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Thema: Betriebssystem Redox in Rust geschrieben

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Von kraileth am Do, 24. März 2016 um 05:38 #

Es geht in der Tat nicht um ein Erziehungsprojekt - sondern um einen Hinweis auf eine Auswirkung der GPL nach dem Zugeständnis, daß selbige eigentlich nur notwendig sei, weil die Menschen ethisch nicht unbedingt besonders hoch entwickelt sind. Mein Vorposter gesteht zu, daß die GPL eine Krücke ist, um in einer nicht-optimalen Situation das beste daraus zu machen. Ich behaupte, daß es legitim ist, auf die ebendiese Situation zementierende Wirkung hinzuweisen.

Was die „wehrhafte Software-Freiheit“ angeht, empfinde ich diese als hochaggrassiv, weil virulent/annektionistisch. Wenn jemand Code unter eine freie Lizenz stellt, bleibt dieser doch grundsätzlich offen und keine Firma (außer sie hält irgendwelche absurden Patente/Geschmacksmuster oder dergleichen) kann etwas dagagen tun! Die vielbeschworene Gefahr, daß offener Quellcode von anderer Seite geschlossen wird, besteht gar nicht. Was hingegen tatsächlich geschieht, ist daß plötzlich Code offengelegt werden muß, der vorher nicht offen war. Und da ist die Unfreiheit deutlich zu spüren: Daß nämlich bei einer Weiterentwicklung der Code offengelegt werden _muß_, finde ich bedenklich, da nicht in jeder Situation angebracht. Du hast recht, wenn Du darauf hinweist, daß niemand der Freiheit beraubt wird, sich gegen GPL-lizensierte Software zu entscheiden. Das Bedauerliche dabei: Der so lizensierte _Code_ ist weniger frei als permissiv lizensierter Code und damit für manche Fälle effektiv verloren.

Nun, ich selbst finde es aber immer schade, wenn Code existiert, der ein Problem lösen kann oder mit wenig Aufwand dahingebracht werden könnte aber wegen etwas so Banalem wie einer Lizenz nicht benutzt werden kann. Und dann habe ich nicht bloß die Freiheit, auf die Verwendung zu verzichten, sondern muß es sogar tun. Ergebnis: Der Code kann noch so quelloffen sein - seine Existenz ist mit in etwa so nützlich wie irgendwo existierender geschlossener Code. Beide sind außerhalb meiner Reichweite. Kann man gutfinden. Muß man aber nicht.

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    Von Nur ein Leser am Do, 24. März 2016 um 08:57 #

    Wenn jemand Code unter eine freie Lizenz stellt, bleibt dieser doch grundsätzlich offen und keine Firma kann etwas dagagen tun!
    Soweit korrekt, aber das ist ja nur ein Aspekt der Software-Freiheit.
    Es gibt haufenweise Beispiele für Firmen, die nehmen hochentwickelte GPL-Software (Linux), passen diese auf ein Gerät bzw. Einsatzzweck an und deklarieren das dann als ihre Firmware / ihr Produkt. De facto haben sie sich damit mit maximal 5% Eigenleistung und 95% Fremdleistung günstig etwas zusammengebaut.
    Sie verweigern ihren Kunden aber den Quelltext, somit auch die Möglichkeit die Software zu untersuchen, anzupassen, für andere Zwecke zu verwenden etc. Beispiele aus der realen Welt gibt es dafür viele, von diversen Embedded-Geschichten bis hin zu VM-Ware (mutmaßlich).

    Dagegen richten sich Copyleft-Lizenzen.

    wenn Code existiert, der ein Problem lösen kann oder mit wenig Aufwand dahingebracht werden könnte aber wegen etwas so Banalem wie einer Lizenz nicht benutzt werden kann
    Wenn der Code mit wenig Aufwand dahingebracht werden kann, etwas anderes zu tun, warum schenkt man dann diesen geringen Aufwand nicht wieder der Gemeinschaft, die die Basis gelegt hat?
    Ich verstehe nicht, was der Hinderungsgrund sein soll, wegen dieser kleinen Änderungen die ganze Lizenz abzulehnen - außer man will eben mit unlauteren Methoden Gewinnmaximierung betreiben und sich den vollen Profit für ein Gesamtpaket einstecken, von dem man eben nur einen kleinen Teil selbst geleistet hat.

    Und nein, ich bin nicht antikapitalistisch... Ich gönne z.B. Red Hat jeden Cent ihrer 2 Milliarden Umsatz - weil sie fair spielen!

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