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Fr, 21. Dezember 2018, 12:29

Software::Distributionen::Red Hat

Red Hat startet kommerzielle Unterstützung für OpenJDK auf MS Windows

Die endende Unterstützung für die kostenlose Ausgabe des Oracle-JDK 8 hat Red Hat dazu veranlasst, Kunden und Entwicklern die fortgesetzte Unterstützung für OpenJDK zuzusichern, das mit wenigen Ausnahmen das Oracle-JDK nahtlos ersetzen kann. Nun können auch Windows-Anwender Support für das OpenJDK erwerben.

Red Hat

Java ist eine der populärsten Programmiersprachen. Nachdem das offizielle Java Development Kit (JDK) mit Java 9 auf einen halbjährlichen Veröffentlichungszyklus umgestiegen war, änderten sich auch die Zeiträume für deren Unterstützung. Java 9 und 10 werden nur relativ kurz unterstützt, erst das Ende September erschienene Java 11 ist wieder eine Version mit längerer Unterstützung. Dabei muss aber unterschieden werden zwischen dem für die Allgemeinheit frei verfügbaren Oracle JDK und dem nahezu identischen JDK für Oracle-Kunden. Für letzteres sichert Oracle unbegrenzten Support zu. Die frei erhältliche Ausgabe von Java 8 wird laut dem Plan dagegen noch bis Ende 2020 unterstützt, das Oracle JDK nur noch bis Januar 2019. Fraglich ist dagegen die Situation bei Java 11, zu dem Oracle keine konkreten Angaben macht. Einige Benutzer befürchten daher, von einem freien Java-SDK zu einem kostenpflichtigen wechseln zu müssen, um ausreichend langen Support zu erhalten. Zwar bieten die Linux-Distributionen Binärpakete von OpenJDK 8 bzw. 11 an, unklar war bisher aber, ob sie es über die gesamte Lebenszeit der Distribution unterstützen können.

Inzwischen hat Red Hat zumindest für seine Produkte und für Windows-Server die Zeitrahmen klargestellt. OpenJDK 1.7 wird auf Red Hat Enterprise Linux (RHEL) 5 bis 7 noch bis Juni 2020 unterstützt, OpenJDK 8 auf RHEL 6 und 7 bis Juni 2023 und OpenJDK 11 auf RHEL 7 bis Oktober 2024. Zudem hat Red Hat angekündigt, OpenJDK 8 und 11 auch auf MS Windows zu unterstützen. Dies gilt für Windows Server 2012 und 2016 mit denselben Zeiträumen wie bei RHEL. Windows-Anwender müssen ein OpenJDK-Abonnement abschließen, um in den Genuss dieser Unterstützung zu kommen. Ohne Abonnement stehen sogenannte Entwicklerversionen von OpenJDK für RHEL und Windows zum freien Download bereit.

Red Hat gehört zu den führenden Unternehmen, die sich an der Entwicklung von Java beteiligen. So leiteten Red Hat-Entwickler die Veröffentlichungen von OpenJDK 6 und 7 und waren maßgeblich an der Portierung auf 64 Bit ARM beteiligt. Ferner ist der Java-Anwendungsserver JBoss ein wesentlicher Bestandteil von Red Hats Produktportfolio, weshalb Red Hat auch Beiträge zu zahlreichen Java-Projekten leistet.

Die Sorgen um die Unterstützung des Java-SDK bewegten auch Amazon zu Maßnahmen. Vor fünf Wochen hat das Unternehmen unter dem Namen Corretto Binärpakete von OpenJDK veröffentlicht, für die es mehr als fünf Jahre Unterstützung verspricht. Corretto ist eine binäre Distribution des OpenJDK mit von Amazon eingebrachten Verbesserungen. Corretto 8, das OpenJDK 8 entspricht und als direkter Ersatz verwendet werden kann, ist zur Zeit als Test erhältlich und soll im ersten Quartal 2019 als stabile Ausgabe erscheinen. Die Testversion ist bei Amazon erhältlich, sie steht für Amazon Linux, Docker, MS Windows und Mac OS X bereit. Die offizielle Version soll auf weiteren Plattformen laufen, darunter auch natives Linux wie beispielsweise Ubuntu und Red Hat Enterprise Linux. Corretto 11, das OpenJDK 11 entspricht, soll später in den Test gehen und im April 2019 offiziell freigegeben werden. Diese Version soll dann mindestens bis August 2024 unterstützt werden.

Corretto wird wie auch die OpenJDK-Version von Red Hat mit dem TCK auf Kompatibilität mit OpenJDK getestet. Ob man angesichts der frei erhältlichen OpenJDK-Versionen überhaupt eine kommerzielle Unterstützung benötigt, muss man sich selbst überlegen.

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