Christoph Hellwig und David Miller haben den Legacy-IDE-Treiber im Linux-Kernel offiziell als veraltet deklariert. Wie die Entwickler bekannt gaben, wir die Unterstützung des Subsystems 2021 eingestellt werden.
Die von Western Digital entwickelte »Integrated Drive Electronics«-Schnittstelle (IDE) ist ein gemeinsamer Standard in der Computertechnologie, der 1989 als ATA-1 verabschiedet wurde. Die angeschlossenen Geräte verfügen bei der Schnittstelle über einen eigenen Controller, der wiederum mit dem Host über einen Host-Adapter auf der Hauptplatine oder einer Schnittstellenkarte kommuniziert. Verbunden werden beide Komponenten mit einem 40-Poligen Flachbandkabel, wobei lediglich zwei Geräte pro Anschluss möglich sind, die dann als Master und Slave fungieren.
Der ursprüngliche ATA-Befehlssatz war ausschließlich für Festplatten vorgesehen. Unter Linux war ein eigener IDE-Treiber für die Ansteuerung der Geräte verantwortlich, der jedoch mit der Zeit durch die universelle libata immer mehr verdrängt wurde. Schlussendlich setzte sich die Neuimplementierung durch. So verwendet der Linux-Kernel bereits seit Jahren libata als bevorzugte Bibliothek zur Unterstützung von ATA-Controllern und -Geräten. Die Zahl der unterstützten Geräte ist mittlerweile beträchtlich und Lücken sollten auch bei der Unterstützung alter IDE-Geräte so gut wie ausgeschlossen sein. Kaum verwunderlich, dass die Entwickler von Linux deshalb bereits seit Jahren Teile des alten IDE-Systems als veraltet markieren. Nun soll es allerdings dem kompletten Subsystem an den Kragen gehen.