die Modalitäten und den Umfang der angeblichen Patente hüllen sich beide Parteien in Schweigen. Ein nicht ganz ungewöhnlicher Vorgang. Schon früher wurden stets Verschwiegenheitsklauseln vereinbart, wenn es um Lizenzzahlungen für Linux-Server oder Linux-Technologien ging. Denn spätestens seit Microsoft Linux nicht nur als Hindernis auf den Weg zur Maximierung der generierten Gewinne, sondern als einen Konkurrenten auf dem Server-Markt sieht, schlägt das Unternehmen immer wieder kriegerische Töne an, die allesamt von Nebelschwaden begleitet sind. So erklärte Microsoft beispielsweise bereits 2006, dass Linux von Microsoft patentiertes Eigentum nutze und Linux-Nutzer nicht sicher vor Klagen seien - bewiesen hat das Unternehmen seine Behauptungen allerdings immer noch nicht.

Einen kleinen Einblick in die angeblich patentierbare Technologie hatte Barnes & Noble im Zuge eines Gerichtsstreits der Öffentlichkeit gewährt. Wie auch bei anderen Herstellern forderte auch hier Microsoft Lizenzgebühren für die Nutzung von Linux und Linux-basierten Technologien. Durch das Schriftstück bestätigte sich unter anderem die Vermutung, dass es sich bei den Patenten um Trivialitäten handelte. Sie umfassten Webbrowser-Technologie aus der Mitte der 1990er-Jahre. Die beschriebenen Verfahren waren nicht nur trivial, sondern schon damals Stand der Technik und somit nicht patentierbar, so Barnes & Noble. Letztendlich beerdigte Microsoft seine eigenen Pläne und investierte sogar in die Technologie von Barnes & Noble.

Mittlerweile spricht Microsoft von über 1100 Verträgen, die Unternehmen im Rahmen des 2003 eingeführten IP-Programms geschlossen hätten. Doch auch hier nennt der Konzern weder konkrete Zahlen noch nachprüfbare Fakten. Es darf deshalb bezweifelt werden, dass die Zahl, die zusammen mit der neuesten Vereinbarung genannt wird, sich auf Linux-Nutzer bezieht oder nur annähernd etwas mit den tatsächlichen Gegebenheiten der angeblichen Patentverletzungen zu tun hat.

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