Der Fokus der GPL ist auf den Quellcode und nicht die Anwendung selbst gerichtet. Nach deiner Argumentation ist jegliche Form einer kommerziellen Distribution nicht erlaubt. Wenn dir die 5 Euro zu viel sind, schau mal was Univention veranstaltet.

Bisherige allgemeine Praxis ist, jeder kann GPL-Software nehmen, diese verändert oder nicht zu einem beliebigen Preis weiter vertreiben (Distribution). Der Quellcode muss dem Anwender nicht zwingend ausgeliefert, aber in geeigneter Form zumindest auf Nachfrage zur Verfügung gestellt werden. Alles andere würde OSS und die GPL im speziellen nahezu unbrauchbar machen.

Leider legt jeder die Lizenz irgendwie anders aus. Da müsste erst ein Gericht kommen und dies bestätigen bzw. widerlegen. Mir ist nicht bekannt, dass diese über diese Auslegung vor einem Gericht jemals gestritten wurde. Bisher ging es eher darum, dass Firmen eher den OSS-Ursprung ihrer Derivate verschleierten und den Code nicht raus rückten. Aber frag einfach mal bei Eben Moglen, Harald Welte oder der FSFE an, was die von deiner Auslegung halten.