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Fr, 8. Juni 2018, 11:08

Software::Android

Zweite Betaversion von Android P

Vier Wochen nach der ersten Betaversion hat Google die zweite Betaversion der kommenden Android-Ausgabe vorgestellt. Als hauptsächliche Änderung in dieser Version wurden die Schnittstellen für Android P fertiggestellt.

Navigation innerhalb von Gebäuden mit Wi-Fi RTT in Android P

Google

Navigation innerhalb von Gebäuden mit Wi-Fi RTT in Android P

Mit der zweiten Betaversion von Android P, der kommenden Version von Android, will Google vor allem den Entwicklern einen frühen Zugang zur kommenden Version geben, so dass diese noch Zeit haben, um Feedback zu geben, aber auch, um ihre Apps anzupassen oder auf die neue Funktionalität zu optimieren.

Nachdem vor vier Wochen als eine der größten Neuerungen eine künstliche Intelligenz, die maschinelles Lernen ermöglicht, eingeführt wurde, steht in der zweiten Betaversion die Vervollständigung der Schnittstellen im Mittelpunkt. Die Schnittstellen sind nun auf dem endgültigen Stand für Android P.

Alle im folgenden beschriebenen Änderungen waren bereits in der ersten Betaversion vorhanden. Android P nutzt die künstliche Intelligenz für die Priorisierung des Zugriffs von Apps auf Systemressourcen, die den Energiebedarf optimieren und damit die Akkulaufzeit verlängern soll. Laufende Apps werden in vier Gruppen mit unterschiedlichen Restriktionen eingeteilt, App-Entwickler sollten ihre Apps dahingehend optimieren.

App Actions sollen die »Sichtbarkeit« von Apps erhöhen. Mit maschinellem Lernen werden häufig ausgeführte Aktionen als Vorschläge an verschiedenen Stellen der Oberfläche angezeigt. Mit »Slices« lassen sich ferner aus dem Netz gezogene Inhalte in Apps einbauen. Sie sind interaktiv mit Unterstützung für Aktionen, Schalter, Schieberegler, Scrolling und einiges mehr. Android Jetpack ist eine neue Sammlung von Bibliotheken, die zur versionsunabhängigen App-Entwicklung dienen. Mit Jetpack werden Android-Versionen bis zurück zu 4.4 »Kitkat« unterstützt.

An der Oberfläche soll Android P einfacher als bisher werden. Die Navigation durch Bildschirme und Apps soll einfacher und übersichtlicher sein. Eine eingebaute Lupe kann Text vergrößern. Apps, die im Hintergrund laufen und zuviel Energie benötigen, können identifiziert und vom Benutzer gezügelt werden. Eine dynamische Audioverarbeitung soll zu besserer Audioqualität verhelfen.

Android P kennt nun ferner Display-Cutouts, das sind die Stellen auf einem als rechteckig angenommenen Display, die nicht für die Anzeige zur Verfügung stehen, beispielsweise bei abgerundeten Displays oder Ausschnitten, wie sie beispielsweise das Essential Phone aufweist. Hauptsächlich ist die Kenntnis von den Cutouts für die Positionierung von Steuerelementen bedeutsam, während normale Vollbild-Inhalte wie bisher die gesamte Fläche einnehmen können - an den Cutouts wird dann eben nichts angezeigt.

Schon in der ersten Vorschau gab es weitere Neuerungen wie eine genaue Positionsbestimmung innerhalb von Gebäuden mit Hilfe von Wi-Fi RTT. Dabei steht RTT für Round Trip Time, die Zeit, die ein Datenpaket vom Android-Gerät zu einem Access Point und zurück benötigt. Das entsprechende Protokoll ist als IEEE 802.11mc standardisiert. Bei drei oder mehr Access Points kann so die eigene Position auf ein bis zwei Meter genau bestimmt werden. Somit werden Anwendungen möglich, die eine Navigation innerhalb von Gebäuden anbieten oder Spracheingaben in den räumlichen Zusammenhang stellen.

Fotostrecke: 3 Bilder

Navigation innerhalb von Gebäuden mit Wi-Fi RTT in Android P
App im Display Cutout-Modus in Android P
Slices in Android P
Eine neue Kameraschnittstelle kann simultan von zwei oder mehr Kameras zugleich streamen. Ferner wurden Sitzungsparameter für Kameras geschaffen, um schnell mit bestimmten Einstellungen Bilder oder Videos aufnehmen zu können, und die neue Klasse ImageDecoder vereinfacht das Dekodieren von Bildern in Bitmaps. Auch an den Benachrichtigungen wurde gearbeitet, so können Nachrichten-Apps diese jetzt flexibler darstellen.

Android P hat außerdem das HDR VP9 Profile 2 eingebaut und unterstützt die Kodierung von Bildern im HEIF-Format, das Speicherplatz sparen soll. Der JobScheduler berücksichtigt nun bei der Ausführung von Jobs, wieviel es kostet, die benötigten Daten zu übertragen, und kann Jobs verschieben, wenn das aktive Netz zu teuer oder zu langsam ist. Weitere Neuerungen sind das Neural Networks API in Version 1.1, Autofill-Verbesserungen und die Open Mobile-Schnittstelle für Zahlungen über NFC. Für mehr Sicherheit soll ein vereinheitlichter Dialog für biometrische Authentifikation wie beispielsweise mit Fingerabdruck sorgen. Außerdem sollen untätige Apps keinen Zugriff mehr auf Mikrofon, Kamera und andere kritische Sensoren haben. Backups lassen sich jetzt verschlüsseln, und MAC-Adressen sollen zukünftig zufällig vergeben werden. Daneben soll auch in Android P der Energieverbrauch weiter sinken und die Geschwindigkeit steigen.

Die Betaversion ist dank des im letzten Jahr gestarteten Projekt Treble nicht nur für Google-Geräte, sondern auch für Sony Xperia XZ2, Xiaomi Mi Mix 2S, Nokia 7 Plus, Oppo R15 Pro, Vivo X21UD and X21 und Essential PH-1 verfügbar. Zur Entwicklung von Apps für die neue Version können das Android-Entwicklerwerkzeug Android Studio 3.1 oder die neue Vorschau auf 3.2 genutzt werden. Daneben gibt es Dokumentation und genaue Angaben zu den Änderungen.

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