Wie einem aktuellen Commit von Linus Torvalds entnommen werden kann, wird die kommende Version des Linux-Kernels sich nicht mehr mit älteren GCC-Versionen übersetzen lassen. Fortan wird mindestens GCC 4.6 oder höher benötigt.
Nutzer, die den Kernel in Eigenregie kompilieren wollen, benötigen nicht nur die gängigen Entwicklungswerkzeuge, sondern auch die passende Compilerversion. So setzte der Kernel in der Vergangenheit mindestens GCC 3.2 voraus. Wer Linux mit einer noch älteren Version übersetzen wollte, musste den Kernel anpassen und mit Problemen rechnen.
In Anbetracht der bereits seit geraumer Zeit angedachten Erhöhung der Compiler-Mindestversion reagierte Linus Torvalds und schlug vor, die offiziell unterstützte Version des GCC auf 4.6 anzuheben. Die Mehrzahl der Entwickler begrüßte daraufhin den Vorschlag und Nick Desaulniers von Google schlug vor, einen von Joe Perches eingesendeten Patch zu übernehmen. Darin wird GCC 3.2 nicht mehr in der offiziellen Kerneldokumentation als die mindestens vorausgesetzte Version ausgewiesen, sondern GCC 4.6. Zudem passt der Patch den korrespondierenden Code in compiler-gcc.h der Dokumentation an.
Torvalds übernahm den Patch gestern und fügte ihn dem offiziellen Zweig der kommenden Kernelversion hinzu. Damit wird bereits Linux 4.19 nicht mehr GCC 3.2, sondern die knapp sieben Jahre alte GCC-Version 4.6 voraussetzen.