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Di, 7. August 2012, 08:15

Software::Grafik

OpenGL 4.3 und OpenGL ES 3.0 veröffentlicht

Kapp 20 Jahre nach der Veröffentlichung von OpenGL 1.0 hat die seit 2006 für die Weiterentwicklung des lizenzfreien Gegenentwurfs zu Direct3D verantwortliche Khronos Group die neue Version 4.3 der Grafik-Programmierschnittstelle OpenGL veröffentlicht.

opengl.org

Die Weiterentwicklung des ursprünglich von Silicon Graphics (SGI) entworfenen, von Plattform und Programmiersprache unabhängigen APIs zum Erstellen von 2D- und 3D-Computergrafik OpenGL liegt seit der Version 2.1 in der Händen der Khronos-Group, wenngleich der OpenGL-Standard seit 1992 vom inzwischen ebenfalls zur Khronos Group gehörenden OpenGL ARB (Architecture Review Board) festgelegt wird, dem die meisten namenhaften Hardware- und Grafikkarten-Hersteller angehören. Lediglich Gründungsmitglied Microsoft hat das ARB 2003 verlassen.

Die Khronos Group hat die 3D-Grafikschnittstelle OpenGL 4.3 anlässlich der Grafikmesse SIGGRAPH in Los Angeles vorgestellt. Die vollständige Spezifikation sämtlicher Neuerungen lassen sich auf der OpenGL-Webseite nachlesen. Nvidia hat bereits einen ersten Beta-Treiber mit Unterstützung für OpenGL 4.3 auf seiner Entwickler-Seite veröffentlicht.

Wie üblich ist die neue OpenGL-Version 4.3 abwärtskompatibel zum Vorgänger. Viele der neuen Funktionen resultieren aus Rückmeldungen von Entwicklern. Zu den wichtigsten Neuerungen zählt, dass »Compute-Shader« jetzt die Parallelität in GPUs ausnutzen, sodass sich zahlreiche universelle Berechnungen wie Bild, Volumen und Geometrie unmittelbar von der Grafikpipeline berechnen lassen. Speziell dafür angepasste Programme vorausgesetzt ist es demnach möglich, bisher durch die CPU-Kerne übernommene Aufgaben von den Grafikkernen parallel verarbeiten zu lassen. Compute-Shader sind in OpenGL quasi die Komplementär-Technolgie zu OpenCL aus DirectX 11. Als Anwendungsbeispiel nennt Khronos beispielsweise Fotobearbeitung oder Geometrieberechnungen. Außerdem ermöglicht das Berechnen von Compute-Shadern in den Grafikkernen aufwendigere Effekte in Spielen. Ferner erlauben Storage-Puffer Shadern das Lesen und Schreiben großer Datenmengen, sowie das Austauschen der Daten zwischen den Shader-Stages.

Darüber hinaus unterstützt OpenGL 4.3 jetzt wie OpenGL ES 3.0 auch die Texturkompressionsformate EAC und ETC2. Außerdem können mobile OpenGL-ES-3.0-Anwendungen mit OpenGL 4.3 auf dem Desktop ausgeführt werden und die Textur-Grenzen der aktuellen Plattform lassen sich jetzt ebenfalls abfragen. OpenGL-4.3 unterstützt nun auch indirektes Mehrfachzeichnen. Hierbei kann die GPU Parameter zwischenspeichern und für mehrere Zeichenkommandos benutzen, was vor allem das Zeichnen vieler einfacher Objekte beschleunigen soll. Schließlich haben die Entwickler auch für mehr Sicherheit gesorgt. So sollen Applikationen nur auf ihre eigenen Puffer zugreifen können. Bei mehreren parallel ausgeführten Applikationen sorgt OpenGL 4.3 zudem dafür, dass das Zurücksetzen der GPU durch eine Applikation andere Anwendungen nicht beeinflusst.

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