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Mo, 21. November 2016, 13:00

Software::Wissenschaft

Neues Leben für Tabellenkalkulation GNU Oleo

Das Neoleo-Projekt hat die freie Tabellenkalkulation GNU Oleo, deren Entwicklung vor 16 Jahren bei Version 1.99 eingeschlafen war, zu einer neuen Version 2.0 ergänzt. Ob über die nötig gewordenen Aktualisierungen hinaus nun die Entwicklung neu aufgenommen wird, ist aber noch offen.

Mirko Lindner

GNU Oleo ist eine schlanke Tabellenkalkulation, die in fast jeder Umgebung arbeiten soll. Sie verfügt über eine textbasierte und zwei grafische Oberflächen. Erstere arbeitet mit NCurses, die grafische Oberfläche setzt auf das Toolkit Motif, kann aber auch ganz ohne Toolkit-Unterstützung compiliert werden, wodurch die Funktionalität allerdings reduziert wird. Oleo bietet die Möglichkeit, zahlreiche Funktionen und Ausdrücke für die Zellenwerte zu verwenden, sowie eine Makrosprache und die Möglichkeit, Diagramme zu erstellen. Oleo war bis etwa zum Jahr 2000 sogar daie Standard-GNU-Tabellenkalkulation. Doch als Gnumeric als weitere und weitgehend zu MS Excel kompatible Tabellenkalkulation zum GNU-Projekt kam, schlief die Entwicklung von Oleo bei Version 1.99.16 im Jahr 2000 ein.

Das ist der Grund, warum GNU Oleo weitgehend in Vergessenheit geraten ist. Durch die fehlende Pflege begann der Code zu veralten, bis er nicht mehr compilierbar war. Dies ist nach wie vor der Zustand der offiziellen Version von Oleo.

Dass nun ein Entwickler das Projekt wieder aufgegriffen hat, ist ein schlagendes Beispiel dafür, dass freie Software nie ihren Wert verliert. Es braucht nur eine Person, die sich für den alten Code interessiert, um ein Projekt wiederzubeleben. Im Falle von Oleo hat der Entwickler jedoch eine Abspaltung des Originalprojekts vorgenommen und die Software in Neoleo umbenannt. Durch seine Aktualisierungen, die im Github-Projekt verfolgt werden können, ist Oleo nun wieder compilierbar. Der Entwickler veröffentlichte den geänderten Code gleich als Version 2.0, Stabilität sollte man allerdings nach so langer Entwicklungspause noch nicht erwarten, da sich alle Bibliotheken, mit denen Oleo interagiert, und alle Compilierwerkzeuge zumindest ein wenig geändert haben. Ob Neoleo eine Zukunft hat, hängt nun davon ab, ob die Software weiter gepflegt wird, aber auch davon, ob neben LibreOffice Calc, Gnumeric und anderen noch Bedarf an einer schlanken Tabellenkalkulation besteht.

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Kommentare (Insgesamt: 13 || Alle anzeigen )
Re[4]: Schlecht für LibreOffice (XYZ, Di, 22. November 2016)
Re[3]: Schlecht für LibreOffice (XYZ, Di, 22. November 2016)
Re[2]: Schlecht für LibreOffice (blablabla233, Di, 22. November 2016)
Mumpitz (Oiler der Borg, Di, 22. November 2016)
Re: jo (Rubicon, Di, 22. November 2016)
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