In einem Interview mit dem Wall Street Journal hat der Linux-Schöpfer Linus Torvalds die auf den neuen Kernel 2.4 wartende Linux-Gemeinschaft für zwei bis drei Monate vertröstet.
Im Laufe des auf der LinuxExpo in San Jose gehaltenen Interview äußerte Torvalds, Linux sei erst in fünf oder zehn Jahren soweit, im Heimbereich mit Microsoft oder Apple-Systemen gleichzuziehen. Selbst seine Schwester und seine Eltern benutzten kein Linux, sondern würden Windows- und Macintosh-Systeme bevorzugen. Es gebe einfach zu wenig Anwendungen. Geschäftliche Anwender könnten allerdings schon früher auf Linux umsteigen, vielleicht schon nächstes Jahr. Torvalds bescheinigte dem neuen Kernel-Release enstcheidende Leistungssteigerungen. So habe die Schlappe vom Frühjahr, als bei Windows NT bei Performance-Tests deutlich besser als Linux abschnitt, motivierend gewirkt, und man habe die Flaschenhälse beseitigt, auch wenn es ihn geschmerzt hatte, zugeben zu müssen, dass Linux in einigen Bereichen unterlegen sei. Bezüglich des Kartellrechtsprozesses gegen Microsoft in den Vereinigten Staaten meinte Torvalds, er halte nichts davon, das Unternehmen auf die vom Department Of Justice vorgeschlagene Art und Weise zu teilen. Es würde mehr Wettbewerb entstehen, wenn man die Aufteilung in zwei oder drei Unternehmen vollziehen würde, von denen jedes die selben Produkte anbieten würde.