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Mo, 8. Juni 2015, 13:20

Software::Kernel

Linux 4.1 wird langfristig unterstützter Kernel

Greg Kroah-Hartman hat angekündigt, dass er Linux 4.1 für mindestens zwei Jahre mit Updates versorgen will. Diese Version wird somit die nächste langfristig unterstützte Version nach 3.14, 3.10, 3.4 und 3.0.

Larry Ewing

Linux 4.1 ist noch gar nicht erschienen, doch steht jetzt bereits fest, dass es der nächste langfristig unterstützte Kernel wird. Damit wird diese Kernel-Version gut zwei Jahre lang mit Updates versorgt.

Die Serie dieser Kernel reicht schon weit in die Zeit von Linux 2.6 zurück. Normale Kernel erhalten ihr letztes Update meist einige Wochen nach dem Erscheinen der nächsten Kernel-Version, werden also einige Monate unterstützt. Diese Updates werden durch das »Stable Kernel Team« um Greg Kroah-Hartman vorgenommen. Einige Monate sind jedoch in der Industrie zu wenig, wo man meist in Zeiträumen von Jahren denkt. Doch auch Distributionen, die keinen eigenen Kernel pflegen wollen, profitieren davon. Daher wurden schon die mittlerweile veralteten Kernel 2.6.16 und 2.6.27 für lange Zeit gepflegt. Immer noch unterstützt werden, wie man auf der »Linux-Homepage« kernel.org sehen kann, Linux 2.6.32, 3.4, 3.10 und 3.14. Dazu kommen Linux 3.2, das von Ben Hutchings für Debian und die Allgemeinheit gepflegt wird, Linux 3.12, das von Jiri Slaby betreut wird, Linux 3.18, das von Sasha Levin für Oracle und die Allgemeinheit gewartet wird, und diverse langfristig unterstützte Versionen der verschiedenen Distributionen, die nicht auf kernel.org aufgeführt sind.

Kroah-Hartman hatte vor rund vier Jahren angeregt, einmal im Jahr einen Kernel auszuwählen, der mindestens zwei Jahre Unterstützung erfährt. Dieser Vorschlag resultierte in der Long-Term Support Initiative (LTSI) der Linux Foundation und führte zur Auswahl von Linux 3.0 als erstem LTS-Kernel, gefolgt von Linux 3.4, 3.10 und 3.14. Es war jetzt also wieder an der Zeit, einen neuen Kernel auszuwählen. So hat sich Kroah-Hartman, wie er jetzt in einem sehr kurzen Beitrag auf Google Plus bekannt gab, für Linux 4.1 entschieden. Im Gegensatz zu den ersten Jahren gab er dieses Mal bisher keine weiteren Kommentare dazu ab. Es ist aber davon auszugehen, dass wie schon in den letzten Jahren im Vorfeld ausgiebige Diskussionen mit Unternehmen und Entwicklern stattfanden, um einen Kompromiss zwischen den verschiedenen Anforderungen der Benutzer zu finden.

Linux 4.1 wird damit auch die Grundlage für den nächsten LTSI-Kernel. Der LTSI-Kernel darf jedoch nicht mit den stabilen Kernel-Versionen auf kernel.org verwechselt werden. Beide folgen unterschiedlichen Regeln. Während in die kernel.org-Versionen nur Korrekturen eingebracht werden, die zuvor auch im Entwicklungszweig des Kernels getestet wurden, werden in die von der Linux Foundation betreuten LTSI-Kernel, die für die Elektronikindustrie gedacht sind, durchaus auch neue Funktionen eingebaut, von denen einige noch nie in einem offiziellen Kernel zu finden waren. In dieser Hinsicht ähnelt der LTSI-Kernel denen, die von den Linux-Distributoren gepflegt werden.

Linux 4.1 wird nun voraussichtlich am 22. Juni erscheinen. Linus Torvalds stellte in seiner Ankündigung der siebten Testversion fest, dass es zwar vorangehe, aber die Behebung einiger Regressionen noch ausstehe. Damit diese Korrekturen noch getestet werden können, werde er einen weiteren Veröffentlichungskandidaten einschieben. Diese Entwicklung kommt ihm nicht ungelegen, da jetzt sein Familienurlaub ansteht. Das Ende des Urlaubs dürfte mit der Freigabe von Linux 4.1 und dem Beginn der zweiwöchigen Integrationsphase von Linux 4.2 zusammenfallen.

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Kommentare (Insgesamt: 5 || Alle anzeigen )
Re[2]: Wettbewerb? (Unerkannt, Di, 9. Juni 2015)
Re[2]: Wettbewerb? (wurzel, Mo, 8. Juni 2015)
Re: Wettbewerb? (Anonymous, Mo, 8. Juni 2015)
Re: Wettbewerb? (12345678, Mo, 8. Juni 2015)
Wettbewerb? (wurzel, Mo, 8. Juni 2015)
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