Kroatien hat viele Probleme, historische wie aktuelle. Ich hab' auch oft den Verdacht, dass die Kroaten nicht direkt die Krone der Schöpfung darstellen - aber mir fallen da auch sonst kaum Kandidaten ein...

Kroatien lebt vom Tourismus und immer noch von einer recht leistungsfähigen Schattenwirtschaft. Das Land ist förmlich besetzt worden von den westeuropäischen (vor allem natürlich deutschen) Konzernen, die ein modernes Wirtschaftswesen vorspiegeln. Andererseits können die Kroaten vor Kraft kaum laufen. Es gibt viele innovative kleine Firmen, es gibt ein gigantisches Infrastruktur-Programm, viele junge Kroaten sprechen neben ihrer Muttersprache recht passabel Englisch und Deutsch - und zwar nicht wegen eines touristischen Hintergrunds, sonder weil sie sich als Europäer fühlen.

Von den wenigen Jobs, die's gibt, werden viele mit Stundenlöhnen unter 3 Euro vergütet. Mietwohnungen, Lebensmittel und Energie sind in Kroatien genauso teuer wie in Deutschland. Im Moment rettet die Kroaten nur die relativ hohe Eigentumsquote bei Häusern und Wohnungen.

Kroatien ist ein sehr kleines Land mit sehr großen Widersprüchen - aber eben immer auch mit sehr großen Ambitionen.

Da passt eine aktive Open-Source-Bewegung hervorragend hin. Denn kluge Köpfe und große Wünsche haben sie durchaus, Geld fehlt ihnen - eine Kombination, die gut zu Open Source passen kann.

Hat denn unsere Bundeskanzlerin die Arbeit der deutschen Open-Source Prokekten und deren Entwicklern gelobt? Nein, es ist für die Regierung immer zu gefährlich Open-Source in ihren Büros zu verwenden....