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Mo, 24. März 2014, 14:46

Gesellschaft::Politik/Recht

Petition gegen Bündelung von Hardware und proprietärer Software

Zahlreiche Organisationen hauptsächlich aus Europa haben eine Petition gestartet, die sich gegen die Bündelung von Hardware und proprietärer Software richtet und von den Gesetzgebern Gegenmaßnahmen fordert.

FSFE

MS Windows und zuvor schon MS DOS hatten ihre faktische Monopolstellung auf dem Desktop durch die Bündelung mit neu verkaufter Hardware erreicht. Nach massiven Protesten Anfang der 1990er Jahre wurden schließlich in einigen Ländern Regelungen geschaffen, nach denen die Verbraucher unerwünschte proprietäre Betriebssysteme gegen Erstattung des Aufpreises zurückgeben konnten. Eine von vornherein mögliche Auswahlmöglichkeit, einen Rechner ohne proprietäre Software zu erwerben, wäre für die Benutzer um ein Vielfaches einfacher gewesen, konnte aber nie durchgesetzt werden. So ist das Microsoft-Monopol bis heute kaum beeinträchtigt.

Eine neue Initiative der Association Francophone des Utilisateurs de Logiciels Libres (AFUL), will das ändern. AFUL ist eine französische Unterstützergruppe des Einsatzes freier Software. Ihre Petition wird von der FSF, der FSFE und zahlreichen weiteren Organisationen unterstützt.

Die Petition bezeichnet die Bündelung der Hardware mit proprietärer Software als »Racketware«, also als Abzocke. Darüber hinaus sei spätestens durch die Enthüllungen von Edward Snowden klar, dass MS Windows und Mac OS X Hintertüren für die NSA und andere Geheimdienste enthalten, schreibt AFUL. Die Forderungen der Petition sind daher sehr weitgehend. Die AFUL will vollständige Chancengleichheit für freie und proprietäre Software erreichen.

Zu den Forderungen der AFUL gehört daher, dass man sich als Benutzer bereits vor dem Kauf eines Rechners, Smartphones oder Tablets das vorinstallierte Betriebssystem aussuchen kann. Die genauen Kosten, aber auch die Lizenzbestimmungen der vorinstallierten Software sollen aufgeschlüsselt werden und schon vor dem Kauf einsehbar sein. Die Auswahl der Hardware soll von der Auswahl der Software sollständig entkoppelt werden. Die Rückgabe einer unerwünschten Lizenz muss unkompliziert und in vollem Umfang möglich sein.

Der Vertrieb von Hardware oder Software, die es normalen Benutzern erschwert, alternative Software zu installieren oder zu nutzen, soll verboten werden. Die Hardwarehersteller sollen verpflichtet werden, vollständige Informationen für die Entwicklung von Treibern zu veröffentlichen. Die Forderungen sollen gesetzlich festgeschrieben und durch entsprechende Strafandrohungen auch durchgesetzt werden.

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