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Do, 10. April 2014, 14:30

Software::Desktop

XWayland im kommenden X-Server

XWayland, die Kompatibilitätsschicht, um X-Anwendungen unter Wayland auszuführen, wurde in den X-Server von X.org integriert. Die aktuelle Version wurde zuvor in vielen Punkten verbessert, ist aber noch nicht komplett.

wayland.freedesktop.org

Mindestens drei Jahre war XWayland in Entwicklung. Zwei Jahre nach der initialen Konzeption von Wayland, nach dem Umzug zu FreeDesktop.org, war zumindest die grundlegende Architektur klar. Doch trotz der inzwischen erfolgten Stabilisierung von Wayland und Unterstützung in einigen Toolkits ist Wayland immer noch in der Testphase. Mit verantwortlich dafür ist auch die Tatsache, dass XWayland es bisher nicht in die offizielle X.org-Distribution geschafft hat. Noch für die vor fünf Monaten veröffentlichte Version 1.15 des X-Servers wurde die Integration abgelehnt.

XWayland ist ein X-Server, der als Wayland-Client fungiert und damit die Kompatibilität von existierenden X-Anwendungen, die (noch) nicht auf Wayland portiert wurden, herstellt. XWayland empfängt die Eingabe-Ereignisse von Wayland, produziert Ausgaben mit seinem herkömmlichen beschleunigten 2D-Treiber, sendet diese allerdings an Wayland statt an den Kernel.

Doch mit dem kommenden X-Server ist es endlich soweit: XWayland wurde integriert. Die Aufnahme konnte laut Jasper St. Pierre früher als erwartet erreicht werden; im schlimmsten Fall hätte es noch einmal ein Jahr gedauert, um mit XWayland fertig zu werden. Doch XWayland wurde komplett neu gemacht und ist dem Entwickler zufolge nun deutlich kleiner, sauberer und schneller. Er ist noch nicht ganz fertig, aber das fehlende direkte Rendering für OpenGL und die 2D-Beschleunigung sollen noch kommen.

Die neue Architektur von XWayland war möglich geworden, da die beiden wichtigsten geräteabhängigen Funktionen, nämlich das Einstellen des Grafikmodus und die 2D-Beschleunigung, nicht mehr vom X-Server übernommen werden müssen. Der große Rest des X-Servers ist Hardware-unabhängig. XWayland baut darauf auf und konnte daher im Umfang enorm reduziert werden. Funktionen zur Unterstützung von XWayland in Grafiktreibern können damit ebenfalls entfallen.

Eine Lücke in Wayland ist die noch fehlende Unterstützung des proprietären Nvidia-Treibers. Nvidia war ursprünglich nicht bereit, Änderungen am X11-Treiber vorzunehmen, doch wie Jasper St. Pierre angibt, gibt es mittlerweile Gespräche mit Nvidia und ein Plan sei im Entstehen. Die Ergebnisse der Gespräche sollen so bald wie möglich vorgestellt werden.

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