Software::Browser
Chrome 70 erschienen
Google hat den Webbrowser Chrome in der Version 70 veröffentlicht. Die neue Version stopft wiederum zahlreiche Sicherheitslücken, unterstützt TLS 1.3 und bringt neue Funktionen zur Erkennung von Gesichtern, Barcodes oder Text in Bildern.
Google
Sechs Wochen nach
Chrome 69 steht nun
Chrome 70 zum Herunterladen bereit. Zu den größten Änderungen gegenüber Chrome 69 zählen
laut den Informationen zur Betaversion zwei Erweiterungen der JavaScript-Schnittstellen: die Erkennung von Formen und Verbesserungen in der Web-Authentifikation.
Die Schnittstelle zur Erkennung von Formen ist laut Google noch experimentell. Genau genommen besteht sie aus drei einzelnen Schnittstellen, die mit JavaScript-Code angesteuert werden können. Mit den drei Schnittstellen lassen sich Gesichter, Barcodes und Text in Bildern erkennen. Für die Gesichtserkennung ist das Face Detection API zuständig. Es liefert die Position von erkannten Gesichtern sowie die Position von Augen, Mund und Nase zurück. Das Barcode Detection API wandelt Barcodes und QR-Codes in die Strings um, die sie repräsentieren. Diese können von einer kurzen Ziffernfolge bis zu mehrzeiligem Text reichen. Das Text Detection API schließlich erkennt Text in Bildern, ist allerdings auf den Zeichenvorrat von ISO-8859-1 beschränkt. Alle drei APIs sind nur soweit funktionsfähig, wie das zugrundelegende System solche Funktionalität bereitstellt.
Die Web-Authentifikation wurde in zwei Punkten erweitert, die den Typ PublicKeyCredential
betreffen. Dieser war seit Chrome 67 in den Desktop-Ausgaben des Browsers vorhanden, ab Chrome 70 ist er auch unter Android sichtbar. Ferner sind jetzt TouchID unter Mac OS X und der Fingerabdruck-Sensor unter Android verfügbar.
Wenn eine Webseite in Chrome 70 einen Dialog anzeigt, wird der Vollbildmodus beendet, damit die Benutzer Zugriff auf andere Anwendungen haben. Darüber hinaus bringt Chrome 70 zahlreiche weitere Änderungen, darunter die Unterstützung von TLS 1.3.
Außerdem wurden nach Auskunft des Chrome-Teams von Google mindestens 23 weitere Sicherheitslücken geschlossen, von denen viele eine CVE-Nummer erhalten haben. Für das Entdecken der Sicherheitslücken zahlte Google den Personen, die sie meldeten, Prämien von bis zu 3.500 US-Dollar. Ein großer Teil der Sicherheitslücken wurde mit den Werkzeugen AddressSanitizer, MemorySanitizer, UndefinedBehaviorSanitizer, Control Flow Integrity, libfuzzer und AFL gefunden.
Chrome 70 steht kostenlos für Linux, Mac OS X und MS Windows zum Download bereit. Das zugehörige freie Projekt Chromium, das unter einer BSD-Lizenz steht, entspricht Chrome ohne dessen proprietäre Erweiterungen. Chrome 70 für Android ist im Google Play Store erhältlich.