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Di, 19. März 2019, 14:02

Software::Distributionen::Debian

Debian-Projektleiterwahl mit fünf Kandidaten

Bei der anstehenden jährlichen Debian-Projektleiterwahl kandidieren fünf Projektmitglieder. Um Kandidaten zu finden, war allerdings eine Verlängerung der Nominierungsfrist um eine Woche notwendig.

Software in the Public Interest

Der Debian-Projektleiter bestimmt ein Jahr lang die Richtlinien der Politik des Projektes und füllt damit eine ähnliche Rolle aus wie ein Regierungschef. Er kann vielerlei Aufgaben delegieren und andere Entwickler mit entsprechenden Vollmachten ausstatten.

Die Amtszeit von Chris Lamb, der nun zwei Jahre lang Projektleiter war, endet turnusgemäß Mitte April. Lamb war allerdings nicht zu einer erneuten Kandidatur bereit. Doch auch sonst fand sich zunächst niemand, der dem fristgerecht erfolgten Aufruf zu Nominierungen folgte. Daher sah sich Debian-Geschäftsführer Kurt Roeckx zu einer Verlängerung der Frist um eine Woche genötigt, wie von der Debian-Verfassung vorgesehen. Diese hätte weiter verlängert werden müssen, bis irgendwann ein Kandidat aufgetaucht wäre.

Doch dazu kam es nicht, da sich in der letzten Woche fünf Projektmitglieder zu einer Kandidatur bereitfanden. Daher blieb es bei einer Woche Verzögerung im Ablauf der Wahlen. Damit konnte Roeckx die Wahlkampagne für eröffnet erklären. Einen Tag später hatten vier der fünf Kandidaten auch ihre Wahlplattform veröffentlicht. Eine Übersicht über die Wahlplattformen, Termine und sonstigen Details der Wahl liefert die Informationsseite bei Debian. Die Wahlkampagne läuft demnach zwei Wochen lang und endet am 6. April. Vom 7. bis 20. April haben alle Debian-Mitarbeiter Gelegenheit, ihre Stimme abzugeben. Am 21. April dürfte dann der neue Projektleiter feststehen, dessen Amtszeit unmittelbar beginnt.

Die Kandidaten sind in diesem Jahr Joerg Jaspert, Jonathan Carter, Sam Hartman, Martin Michlmayr und Simon Richter. Bis auf letzteren haben alle ihre Wahlplattform veröffentlicht, in der sie ihren Hintergrund, Ideen und Ziele erklären. Joerg Jaspert ist Debian-Entwickler seit 2002, seit 2008 FTP-Master, was weitgehende Entscheidungsbefugnis über das Debian-Archiv bedeutet, und füllt weitere administrative Rollen aus. Jonathan Carter hingegen arbeitet seit 15 Jahren an einem Debian-Ableger in Südafrika, arbeitet zusätzlich freiberuflich an Aufträgen, die meist mit Debian zusammenhängen, und setzte sich von Anfang an für freie Software ein. Offizieller Debian-Entwickler ist er erst seit zwei Jahren. Sam Hartman ist seit 2000 bei Debian, wo er hauptsächlich Kerberos und zugehörige Software paketierte. Er arbeitete bereits als Student an Kerberos mit. Auch Martin Michlmayr ist bereits sehr lange bei Debian, von 2003 bis 2005 war er schon Projektleiter. Danach zog er sich etwas von Debian zurück, um in seinem Job sowie als Mitarbeiter der Open Source Initiative (OSI) und Software in the Public Interest (SPI) für freie Software einzutreten.

Bei allen Kandidaten ist die Auffassung zu finden, dass Debian modernisiert und attraktiver für neue Entwickler werden muss. Als Projektleiter können sie entsprechende Diskussionen anstoßen und Initiativen fördern. Der Zeitpunkt ist günstig, da Debian auf Servern noch nie so relevant war wie zur Zeit und die Entwicklung von Debian 11 in wenigen Wochen, nach der Freigabe von Debian 10, voll in die Gänge kommen wird.

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Kommentare (Insgesamt: 25 || Alle anzeigen )
Re[6]: gerücht (kamome umidori, Do, 21. März 2019)
Re[2]: Schwätzen kann man viel (Ghul, Mi, 20. März 2019)
Re[5]: gerücht (Ghul, Mi, 20. März 2019)
Re[4]: gerücht (kamome umidori, Mi, 20. März 2019)
Re[4]: Wen würdet ihr wählen, und was wäre eure Begründung? (klopskind, Mi, 20. März 2019)
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