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LibreOffice enthält rechtsgültige PDF-Signaturen
Nachdem die Fundraising-Kampagne zur Erstellung digitaler PDF-Signaturen in LibreOffice innerhalb weniger Tage ihr Sponsoringziel übertroffen hatte, konnte das Projekt nun erfolgreich abgeschlossen werden.
Mirko Lindner
PDF-Signaturen in LibreOffice 4.4
PDF hat sich als De-facto-Standard für den unternehmens- und plattformübergreifenden Dokumentenaustausch international etabliert. Daher wird es zunehmend wichtiger, dass der Empfänger eines solchen Dokuments überprüfen kann, ob das Dokument tatsächlich dasjenige ist, das der Absender geschrieben hat, oder ob es inzwischen verändert wurde. Dementsprechend sind digitale Signaturen eine Voraussetzung, um wichtige Dokumente statt auf Papier auch elektronisch versenden zu können. Doch auch für Archivierungszwecke sind signierte Dokumente oftmals unerlässlich.
LibreOffice kann zwar bereits ODF-Dokumente signieren, nicht jedoch die beispielsweise daraus erstellten PDF-Dateien. Das sollte laut Aussage der Schweizer Kampagne für freie Software, Wilhelm Tux, geändert werden. Wilhelm Tux initiierte deshalb im Oktober des vergangenen Jahres eine Fundraising-Kampagne, im Zuge derer die Firma Collabora die fehlende Funktionalität in die Suite implementieren sollte.
Wie die Verantwortlichen nun bekannt gaben, konnte das Projekt jetzt erfolgreich abgeschlossen werden. Die Grundfunktionalität dazu wurde bereits in LibreOffice 4.4 aufgenommen. Der für eine rechtsgültige Signatur erforderliche Zeitstempel wird in Version 4.5 zur Verfügung stehen. Digital signierte Zeitstempel nach RFC 3161 (Trusted Timestamping) sind ein wichtiges Element der Signatur und zwingende Voraussetzung dafür, dass ein PDF-Dokument rechtsgültig digital signiert werden kann. Analog einer notariellen Beglaubigung bestätigen sie den Zeitpunkt, zu dem die Signatur angebracht wurde.
Markus Wernig, Präsident von Wilhelm Tux, lobt deshalb sowohl die Arbeit des Entwicklers als auch die Spendenbereitschaft der Nutzer. Diese hätten »mit ihren Beiträgen diesen Erfolg möglich gemacht«. Insgesamt wurden 11.508 Schweizer Franken und damit deutlich mehr als die veranschlagten 8.000 Euro gesammelt.