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Mo, 8. Juli 2013, 12:16

Software::Kernel

Intels »Rapid Start« kommt in den Kernel

Matthew Garrett hat einen neuen Patch vorgestellt, der die Nutzung der »Intel Rapid Start Technology« (IRST) auch unter Linux ermöglicht. Bei IRST handelt es sich um eine Technologie, die zu einem schnelleren Start des Systems führen soll.

Larry Ewing

Bereits seit geraumer Zeit bieten Produzenten von Systemen und Mainboards den Kunden eine Funktion an, die als »Intel Rapid Start Technology« (IRST) beworben wird und für schnellere Startzeiten von Systemen sorgen will. Aus Anwendersicht ermöglicht IRST, den Rechner in einen Status, ähnlich »Suspend to RAM« (S3) oder »Suspend to Disk« (S4), zu versetzen, um ihn zum Gebrauch wieder schnell starten zu können. Im Gegensatz zu den Standardtechnologien bedarf IRST allerdings nicht nur einer vollständigen Unterstützung durch die Hardware, sondern auch diverser Anpassungen im Betriebssystem.

Vereinfacht dargestellt handelt es sich bei IRST um die bereits vorhandenen Technologien, die von Intel lediglich zu einer neuen Einheit verschmolzen wurden. Eine im BIOS enthaltene Firmware fängt den Status des Systems ab und übernimmt die Kontrolle nach dem Ausschalten. Schaltet der Benutzer den Rechner in den Suspend-Modus, kontrolliert die Firmware die weitere Vorgehensweise. Wurde beispielsweise ein Zeitlimit eingestellt, ist die Firmware in der Lage, das System aufzuwecken. Ist ein solcher Timer nicht vorhanden, schaltet sie das System nach einer definierten Zeit in einen S4-Zustand.

Wird das System eingeschaltet, kopiert die Firmware die zuvor gespeicherten Daten in den Hauptspeicher und startet das System direkt. Im Gegensatz zu den herkömmlichen Technologien hat IRST den Vorteil, dass ein Systemstart erheblich kürzer dauert, da die Firmware nicht auf den Start des Betriebssystems warten muss, sondern direkt nach dem Einschalten des Rechners ihre Aktivitäten startet.

Um die Technologie auch unter Linux nutzen zu können, bedarf es allerdings diverser Anpassungen. Zu allererst benötigt die Firmware eine separate Partition mit einer speziellen Kennung. Hierin schreibt die Firmware die Daten des Speichers. Zudem scheint IRST auch auf SSDs beschränkt zu sein. Versucht man, die Daten auf eine herkömmliche Festplatte auszulagern, wird die Partition ignoriert. Zuletzt bedarf IRST auch diverser Anpassungen im Kernel. Diese hat nun Matthew Garrett in Form einer Reihe von Patches an die Linux Kernel Mailing-Liste (LKML) gesendet. Ab dem Kernel 3.11 könnte die neue Funktion zum Standard gehören.

Wie Garrett allerdings schreibt, sind noch nicht alle Fragen geklärt. So ist es beispielsweise Anwenderprozessen nicht ohne Weiteres möglich, zu erkennen, ob das System IRST anbietet. Auch sind die meisten Installer nicht in der Lage, automatisch die benötigten Partitionen zu erstellen, damit die Firmware korrekt anlaufen kann. Sofern IRST allerdings auch unter Linux-Anwendern auf Resonanz stößt, dürften auch diese Probleme schon bald gelöst werden.

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