Hardware::Platinencomputer
Erstes Linux-fähiges RISC-V-Board von SiFive
Eine Crowdfunding-Kampagne der Firma SiFive sammelt Geld für ein Entwickler-Board mit der RISC-V-CPU »Freedom U540«. Dieses kann auch unter Linux betrieben werden.
Im Mai letzten Jahres wurde ein Patch vorgestellt, der Unterstützung für die offene RISC-V-Architektur in den Linux-Kernel einbringen sollte. Es dauerte ein wenig länger als gedacht, doch mit dem soeben veröffentlichten Kernel 4.15 ist die Unterstützung da. Ein erster RISC-V-Prozessor mit vier Kernen wurde von der Firma SiFive bereits im Oktober vorgestellt. Während damals noch die Unterstützung im Kernel als auch ein Entwickler-Board fehlten, kommt nun alles zusammen.
Auf der Plattform Crowdsupply kann das Entwickler-Board »HiFive Unleashed« vorbestellt werden. Für mindestens 999 US-Dollar erhält der Kunde ein Board mit der CPU »Freedom U540«, acht GByte DDR4-RAM mit ECC, 32 MByte Quad-SPI-Flash-Speicher und Gigabit-Ethernet. Die CPU selbst bietet vier U54-Kerne, zwei MByte L2-Cache, bis zu 1,5 GHz Taktfrequenz und einen DDR4-Speicher-Controller.
Der 64-Bit-SoC Freedom U54 stammt aus der 28-nm-Fertigung von TSMC und verfügt neben den vier U54-Kernen über den Management-Kern E51-RV64IMAC und Controller für SD-Karten und Gigabit Ethernet. Schnittstellen sind für das Serial Peripheral Interface (SPI) und den I2C-Bus vorhanden. Für spätere Erweiterungen steht ein Anschluss für FPGA Mezzanine Cards (FMC) bereit.
Erste Entwickler-Boards will SiFive bereits im März ausliefern, diese kosten allerdings 1.250 US-Dollar. Die identischen Platinen für 999 Dollar sollen ab Juni verschickt werden. Auf der am vergangenen Wochenende in Brüssel abgehaltenen Entwickler-Konferenz FOSDEM gab der Linux-Maintainer und SiFive-Angestellte Palmer Dabbelt
in einem Vortrag einen Überblick über den Stand von Hard- und Software für die RISC-V-Plattform.
Slides zu dem Vortrag sind ebenfalls verfügbar (PDF).