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Do, 25. September 2014, 08:44

Software::Desktop::Gnome

Gnome 3.14 freigegeben

Das Gnome-Projekt hat Version 3.14 der Desktop-Umgebung Gnome veröffentlicht, die unter anderem mit einer verbesserten Unterstützung für Touchscreens aufwartet.

Weather in Gnome 3.14

Gnome-Projekt

Weather in Gnome 3.14

Gnome – unter anderem Standard-Desktop von Fedora, Debian, Red Hat (im Classic Mode) und vielen anderen Distributionen - ist planmäßig 6 Monate nach Gnome 3.12 in einer neuen Hauptversion 3.14 erschienen. Wichtigste Neuerungen sind die verbesserte Unterstützung für Touch-Gesten, ein überarbeiteter Dokumentenbetrachter, eine überarbeitete Wetter-App, die Unterstützung für Google Picture in der Fotoverwaltung Photo und eine automatische Handhabung für WiFi-Hotspots. Außerdem haben die Entwickler zahlreiche weitere Gnome-Programme aktualisiert und an der Unterstützung der Gnome Shell für den designierten X11-Nachfolger Wayland gefeilt. Standardmäßig kommt aber nach wie vor der X-Server des X.org-Projektes zum Einsatz und von einer vollständigen Wayland-Unterstützung will das Entwickler-Team in Anbetracht einiger noch immer bestehender Defizite noch nicht reden. Mehr Details zu den neuen Funktionen finden sich in der Veröffentlichungsmitteilung.

Evince in Gnome 3.14

Gnome-Projekt

Evince in Gnome 3.14

Nach außen tritt der Feinschliff vor allem beim Standard-Theme Adwaita in Erscheinung, das vollständig neu geschrieben wurde. Adwaita bietet jetzt neue Menüleisten, animierte Schalter, verbesserte Benachrichtigungs-Dialoge und überarbeitete Spinner-Animationen. Gnome 3.14 macht sichtbar häufiger von Animationen Gebrauch als der Vorgänger, etwa bei der Navigation in der Anwendungsübersicht der Gnome Shell, aber auch beim Ein- oder Ausblenden von Programmfenstern. Darüber hinaus haben die Entwickler die Unterstützung für hochauflösende Bildschirme erweitert, etwa im Bereich der Schriftendarstellung.

Die verbesserte Unterstützung für Touch-Gesten zeigt sich zum Beispiel in der Fotoverwaltung und der Karten-App. In Beiden kann der Nutzer jetzt mit Hilfe der bekannten Zwei-Finger-Geste hinein- oder hinauszoomen. Das klappt aber zur Zeit nur mit echten Touchscreen-Bildschirmen, nicht mit dem Touchpad eines Notebooks. Die Gesten-Unterstützung im GTK+-Toolkit ist gänzlich neu und findet zum Beispiel in der Desktop-Steuerung selbst eine nützliche Anwendung. So interpretiert Gnome jetzt Touchscreen-Gesten für einen Wechsel zwischen den Arbeitsflächen oder zum Öffnen der Aktivitäten-Ansicht. Ferner interpretieren GTK+-Anwendungen jetzt Pinch-to-Zoom-Gesten. Die nutzt z.B. der überarbeitete Dokumentenbetrachter Evince. Dem haben die Entwickler, ebenso wie der Hilfe-Anwendung des Gnome-Desktops eine vollständig neue Oberfläche verpasst. Evince zeigt beim Start jetzt eine Auswahl der zuletzt geöffneten Dokumente. Mit Evince und der Hilfe haben auch die beiden letzten Kern-Anwendungen den fälligen Schritt zum Gnome3-Stil vollzogen. Ferner kann die die Musik-App von Gnome 3.14 nach dem Update jetzt gleichermaßen in lokalen Inhalten, wie in der Cloud bei Magnatune und Jamendo nach Inhalten suchen.

