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Do, 19. Juli 2018, 11:26

Software::Multimedia

Audio-Workstation REAPER mit erster nativer Linux-Version

Das unter Windows und Mac OS X verbreitete Audiobearbeitungsprogramm REAPER ist in Version 5.93 erstmals offiziell für Linux erhältlich. Die Linux-Version ist aber ausdrücklich noch als experimentell gekennzeichnet.

Oberfläche der Audio-Workstation REAPER

Cockos Inc.

Oberfläche der Audio-Workstation REAPER

Schon vor mehr als zwei Jahren begann der Hersteller Cockos Inc. eine Linux-Version seiner Software, der Audio-Workstation REAPER, zu testen, die davor nur für Windows und Mac OS X erhältlich war. REAPER ist, was man früher als Shareware bezeichnete: Es steht als Testversion 60 Tage lang kostenlos zur Verfügung. Lizenzen für die private Nutzung und »kleine« Nutzer kosten 60 US-Dollar, für kommerzielle Nutzer 225 US-Dollar, und enthalten kostenlose Updates über mehrere Versionen hinweg.

REAPER 5 soll bereits gut unter Wine laufen, eine native Linux-Version wäre jedoch auch für viele Nutzer von Interesse und liegt jetzt auch tatsächlich vor. REAPER unterstützt neben Audio auch Video-Tonspuren, ist nach Angaben des Herstellers kompakt und schnell und bietet zahlreiche Effekte. Es ist vielfältig anpassbar und durch zahlreiche Plugins in den gängigen Formaten erweiterbar. Darüber hinaus kann es mit ReaScript automatisiert werden und unterstützt Plugins mit JUCE-GUI, von denen viele auf Linux portierbar sind.

Die neue Version 5.93 »Impeach already« von REAPER bringt nun erstmals eine offizielle native Linux-Version. Sie ist auf der Download-Seite zu finden und wird vorerst noch als experimentell beschrieben. Sie erhält zur Zeit noch keine Unterstützung durch den Hersteller und interessierte Nutzer sind aufgefordert, auf jeden Fall die beigefügte readme.txt-Datei zu lesen. Vielleicht wird dann die nächste Hauptversion von REAPER, Version 6, eine ausgereifte Linux-Version mitbringen.

REAPER 5.93 für Linux wird für 32- und 64-Bit-x86 und 32 Bit ARM (armv7, HF) angeboten. Die Download-Größe liegt bei lediglich 8 MB. Funktional ist REAPER auf Linux gleichauf mit den Windows- und Mac-Ausgaben. Einige Einschränkungen gibt es aber noch. Wie einer Diskussion im Forum zu entnehmen ist, sind in der Oberfläche noch einige Inkonsistenzen zu finden, und die Video-Ausgabe ist nicht beschleunigt. Linux-VST-Plugins werden direkt unterstützt, LV2 und Ladspa-Plugins dagegen noch nicht. Mit Hilfe einer »Brücke« wie dem Plugin Carla-VST lassen sich die nativen Linux-Plugins dennoch nutzen. REAPER unterstützt JACK und ALSA, wobei JACK offenbar nicht zwingend vorausgesetzt wird.

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