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Mi, 24. April 2019, 11:00

Software::Virtualisierung

Qemu 4.0 veröffentlicht

Der CPU- und System-Emulator Qemu liegt jetzt in Version 4.0 vor. Die aktuelle Version enthält zahlreiche Verbesserungen, darunter eine Reihe von Neuerungen für die ARM- und MIPS-Archtekturen sowie eine Unterstützung für moderne SSD-Befehle und GPUs. Qemu kann verschiedene, auch ältere Prozessoren emulieren und wird oft im Zusammenhang mit den Hypervisoren KVM und Xen eingesetzt.

Raspberry Pi 3 ARM-Image unter einem x86-System

Mirko Lindner

Raspberry Pi 3 ARM-Image unter einem x86-System

Die freie Software Qemu ermöglicht es, auf einem Rechner ein virtuelles Gastsystem auszuführen. Als Emulator eingesetzt, kann Qemu Betriebssysteme und Programme, die für eine bestimmte Architektur erstellt wurden, auf einer anderen Architektur ausführen. Dabei wird durch den Einsatz eines Just-in-Time-Compilers – je nach System - eine recht hohe Ausführungsgeschwindigkeit erreicht. Zudem kann die Software aber auch als Virtualisierer eingesetzt werden. Dabei läuft die virtuelle Maschine fast genauso schnell wie ein reales System, wenn Qemu als Frontend für Hypervisoren wie beispielsweise Xen oder den Kernel-Virtualisierer KVM eingesetzt wird.

In der nun vorgestellten Version 4.0 von Qemu haben die Entwickler zahlreiche Bereiche überarbeitet und erweitert. Eine der wohl interessantesten Neuerungen von Qemu 4.0 ist die erweiterte Unterstützung der ARM-Archtekturen. Insgesamt führt die neue Version mehr als zehn neue Erweiterungen für ARM ein. Unter AArch64 lassen sich auch Kernel oberhalb der 4 GB-Speichergrenze starten und diverse Emulationen, darunter die ARM PMU, wurden ausgebaut.

Die MIPS-Unterstützung wurde weiter ausgebaut. Neu ist die Unterstützung von I7200- und I6500-CPUs sowie von QMP-Querying in existierenden CPU-Typen. Zudem werden in der Architektur die SAARI- und SAAR-Konfigurationsregister sowie MTTCG unterstützt. Das Virt-Board unter RISC-V unterstützt PCI und USB in und PowerPC wurden viele Bereiche aktualisiert und verbessert.

Nutzer von SSDs profitieren von der Unterstützung von DISCARD innerhalb von virtio-blk. Zudem wurde der Zugriff auf PCIe-Geräte beschleunigt und die Unterstützung von SCSI überarbeitet. Das Krypto-Subsystem kann mehrere Threads nutzen. Neu ist ebenfalls die Unterstützung von TPM PPI (Physical Presence Interface). Das QEMU Machine Protocol (QMP) wurde weiter ausgebaut. Weitere Neuerungen von Qemu 4.0 sind Geschwindigkeitsverbesserungen in diversen Bereichen und Erweiterungen des GUI, das nun vollständig auf SDL2 setzt.

Eine Liste aller Änderungen kann dem Changelog der neuen Version entnommen werden. Qemu 4.0 kann ab sofort im Quellcode vom Server des Projektes heruntergeladen werden. Binäre Dateien werden durch die Distributoren angeboten. Für Windows stellt unter anderem das »Qemu for Windows«-Projekt experimentelle Pakete bereit.

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