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Mo, 12. November 2018, 12:35

Software::Kernel

Unterstützung für Linux 3.18 beendet

Früher als erwartet hat Greg Kroah-Hartman die Unterstützung für Linux 3.18 beendet. Sie war allerdings nur deshalb so lange aufrecht erhalten worden, weil viele Geräte noch diese Kernel-Version nutzten, und könnte auch nochmals verlängert werden, wenn sich doch noch Nutzer melden, die weiter an Aktualisierungen interessiert sind.

Larry Ewing

Linux 3.18 war vor knapp vier Jahren erschienen und integrierte unter anderem erstmals das Dateisystem OverlayFS in den Kernel. Die Netzwerkgeschwindigkeit wurde weiter gesteigert und der Berkeley Packet Filter wurde über den Systemaufruf bpf allgemein verfügbar gemacht, womit er wird allmählich zur universellen virtuellen Maschine im Kernel wurde.

Linux 3.18 wurde zu einem langfristig unterstützten Kernel, allerdings außerhalb der Reihe von Kernel-Versionen, die von Greg Kroah-Hartman gepflegt wurden. Diese Rolle kam Linux 3.16 und etwa ein Jahr danach 4.1 zu. Doch Linux 3.18 wurde von Oracle als Kernel für Oracle Linux ausgewählt und zunächst von Sasha Levin für Oracle und die Allgemeinheit gepflegt. In der Folge kam 3.18 zu weiter Verbreitung in Android-Geräten, in OpenWrt und in anderen Geräten des »Internet der Dinge«.

Als im Februar 2017 die Unterstützung nach 47 Updates eingestellt werden sollte, wurde schnell klar, dass zumindest der kleine Teil der Hersteller, der sich um die Sicherheit und Stabilität der ausgelieferten Software sorgt, an weiteren Updates interessiert war. So übernahm Greg Kroah-Hartman die weitere Pflege auf unbestimmte Zeit, wobei er allerdings, zumindest nach den ursprünglichen Plänen, Aktualisierungen weniger regelmäßig als bei den anderen LTS-Versionen des Kernels herausgeben wollte. Dabei verließ er sich auch auf die Unterstützung der Hersteller. Zugleich waren alle Anwender aufgerufen, trotzdem auf einen neueren Kernel umzusteigen.

Tatsächlich wurde Linux 3.18 dann aber fast genauso häufig und umfassend aktualisiert wie die anderen LTS-Versionen. Nach knapp vier Jahren kann Linux 3.18 daher auf 125 Updates zurückblicken, von denen das letzte mit Änderungen in 166 Dateien eines der größeren war. Doch es könnte zugleich auch das letzte gewesen sein. Mit der Freigabe der Patches fragte Kroah-Hartman, ob es denn noch Benutzer dieser Version gebe. Falls nicht, sei es nicht länger sinnvoll, Updates herauszugeben. Lange wartete er offenbar nicht auf Antworten, denn schon einen Tag später war die Version 3.18 auf Kernel.org als nicht mehr unterstützt (End of Life, EOL) markiert. Denkbar ist, dass dieser Zweig noch einmal belebt wird, wenn sich noch Nutzer melden sollten. Mit oder ohne Updates bleibt es aber problematisch, dass viele Geräte im Einsatz sind, für die die Hersteller, um Kosten zu sparen, keinerlei Updates mehr liefern.

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