Photos in Gnome 3.14

Gnome-Projekt

Photos in Gnome 3.14

Das Update der Karten-Anwendung von GNOME bietet dem Nutzer jetzt die Möglichkeit einer Routenplanung. Das Programm setzt dazu auf das freie Projekt [app]GraphHopper[app] auf. Das erlaubt die Wegfindung wahlweise per Auto, Rad oder zu Fuß. Dabei lassen sich auch Zwischenstationen einplanen. Zudem lässt sich der eigenen Aufenthaltsort auf der Karte bestimmen. Dank einer Anbindung an den Mozilla Location Service ist eine Positionierung mit Hilfe von Netzwerkinformationen möglich. Darüber hinaus haben die Entwickler die Wetter-Anwendung optisch überarbeitet. Auch die Wetter-App nutzt jetzt die Geolocation-Funktionalität von Gnome, etwa zum automatischem Anzeigen des lokalen Wetters des Nutzers. Allerdings können Anwender die Geolokalisierung in den Privacy-Einstellungen für alle Programme zentral abschalten.

Neu ist auch, dass Anwender der Suchfunktion der Gnome Shell einfache Rechenaufgaben mitgeben können. Ferner haben die Entwickler der OwnCloud-Anbindung für Gnome Notes in der neuen Version Offline-Unterstützung spendiert, was Synchronisationsprobleme vermeiden soll. Gnome Photos kann in der neuen Version 3.14 bei Google gespeicherte Fotos einbinden, wenn ein Google-Account mit dem Desktop verbunden ist.

In Gnome Contacts lassen sich jetzt Kontakte direkt im Hauptfenster bearbeiten. Auch bei Gnome Contacts haben die Entwickler zahlreiche Dialoge optisch überarbeitet. Darüber hinaus gibt es im Gnome-eigenen Softwarecenter jetzt eine Bewertungsfunktion und die Entwickler haben das Installieren von Add-Ons vereinfacht. Ferner gibt es mit Hitori ein neues Spiel in Gnome Games. Darüber hinaus wurden Mines und Sudoku optisch überarbeitet.

Gnomes eigenes Virtualisierungs-Frontend Boxes hat ebenfalls eine Reihe von Verbesserungen erfahren und ermöglicht jetzt unter anderem das Anlegen mehrerer Snapshots. Ferner können virtuelle Maschinen jetzt in separaten Fenstern laufen. Boxes holt sich zudem jetzt die benötigen Installationsmedien selbständig, wenn der Nutzer die betreffenden URLs angibt. Neu ist auch ein Express-Installationsmodus für Debian.

Gnome 3.14 verfügt auch über einen verbesserten Umgang mit Wifi-Hotspots. Bei Netzen, die vor Bereitstellung des Internetzugang eine Autorisierung verlangen, zeigt Gnome automatisch ein Login-Fenster an. Ferner lassen sich die verschiedenen Sharing-Funktionen vom jeweiligen Netzwerkkontext abhängig konfigurieren. So kann der Nutzer die Funktionen beispielsweise nur für zuhause aktivieren. Zu den Neuerungen unter der Haube gehört auch die Wayland-Unterstützung. Laut Veröffentlichungsmitteilung soll die Gnome Shell als Wayland-Compositor jetzt tatsächlich nutzbar sein. Das begründen die Entwickler mit den neu hinzugekommenen Funktionen im Wayland-Betrieb wie Drag-and-Drop-Unterstützung, Touchscreen, Tooltips und eine funktionsfähige Tastaturkonfiguration. Außerdem haben die Entwickler viele Fehler behoben.

Gnome 3.14 steht in Form von Quellcode-Paketen der Einzelkomponenten zum Download zur Verfügung. Außerdem haben die Entwickler ein Live-Image veröffentlicht, mit dem sich die neuen Funktionen via USB-Stick, DVD oder in einer VM leicht testen lassen. Die meisten Anwender werden aber wohl warten, bis ihre Distribution die Gnome-Pakete aktualisiert.

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