Gesellschaft::Politik/Recht
Dortmund erwägt freie Software und offene Standards
Die Stadt Dortmund hat ihren »Masterplan Digitale Stadtverwaltung« um das Projekt »Freie Software und Offene Standards« erweitert. Innerhalb der nächsten zwei Jahre sollen die Potenziale für die Verwaltung untersucht werden.
Mirko Lindner
Die Stadt München
verzichtet in Zukunft auf die zahlreichen Vorteile von freier Software - was dazu noch die Steuerzahler teuer zu stehen kommen wird. Vielleicht macht es Dortmund bald besser. Denn wie die Verwaltung jetzt
bekannt gegeben hat, wurde der »Masterplan Digitale Stadtverwaltung« um das Projekt »Freie Software und Offene Standards« erweitert, um die Potenziale freier Software und offener Standards für die Verwaltung zu untersuchen. Eine Entscheidung wird allerdings wohl erst in frühestens zwei Jahren anstehen.
»Durch die gesellschaftliche Entwicklung hin zur Digitalisierung ergeben sich veränderte Anforderungen an die Informationstechnologie (IT) der Stadtverwaltung«, wie die Stadt mitteilt. »Im Masterplan Digitale Stadtverwaltung werden derzeit diese Anforderungen beschrieben und Handlungsmöglichkeiten erarbeitet, um die Entwicklung der Digitalisierung für die Stadt Dortmund zu gestalten. Die digitale Entwicklung wird stark durch die dafür eingesetzte Software geprägt. Es ist abzusehen, dass für die Digitalisierung, insbesondere in Bezug auf den Softwareeinsatz, ein hohes Maß an organisatorischer und technischer Flexibilität erforderlich sein wird.«
Für freie Software spricht demnach, dass sie den Benutzern weitgehende Rechte einräumt. Was dies konkret für die Stadt bedeutet, können die Verantwortlichen in der Stadtverwaltung zru Zeit noch nicht benennen. Daher soll dies jetzt »in Bezug auf die vielseitigen Anforderungen« systematisch untersucht werden. Da auch der Kontakt mit den Bürgern in diesem Zusammenhang von Bedeutung ist, stellt sich auch die Frage, »wie die digitale Kommunikation mit der Stadt für alle Akteure zugänglich gestaltet werden kann«. Das E-Government-Gesetz von Nordrhein-Westfalen schreibt bereits vor, dass offene und standardisierte Dateiformate für die Übermittlung von Dateien an Bürger und Unternehmen genutzt werden sollen. Neben der Übertragung von Dateien gibt es aber zweifellos auch noch andere Kommunikationswege.
Das Projekt »Freie Software und Offene Standards« soll die Bürger von Anfang an beteiligen. Die Stadtverwaltung will dabei mit der Bürgerinitiative Do-FOSS zusammenarbeiten. Die Bürgerinitiative engagiert sich bereits seit mehreren Jahren in einem öffentlich geführten Dialog dafür, die Vorteile von freier Software und offenen Standards für die Stadt Dortmund zu nutzen.