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Thema: Medibuntu-Repo eingestellt: libdvdcss ab sofort bei Videolan

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Von Randy Andy am Fr, 13. September 2013 um 09:49 #

Na, Du Nestbeschmutzer ;-)

Also erstens braucht man für solche Basics wie Multimedia-Codecs, Firmware, proprietäre Treiber etc. kein Overlay einbinden, da das schon alles im Tree vorhanden ist. Ich hatte das in der Vergangenheit schon mal für einen Vortrag ausgearbeitet, hier ein kleiner Auszug daraus:

Für einen objektiven Vergleich der Paketauswahl, müsste man also die Anzahl der Quellpakete von Debian, der Anzahl der Pakete (nicht Ebuilds) von Gentoo gegenüberstellen.

Leider konnte ich selbst keine aktuelle Erhebung bei Debian durchführen, da sich mir der Zugriff auf das
Debian Developer's Packages Overview http://qa.debian.org/developer.php nicht so recht erschloss.
Vergleichbare Erhebungen aus dem Jahr 2009 für Debian scheinen mir jedoch relativ verlässlich:

16756 source packages (32958 binary packages), count input file bezogen von dieser Site:
http://asdfasdf.debian.net/~tar/bugstats/?zack%40debian.org

Aktuelle Zahlen von Gentoo belegen findet man hier: http://packages.gentoo.org/categories/
Categories: 159 Packages: 16838 Ebuilds: 35907


Wie man sieht scheint der Unterschied so groß nicht. Augenscheinlich ist dagegen das durchschnittliche Verhältnis von Binärpaketen zu Quellpaketen von ca. 2:1. (aktuell bei Debian ca. 30000 Binaries /2)

Wie man daraus ersieht, verfügen beide Distributionen über eine nahezu ebenbürtige Programmauswahl.

Noch wichtiger als die absoluten Zahlen, scheint es mir auch wie einfach und risikolos der User sich all dieser Pakete bedienen kann.
Abhängig davon in welchem Release-Zweig sich der User befindet (z.B. stable), wird er neu in die Repositories (z. B. testing oder experimental) eingeflossenen Pakete gar nicht wahrnehmen.
Schließlich benötigen diese den festgelegten Reifungsprozess, bis sie erstmalig bei stable eintrudeln.
Möchte der User sie vorher, also aus experimental oder testing nutzen, könnte er sein System gefährden wie bereits Eingangs erwähnt. Noch mehr gilt das für die Verwendung fremder Paketquellen.

Bei Gentoo kann man sich dagegen recht unproblematisch aus den unstable oder sogar fremden Quellen (Overlays) bedienen.
Probleme sind erfahrungsgemäß eher während der Kompilation, also noch vor der Installation zu erwarten, oder aber beim ausführen dieser wenig getesteten Programme. Das gefährdet jedoch i.d.R nicht das gesamte System, sondern betrifft dann höchstens diese wenig getesteten Programme.
Das eröffnet dem User auf einfache und sichere Art, den flexiblen Zugriff auf genau die stabile oder aktuelle Version, die er sich wünscht.

Viele dieser Overlays dienen Entwicklern als Spielwiese, zum testen eigener Ebuilds, bevor diese dann in den Portage-Tree aufgenommen werden (insofern klar dass hier vieles noch nicht 100% funktioniert, aber das würdes Du ja in einem Experimental Repository auch nicht erwarten).
Dennoch werden die Pakete dann wenigstens nicht am Paketmanagement vorbei installiert und lassen sich somit auch wieder sauber entfernen.

Wenn nun der Nutzer einer binären Distribution ein Paket installiert, welches gegen andere Versionen von Systembibliotheken gelinkt ist, als die seines eigenen, bzw. seines zugrunde liegenden Referenzsystems, dann wird er früher oder später auf Fehler stoßen.
So etwas kommt meist dadurch zustande, dass der User Repositories unterschiedlicher Releases einer Distribution beliebig mischt, oder zusätzlich fremde Repositories einbindet.

Auf dem Gentoo-System auf dem das Paket erfolgreich gebaut wurde, sind danach jedoch alle Abhängigkeiten erfüllt.
Insofern ist es hier gefahrloser möglich verschiedene Zweige und Quellen zu mischen, ein unschätzbarere Vorteil wie ich finde.

Gruß, Andy.

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