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Mi, 13. Juni 2018, 09:31

Gemeinschaft::Organisationen

Grsecurity soll Anwaltsgebühren zahlen

Nach einer Niederlage gegen Bruce Perens vor Gericht im Dezember kündigte Open Source Security Inc., die Firma hinter den Grsecurity-Kernel-Patches, die nächste Instanz an. Nun wurde das Unternehmen – noch vor der Entscheidung der nächsten Instanz – zur Zahlung Perens' Anwaltsgebühren verurteilt.

Bruce Perens

Friprog

Bruce Perens

Bereits seit geraumer Zeit warnen Entwickler und OpenSource-Advokaten vor Teilen der von Grsecurity vertriebenen Patches. So äußerte sich unter anderem Linus Torvalds abfällig über die Patches des Projektes und bezeichnete Grsecuritys Patches als »Müll« und deren Entwickler als »Clowns«. Ebenfalls keine gute Meinung über die Sicherheitserweiterung des Kernels vertritt Bruce Perens, der die Kunden des Unternehmens warnte, dass sie sich mit der Verwendung von Grsecurity unter Umständen der mittelbaren Urheberrechtsverletzung sowie des Vertragsbruchs schuldig machen. Perens Motivation zu dieser Aussage lag darin begründet, dass Grsecurity-Gründer Brad Spengler seinen Kunden untersagt hatte, die mittlerweile kostenpflichtigen Patches weiterzugeben, und sie bei Zuwiderhandlung mit Vertragskündigung bedrohte. Im August 2017 hatte die »Open Source Security Inc.«, die Grsecurity vertreibt, Perens wegen Verleumdung und Geschäftsschädigung verklagt.

Am 22. Dezember gab das Gericht dem Gesuch von Perens auf Niederschlagung der Anklage recht und verwarf den Vorwurf der Verleumdung, ließ aber den Weg für die nächste Instanz offen, was auch passierte. Im Januar legte Open Source Security Berufung gegen die Entscheidung beim US-amerikanischen Berufungsgericht ein und einem Monat später folgte Perens und sein Anwaltsteam mit einem Antrag, die Kosten für den Rechtsstreit – insgesamt mehr eine halbe Million US-Dollar - nach dem kalifornischen Anti-SLAPP-Gesetz ersetzt zu bekommen. Open Source Security wies den Betrag als überhöht zurück. Am Wochenende stimmte jedoch Richterin Laurel Beeler dem Antrag zu.

Die von Perens' Anwälten angebrachten Gebühren halte Beeler zwar laut einem Bericht von The Register für überhöht, eine Zahlung von 259.900,50 US-Dollar für Arbeitsstunden und 2.403,12 US-Dollar für Auslagen für durchaus angebracht. Ferner verwarf Beeler den Antrag der Anwälte, die Zahlung der Gebühren zu verschieben, bis die Beschwerde bearbeitet wurde. Die Kostennote seit demnach rechtskräftig und müsse beglichen werden.

»Leider ist dies ein Rückschlag für uns«, sagte Rohit Chhabra, Gründer der Anwaltskanzlei Chhabra und Anwalt von Open Source Security, in einer E-Mail an »The Register«. Das Unternehmen sei aber zuversichtlich, den Streit letztlich gewinnen zu können.

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