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Thema: Debian 10 bleibt bei der Migration zu /usr

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Von Verfluchtnochmal_5987109 am Mi, 6. März 2019 um 03:12 #

Dämlicher Schwachsinn! Diese Trennung funktioniert seit vielen vielen Jahren nur in der Theorie und nur solange du keinen Befehl ausrufst der am Ende nicht doch etwas aus /usr braucht

Im Gegenzug macht es das komplette OS read-only setzen unnötig komplex und die ursprüngliche Idee einen grossen Teil des Systems shared aus dem Netzwerk zu laden ist auch nur in der Theorie toll wenn praktisch kaum im Einsatz, damit völlig unsupported und auch nicht wirklich mit Paketmanagern reibungslos zu verheiraten

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    Von EinUserOhneAccount am Mi, 6. März 2019 um 08:23 #

    Komisch, daß es bis noch vor ein paar Jahren wunderbar funktionierte und nicht nur ein supportetes, sondern sogar ein empfohlenes Setup war.

    Muß also an der Unfähigkeit der aktuellen Maintainer liegen, daß die das nicht mehr hinbekommen. (Oder sind es gar religiöse Gründe? Weil es ihr Gott nicht versteht?)

    Problematisch ist das vor Allem, wenn man ein solches System damals wie empfohlen aufgesetzt hat und es bis heute verwendet. Dann kann man nur noch beten, weil für die heutigen Maintainer nichts existieren darf, was nicht in ihr Weltbild passt.

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      Von klopskind am Mi, 6. März 2019 um 12:36 #

      Apropos Weltbild:
      Die Uhr tickt fortwährend. Veränderung ist (neben Tod & Steuern) nuneinmal die einzige gewisse Konstante unserer Existenz. Das war schon immer so und wird auch immer so sein. Die Menschheit hat bisher überlebt, weil der Mensch ein enorm anpassungsfähiges Wesen ist.

      Diejenigen, die sich jeder Veränderung und jeglichem Fortschritt verwehren, werden sang- und klanglos untergehen. Das ist - leider - ein zugegebenermaßen unangenehmer und bedrückender Fakt. Wegen dieses Veränderungsdrucks haben die wenigen Urvölker und Stämme, die es auf dieser Erde noch gibt, enorme existenzielle Probleme, inkl. Emigration.
      Viele andere Völker und Minderheiten haben genau die selben Probleme. Sie können sich glücklich schätzen, wenn sie durch die UN oder andere Organisationen als besonders schützenswert anerkannt werden. Das betrifft in Deutschland bspw. die dänische Minderheit, die Friesen, die Roma und die Sorben.
      Natürlich gibt es auch Ausnahmen, wie bspw. die nordamerikanischen oder australischen indigenen Ureinwohner, die durch imperialistischen Eifer oder Gier leichtfertig, mutwillig und skrupellos ausgebeutet und quasi vernichtet wurden. Der "Anpassungsdruck" war viel zu hoch, der Zeitraum viel zu kurz. Es gab keinen wahrhaftigen Alternativzustand ihrer Existenz, an den sie sich hätten anpassen können.


      Nun zu Debian:
      Es ist nicht so, als ob die Zeit um Debian herum stillstünde. Auch für Projekte und Betriebssysteme wie Debian tickt die Uhr. Anforderungen, Umgebungen und Umstände ändern sich kontinuierlich mit der Zeit. Deshalb müssen Projekte wie Debian stetig weiterentwickelt werden, sonst würden sie langsam sterben. Die Erfahrung hat gezeigt, dass alte Zöpfe irgendwann - besser früher als später - abgeschnitten werden (müssen), damit so ein System auch zukünftig bedien- und wartbar bleibt; sonst lässt es sich nicht mehr adäquat an die aktuellen oder zukünftigen Anforderungen anpassen und stirbt. Man spricht auch von technical debt.

      Der Preis wäre der Verlust des Systems für die bisherigen Einsatzzwecke und somit aller Stunden und Nerven, die von Menschen investiert wurden, um es zu erstellen, zu entwickeln, zu verwalten, zu pflegen, zu verstehen, zu erlernen, zu meistern oder zu lehren. Hinzu käme die Zeit und der Aufwand, das System mit einem neuen und besser geeigneten zu ersetzen, das alle aktuellen Bedürfnisse vollständig befriedigt, und flexibel genug ist, an zukünftige Bedürfnisse angepasst zu werden. Haben Sie zufällig so ein System parat?

      Natürlich wird sowohl Debian als auch Linux dieses Schicksal ereilen. Vermutlich dauert das noch so einige Jahre, auch wenn die IT-Branche sehr schnelllebig ist. Ganz so sicher kann man sich jedoch nicht sein. In der IT-Welt sind schon so einige unvorhergesehenen Ereignisse eingetroffen.

