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Do, 16. August 2018, 08:34

Software::Virtualisierung

Qemu 3.0 freigegeben

Der CPU- und System-Emulator Qemu liegt jetzt in Version 3.0 vor. Die aktuelle Version enthält zahlreiche Verbesserungen, darunter eine verbesserte Unterstützung für die ARM-Plattform und Verbesserungen an zahlreichen Bereichen.

Frühe Version der Slackware-Distribution unter Qemu

Mirko Lindner

Frühe Version der Slackware-Distribution unter Qemu

Die freie Lösung Qemu ermöglicht es, auf einem Rechner ein virtuelles Gastsystem auszuführen. Als Emulator eingesetzt, kann Qemu Betriebssysteme und Programme, die für eine bestimmte Architektur erstellt wurden, auf einer anderen Architektur ausführen. Dabei wird durch den Einsatz eines Just-in-Time-Compilers – je nach System - eine recht hohe Ausführungsgeschwindigkeit erreicht. Zudem kann Qemu aber auch als Virtualisierer eingesetzt werden. Dabei läuft die virtuelle Maschine fast genauso schnell wie ein reales System, wenn Qemu als Frontend für Hypervisoren wie beispielsweise Xen oder den Kernel-Virtualisierer KVM eingesetzt wird.

In der nun vorgestellten Version 3.0 von Qemu haben die Entwickler zahlreiche Bereiche der Anwendung überarbeitet. Die Unterstützung für die x86-Architektur wurde um einen Schutz vor der »Spectre Variante 4«-Lücke erweitert und mit KnightsMill wurde ein neues CPU-Modell eingeführt. Die Unterstützung für KVM-Gäste auf Hyper-V wurde verbessert. Neu sind ebenfalls die Unterstützung von aktiver Disk-Spiegelung und Verbesserungen bei der AHCI- und SCSI-Emulation.

Die Unterstützung für OpenGL ES innerhalb des SDL-Frontends erlaubt einen früheren Zugriff auf Grafikfunktionen während des Boot-Vorgangs, während Anpassungen innerhalb des Netzwerkstacks die Latenz verringern. Darüber hinaus wurde Qemu die Möglichkeit spendiert, bei TPM TIS-Geräten die Bandbreite feinmaschiger zu regulieren.

Unter der ARM-Plattform wurde der Support für SMMUv3 IOMMU verbessert und die v8M-Erweiterungen für VLLDM- und VLSTM implementiert. Bei Microblaze wurde Unterstützung für 64-Bit-Adressen geschaffen und die PowerPC-Plattformunterstützung wurde um eine experimentelle POWER9 Hash-MMU-Emulation erweitert. Unter RISC-V wurde die ISA-Emulation verbessert und s390 verfügt über Unterstützung für das z14 ZR1 CPU-Modell sowie die Konfiguration mit den -serial-Optionen.

Qemu 3.0 kann ab sofort im Quellcode vom Server des Projektes heruntergeladen werden. Binärpakete werden durch die Distributoren angeboten.

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