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Do, 5. April 2018, 14:42

Software::Kernel

Linux-libre 4.16 freigegeben

Nahezu zeitgleich mit Linux 4.16 ist auch das von GNU gepflegte Linux-libre in derselben Version erschienen. Die neue Version soll das Verhalten von Treibern verbessern, die proprietäre Firmware nicht finden, und eliminiert einige Verweise auf Microcode-Dateien.

Freedo, das Maskottchen von Linux-libre

FSFLA

Freedo, das Maskottchen von Linux-libre

Linux-libre ist eine Variante von Linux, aus der alle proprietären Firmware- und Microcode-Dateien entfernt wurden. Dieser Kernel, der maßgeblich von Mitgliedern der FSF Lateinamerika entwickelt wird, dient als Basis von Distributionen, die ganz ohne proprietäre Komponenten auskommen wollen und die strikteste Definition von Freiheit erfüllen, die die FSF kennt. Distributionen, die die GNU-Richtlinien für freie Distributionen erfüllen wollen, müssen zwangsläufig Linux-libre einsetzen.

Das Fehlen proprietärer Firmware muss nicht gleich bedeuten, dass eine Hardware unbenutzbar ist, manchmal ist die Funktionalität nur eingeschränkt. Daher sind vollständig freie und von GNU empfohlene Distributionen keine Spielzeuge oder Systeme nur zum Testen, sondern auf der passenden Hardware durchaus nutzbar. In Linux-libre 4.16 wurde die Kompatibilität mit der Hardware weiter verbessert. Treiber, die bisher beim Fehlen der proprietären Firmware ihren Dienst versagten, können jetzt dank eines geänderten Rückgabewertes trotzdem fortsetzen und so zumindest zum Teil genutzt werden.

Desweiteren bringt Linux-libre 4.16 alle Verbesserungen des nahezu zeitgleich freigegebenen offiziellen Linux 4.16 mit. Eine signifikante Änderung ist, dass einige Kernel-Meldungen entfernt wurden, die die Benutzer aufforderten, den Microcode zu aktualisieren, sofern sie einen x86-Prozessor einsetzen. Ihrer bisherigen Philosophie folgend, eliminierten die Entwickler von Linux-libre auch hier jeden Hinweis auf unfreie Software oder Aufforderungen, unfreie Software zu nutzen. Die spezifische Meldung, die den Anlass zu der Bereinigung gab, war erst vor kurzem im Zuge der Maßnahmen gegen Meltdown und Spectre von Greg Kroah-Hartman hinzugefügt worden. Ein Schaden für die Benutzer muss das Fehlen dieser Meldungen nicht bedeuten, da die in Software implementierten Maßnahmen teils effektiver sind als die Microcode-Updates.

Linux-libre ist von der Webseite der FSFLA im Quellcode zu beziehen. Eine Übersicht über Geräte, die unfreie Firmware benötigen, findet man auf libreplanet.org.

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