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Mo, 7. November 2016, 13:52

Software::Kommunikation

Ring wird GNU-Projekt und veröffentlicht zweite Betaversion

Das Ring-Projekt, das eine Software für VoIP-Telefonie und universelle Kommunikation entwickelt, hat seine zweite Betaversion veröffentlicht. Ferner ist Ring jetzt ein offizielles GNU-Projekt.

Mirko Lindner

Ring ist eine freie SIP/IAX2-kompatible Sprach-, Video- und Chat-Kommunikationslösung, die keinen zentralen Server benötigt und den Schutz der Privatsphäre ernst nimmt. Ring ging aus SFLphone hervor und wird maßgeblich von dem kanadischen Unternehmen Savoir-faire Linux entwickelt.

Unter Verwendung von verteilten Hash-Tabellen, wie sie auch für die populären Torrent-Netzwerke benutzt werden, stellt Ring ein eigenes Netzwerk über das Internet bereit, das für die Distribution von Verzeichnisfunktionen, Authentifizierung und Verschlüsselung aller angeschlossenen Systeme verantwortlich ist. Wie das Vorgängerprojekt SFLPhone ist Ring kompatibel zu gängigen Standards und bereits existierender Kommunikations-Infrastruktur wie den meisten SIP-Telefonen und -Accounts.

Wie das Projekt jetzt meldet, ist Ring ab sofort ein offizielles GNU-Projekt. Es behält allerdings vorerst seine eigene Webpräsenz bei. Zugleich mit dem Beitritt zu GNU haben die Entwickler auch die zweite Betaversion von Ring freigegeben. Der Quellcode sowie Binärpakete der Betaversion stehen zum freien Download bereit. Für Android ist die Installation über den Google Play Store oder F-Droid möglich. Für Benutzer der vorigen Beta- oder Alphaversion ist zu beachten, dass die neue Version nicht rückwärtskompatibel ist. Vorhandene Konten können auf die neue Version aktualisiert, aber dann nicht mehr mit alten Versionen genutzt werden.

Die neue Betaversion soll die Benutzbarkeit von Ring wesentlich verbessern, da sie mehrere Geräte für ein einzelnes Konto unterstützt. Benutzer können sich dadurch von mehreren Geräten aus mit derselben ID identifizieren und die Notwendigkeit, auf jedem Gerät eine separate ID zu verwalten, entfällt. Neue Geräte können jederzeit zu einem bestehenden Konto hinzugefügt werden.

Anstelle einer Ring-ID kann in Zukunft auch ein Benutzername verwendet werden. Diese noch experimentelle Funktionalität ermöglicht es, einen Benutzernamen für eine Ring-ID zu registrieren. Die Standard-Benutzerdatenbank ist öffentlich und vollständig dezentral, so dass auch hierfür kein zentraler Server benötigt wird. Die neue Funktionalität baut auf Ethereum auf, eine dezentrale Plattform, die mit einer Blockchain arbeitet.

Neben Benutzernamen können in Ring nun auch URIs verwendet werden. Diese lösen eine Abfrage aus, die derzeit den Server ring.gnu.org abfragt. Darüber hinaus wurden in Ring Beta 2, das noch nicht produktiv verwendet werden sollte, zahlreiche Fehler korrigiert.

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