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Mi, 27. März 2019, 08:12

Gemeinschaft::Organisationen

LVFS wird zu einem Projekt der Linux Foundation

Der »Linux Vendor Firmware Service« (LVFS) wird zum neuesten Projekt unter dem Schirm der Linux Foundation.

LVFS

fwupd.org

LVFS

Die Linux Foundation (LF) gibt bekannt, dass der Linux Vendor Firmware Service (LVFS) als neuestes Projekt künftig unter dem Schirm der Stiftung gepflegt wird. LVFS ist ein Dienst, der es Hardwareherstellern ermöglicht, Firmware-Updates in eine Datenbank zu laden, von der Anwender die Firmware direkt aus dem Betriebssystem heraus aktualisieren können. Die Software dazu aufseiten der Clients heißt fwupdmgr und war zunächst nur über die Kommandozeile zugänglich. Mittlerweile ist sie aber auch in den Software-Shops »Gnome Software« und »Discover« verankert. Dort zeigt sie automatisch an, wenn aktualisierbare Firmware im LVFS verfügar ist und übernimmt die Aktualisierung.

Die LF hat Richard Hughes, den Red-Hat-Entwickler interviewt, der den Dienst vor einigen Jahren ins Leben rief, pflegt und weiter entwickelt. Auf die Frage, wie alles begann, sagte Hughes, er habe vor vielen Jahren mehr als Hobby das Monitor-Kalibrierungswerkzeug ColorHug als Open Hardware entwickelt. Dazu passend erstellte er ein Kommandozeilenwerkzeug, das später auch eine GUI erhielt, damit Nutzer aktualisierte Firmware für ColorHug herunterladen konnten.

In etwa zeitgleich machte Microsoft die UEFI UpdateCapsule verbindlich für Hersteller, die einen »Windows 10«-Sticker auf ihre Hardware kleben wollten. Im dabei verwendeten Cab-Format sah Hughes die Chance, die bisher oft OEM-spezifischen Formate in denen Firmware ausgeliefert wurde, für alle Betriebssysteme zu standardisieren. Deshalb nutzt LVFS heute Cab als Format anstatt Zip oder Tar.

Dell war einer der ersten Unterstützer von LVFS. Mittlerweile unterstützt LVFS Firmware-Aktualisierungen für 72 Geräte von rund 30 Herstellern, darunter neben Dell weitere große Firmen wie Lenovo, Logitech sowie die BIOS-Hersteller Ami und Phoenix. Demnächst wird auch HP Firmware über LVFS anbieten. Bisher wurden per LVFS rund fünf Millionen Firmware-Updates an Linux-Clients verteilt. Das Projekt wird derzeit von Spenden getragen, um zwei Server und Testhardware zu finanzieren.

Hardware-Anbieter laden ihre Firmware auf die LVFS-Seite hoch, die in einem.cab-Archiv zusammen mit einer Linux-spezifischen Metadatendatei verpackt ist. Der fwupd-Daemon ermöglicht es, die Geräte-Firmware auf dem lokalen Rechner zu aktualisieren. Obwohl fwupd und das LVFS für Desktops entwickelt wurden, sind beide auch auf Telefonen, Tablets, IoT-Geräten und Headless-Servern einsetzbar. Verschiededne Plugins unterstützen dabei unterschiedliche Protokolle zur Aktualisierung.

Durch das Auftreten der Sicherheitslücken Meltdown und Spectre im letzten Jahr hat Firmware laut Hughes einen neuen Stellenwert über das Hinzufügen neuer Funktionen oder dem Beheben von sporadischen Fehlern hinaus erhalten. Seit zudem klar ist, dass das EFI-BIOS ein vollwertiges Betriebssystem mit Netzwerkfähigkeiten ist, haben Unternehmen und Behörden erkannt, dass Firmware-Updates genauso wichtig sind wie Kernel-Updates, und viele haben jetzt »must support LVFS« als Teil ihrer Beschaffungspolitik definiert.

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