      Debian ist durch die relativ flache Projektstruktur/-hierarchie und der vorherrschenden Meritokratie ein eher konservatives Projekt. Entscheidungen werden oft nur im letzten Moment gefällt und umgesetzt. Das ist kaum verwunderlich, da diese nicht einfach delegiert werden können. Ausnahme bildet hier Debians "Technical Committee", welches wirklich nur selten zum Einsatz kam/kommt und meist passiv bleibt, also wie hier keine Entscheidung fällt. Das ist laut Debians Verfassung auch so gewollt.
      Nun befindet sich Debian auch in einem Ökosystem anderer Distributoren und ist abhängig von der Arbeit und den Entwicklungen der "Upstream"-Projekte. Debian muss daraus die Konsequenzen ziehen und sich dem daraus resultierenden äußeren Veränderungsdruck - über kurz oder lang - beugen.

      Bei UsrMerge ist/war Debian anderen Distributionen erwartungsgemäß hinterher. Software, die für diese Konfigurationen geschrieben wird/wurde, könnte und wird unter Debian zu Problemen führen, wenn es die Veränderungen des UsrMerge nicht umsetzt. Hier spielt der Einfluss und die Dominanz anderer Distributoren eine große Rolle. Wie sinnvoll diese Veränderung speziell für Debian oder im Allgemeinen ist, spielt dabei keine Rolle. Debian muss sie umsetzen, wenn es überleben will.
      Der Preis für den UsrMerge wurde nun auch seiteins Debians Technical Comittee für hinreichend klein befunden.

      Ein Kompromiss ist nicht immer praktikabel, schon gar nicht in der IT. Mitunter ist er die schlechteste Entscheidung. Entscheidungen müssen überlegt und vernünftig sein. Das passiert in der Regel nur, wenn jemand die Verantwortung trägt, was bei Debian aufgrund der flachen Hierarchien offensichtlich nicht der Fall ist.
      Das liegt natürlich an der Struktur des Projekts selbst. Debian ist das "Universal Operating System" und versucht alles unter einen Hut zu bekommen (Unterstützung verschiedenster Kernel (Hurd, kFreeBSD) und exotischer Architekturen). Ich denke, dass das der falsche Ansatz ist. Man kann diesen Ballast nicht auf ewig wie ein Klotz am Bein mit sich schleppen.

      Veränderung allein wegen der Veränderung willens lehne ich natürlich strikt ab. Ich persönlich wünschte mir aber, Debian wäre in einigen Punkten etwas konsistenter, fokussierter, unbürokratischer.
      OpenBSD, Fedora und sogar FreeBSD haben meiner Meinung nach wesentlich effizientere Strukturen und Prozesse bzgl. einer vernünftigen Entscheidungsfindung. Die Anpassungsfähigkeit dieser Projekt schätze ich sehr unterschiedlich ein, aber das ist eine andere Geschichte.

      Falls Ihnen persönlich der Preis für den UsrMerge in Debian oder sonstwo zu groß ist, und sie weiterhin Systeme in Ihrer favorisierten Konfiguration einsetzen möchten, so müssen Sie leider die bittere Pille schlucken, und sich an den Veränderungsdruck anpassen. Alles andere wäre, falls Sie die Systeme beruflich betreiben, mit Verlaub, inkompetent. Meckern hilft nicht.
      Sie können ja Systeme einsetzen, die Ihre Konfiguration unterstützen, oder selbst ein solches System bauen. Der Großteil der hierfür nötigen Software liegt wie Sand am Meer oder bedarf nur geringfügiger individueller(!) Patches.
      Unterstützen Slackware, Gentoo, Void Linux, Alpine Linux oder LFS ein das nicht?

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      Von Verfluchtnochmal-05995bd7b am Do, 7. März 2019 um 14:24 #

      Es gibt schlichtweg keine Notwendigkeit mehr, Rescue macht heute jeder vernünftige Mensch in der initrd, /usr zwischen Installationen teilen ist wenn ein Paketmanager im Spiel ist eine Todeszone weil die Datenbank der Paketverwaltung nur mehr Unsinn je nachdem auf welcher Maschine was gemacht wurde enthält

      https://www.freedesktop.org/wiki/Software/systemd/TheCaseForTheUsrMerge/

      Myth #4: The /usr merge’s only purpose is to look pretty, and has no other benefits

      Fact: The /usr merge makes sharing the vendor-supplied OS resources between a host and networked clients as well as a host and local light-weight containers easier and atomic. Snapshotting the OS becomes a viable option. The /usr merge also allows making the entire vendor-supplied OS resources read-only for increased security and robustness.

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