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Di, 27. August 2013, 17:28

Software::Desktop::Gnome

Gnome: Neues Designkonzept für Auswahl und Kopieren

Bereits seit zwei Jahren tragen sich die Entwickler damit, die Funktion der mittleren Maustaste zu verändern. Nun könnte schon bald die Unix-ähnliche Handhabung einem neuen Designkonzept folgen.

Designvorschlag einer neuen Kopier- und Auswahlfunktion unter Gnome

Gnome

Designvorschlag einer neuen Kopier- und Auswahlfunktion unter Gnome

Geht es nach den aktuellen Plänen der Gnome-Entwickler, so könnte schon bald das traditionelle Hinzufügen von Texten mittels der mittleren Maustaste der Vergangenheit angehören. Bereits seit 2011 tragen sich die Entwickler damit, die traditionelle Handhabung aus der Umgebung zu tilgen und die Taste durch eine neue Standardfunktionalität zu belegen. Möglichkeiten hierzu gäbe es laut Gnome etliche. So könnten beispielsweise Anwendungen selbst festlegen, was sie mit der mittleren Maustaste anfangen, oder diese Taste könnte für fortgeschrittene, einheitliche Funktionen genutzt werden.

Wie die Taste genau belegt wird, steht noch nicht fest. Sicher ist dagegen, dass die Entwickler das Markieren, Kopieren und Hinzufügen von Texten, Bildern oder Inhalten überarbeiten wollen. So sieht ein Designvorschlag vor, dass die Handhabung mehr an die Funktionalität von Tablets und mobilen Geräten angelehnt werden soll. Nach einer Selektion soll dem Anwender ein Menü eingeblendet werden, das alle relevanten Funktionen enthält. Die Punkte selbst sollen einerseits einheitlich sein, andererseits aber auch von Anwendungen selbst festgelegt werden können.

Die Idee selbst fand unter den Kommentatoren nur wenig Gegenliebe. Spöttisch merken Anwender an, was wohl als nächstes abgeschaltet werde, und tippten auf die »Delete«-Taste, die unter Nautilus Dateien in den Papierkorb verschieben kann. Bastien Nocera, Entwickler von gnome-settings-daemon und ein Befürworter der Änderung, zeigt allerdings für die Anmerkungen nur wenig Verständnis. Laut Nocera ist die Behandlung der mittleren Maustaste unter Gnome weder korrekt implementiert noch durchdacht und muss geändert werden.

Anfang des Monats war es schlussendlich so weit und Nocera versetzte dem Kopieren mittels der mittleren Maustaste den Todesstoß. Mittels eines Patches entfernte der Entwickler das bekannte Verhalten. Demnach wird künftig die mittlere Maustaste unter Gnome dazu benutzt werden, dem Anwender mehr Auswahlmöglichkeiten zu offerieren und die Behandlung beim Kopieren zu simplifizieren.

Doch selbst unter Gnome-Anhängern erwies sich die Änderung als zu radikal. Ende letzter Woche entfernte der bei Red Hat angestellte Matthias Clasen die Änderung wieder. Laut Clasen ist das Projekt noch nicht so weit. Zudem sei die Änderung noch nicht ausreichend den Anwendern kommuniziert. Aus der Welt ist die Änderung allerdings noch nicht. Nach einer Diskussion mit Allan Day und Jakup Steiner wird sie in die übernächste Version von Gnome verschoben. Geht es also nach dem Willen der Entwickler, sollte bereits die Anfang 2014 geplante Version 3.12 von Gnome das seit Dekaden unter Unix etablierte Verhalten nicht mehr standardmäßig unterstützen.

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