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Mo, 14. Oktober 2013, 09:07

Gesellschaft::Politik/Recht

Britische Gesundheitsdatenbank Spine2 basiert auf freier Software

Großbritanniens National Health Service (NHS) arbeitet mit Hochdruck an der zweiten Version seiner zentralen Spine-Datenbank, die 27.000 primäre und sekundäre Gesundheitsdienstleister miteinander verbindet. Wenn 2014 die Verträge mit dem Datenbankanbieter Oracle auslaufen, soll Spine2 bereitstehen und weitestgehend auf Open-Source-Technologien basieren.

Bisher halten Oracle-Technologien Spine am Laufen. In dem System sind die Daten von 70 Millionen Patienten gespeichert, auf die sämtliche Gesundheitsdienstleister zugreifen können. Diese nutzen Spine zudem als Plattform, um Behandlungsdaten auszutauschen, Arzneimittelrezepte elektronisch an Apotheken zu senden, für Forschung und Qualitätskontrollen. Patienten können Spine nutzen, um Reservierungen in Krankenhäusern vorzunehmen.

Anstelle der Oracle-Software wird Spine2 mit der freien, verteilten, dokumentenbasierten NoSQL-Datenbank Riak, dem in Python implementierten asynchronen und blockierungsfreien Webserver Tornado und der In-Memory-Datenbank Redis arbeiten. Ferner ist noch das proprietäre Echtzeit-Indexierungs- und Berichtswerkzeug Splunk mit von der Partie. Für den Austausch und die Generierung der im Gesundheitswesen häufig verschickten HL7-Nachrichten und CDA-Dokumente (Clinical Document Architecture) werden JSON, Mustache und Schematron eingesetzt.

Spine2 wurde von Grund auf neu entwickelt und war im Juli fertiggestellt. Das System ist laut dem Nachrichtenportal The Register momentan für 200.000 Nutzer und bis zu 90 Millionen Patienten ausgelegt. Mit dem neu entwickelten Spine2 sollen die in der IT-Strategie des Gesundheitsministeriums vorgegebenen offenen Standards umgesetzt sowie Interoperabilität und Interkonnektivität zwischen verschiedenen Anbietern verbessert werden. Ferner möchten die Briten die Deployment-Kosten senken und ihr System flexibler gestalten. Derzeit werden noch bis zum 18. Oktober unter anderem die Migration der Daten von Spine zu Spine2, der Versand von HL7-Nachrichten, das Verschreiben von Medikamenten sowie das NIS Portal gestestet. Ab Mitte November erfolgen weitere Tests, im nächsten Jahr soll Spine2 dann in Betrieb genommen werden.

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