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Di, 23. Juni 2015, 13:41

Software::Distributionen::Suse

Opensuse auf Identitätssuche

Opensuse ist in den letzten Jahren in eine undankbare Position gerutscht, in der die Anwender, die aktuellste Software bevorzugen genauso verprellt werden, wie diejenigen, die sich eine längere Unterstützung wünschen würden.

Opensuse

Bereits seit 2010 ist Opensuse auf der Suche nach einer neuen Ausrichtung, die dem Projekt mehr Anwender bringen soll. Die meisten Ansätze verliefen im Sand, weil die Community dabei außen vor gelassen wurde und die Ansätze zu theoretisch gerieten, wie Community-Manager Jos Poortvliet zugeben musste. Im Jahr 2014 wurden in einem erneuten Ansatz die beiden Entwicklerprojekte Tumbleweed und Factory zusammengelegt zu einer Rolling-Release-Distribution, die neue Anwenderschichten erschließen sollte und so stärker in den Fokus der Anwender gerückt wurde als bisher. Das gelang auch, allerdings wanderten auch viele Opensuse-Stammanwender, Community-Mitglieder und Entwickler zu Tumbleweed ab, wie Opensuse-Vorstandsmitglied Richard Brown in einer Diskussion im Mai feststellte.

Die Veröffentlichung von Opensuse 13.02, das im Sommer 2014 erscheinen sollte, wurde auf November verschoben, um dringend nötige Anpassungen an der Infrastruktur vorzunehmen, die aufgrund der Neugewichtung von Tumbleweed und Factory und der stark gestiegenen Paketzahl in den vorangegangenen Jahren nötig wurden. Im April hatte dann Konzernmutter Suse erklärt, künftig einen Großteil der Quellen für Suse Linux Enterprise (SLE) künftig auch in den Opensuse-Build-Service (OSB) eingespeist und Aktualisierungen von SLE dorthin zurückportiert werden sollen.

Releasemanager Stephan Kulow sah dies als einen Fingerzeig an, Opensuse auf eine neue Basis zu stellen. Dazu sollen die rund 1.000 Basis-Pakete von SLE mit weiteren Paketen aus der Codebasis Factory ergänzt werden, um auf den derzeitigen Stand von rund 6.000 Paketen zu kommen. Laut Kulow wäre ein günstiger Zeitpunkt für die Umstellung die Veröffentlichung von SP1 für SLE 12, die für Ende des Jahres geplant ist. Derzeitiger Arbeitstitel ist Opensuse 42. In einem YouTube-Video vom Mai erläutert Brown in einem Vortrag auf der Opensuse-Konferenz die diesbezüglichen Zukunftspläne. Im Ergebnis soll Tumbleweed als Rolling-Release von Opensuse auf der stabilen Basis von SLE ergänzt werden und Nutzer anziehen, die eine etwas längere Unterstützung zu schätzen wissen ohne auf aktuelle Software verzichten zu müssen.

Auch Fedora hat zwischen den Versionen 21 und 22 eine Neuorientierung vorgenommen und auf die zunehmende Verbreitung von Cloud-Computing und Containerisierung reagiert und die Distribution in die drei Fraktionen Workstation, Server und Cloud aufgeteilt.

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