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Do, 23. Mai 2019, 18:09

Software::Datenbanken

PostgreSQL 12 Beta1 veröffentlicht

Die PostgreSQL-Entwickler haben die erste Betaversion von PostgreSQL 12 freigegeben. Die kommende Version von PostgreSQL wird zahlreiche Verbesserungen bei den Indexen, JSON-Pfadabfragen und etliche weitere Neuerungen bringen.

PostgreSQL

PostgreSQL 12 wird wohl im Oktober 2019, ein Jahr nach PostgreSQL 11, offiziell erscheinen. Die erste Betaversion enthält nach Angaben der Entwickler alle neuen Funktionen, die für PostgreSQL 12 geplant sind. Einzelheiten können sich hier und da noch ändern.

PostgreSQL 12 soll die Geschwindigkeit der Standard B-Baum-Indexe generell erhöhen und den von den Indexen benötigten Platz effizienter verwalten. Damit einher geht zugleich eine Verkleinerung der Indexe, die öfter geändert werden. Zusätzlich kann PostgreSQL 12 die Indexe parallel neu erstellen. Das bedeutet, dass eine REINDEX-Operation durchgeführt werden kann, ohne weitere Änderungen zu blockieren. So lassen sich auch länger andauernde Index-Rebuilds durchführen, ohne den Zugang zur Datenbank sperren zu müssen, was in produktiven Umgebungen unerwünscht sein kann.

Desweiteren erweitert PostgreSQL 12 die Fähigkeiten der spezialisierten Indizierungsmechanismen. Die Möglichkeit, Indexe mit der INCLUDE-Klausel zu erstellen, die in PostgreSQL 11 hinzugekommen waren,gilt nun auch für GiST-Indexe. SP-GiST-Indexe dagegen lassen jetzt Abfragen nach dem K-nächsten Nachbarn (K-NN) zu bei Datentypen, die die Distanzoperation (<->) unterstützen. Ferner wurde der Overhead von Write-ahead Logs (WAL) beim Erzeugen von GiST-, GIN- und SP-GiST-Indexen reduziert.

Eine Verbesserung der Geschwindigkeit wurde auch bei Tabellen erreicht, die aus tausenden von Partitionen bestehen, wenn eine Abfrage nur eine kleine Zahl der Partitionen benötigt. Auch das Einfügen in partitionierte Tabellen wurde schneller. Neu ist auch die Ausführung von JSON-Pfadabfragen nach der SQL/JSON-Spezifikation in SQL:2016. Vergleiche können jetzt ohne die Unterscheidung von Groß- und Kleinschreibung und Akzenten durchgeführt werden und CREATE STATISTICS kann nun komplexere Statistiken liefern. Durch eine Abfrage berechnete Spalten können als neue Spalten abgespeichert werden.

Die Schnittstelle zur Speicherung von Tabellen wird jetzt von Plugins realisiert und neue Zugriffsmethoden können mit CREATE ACCESS METHOD deklariert werden. Das Kommando pg_verify_checksums wurde in pg_checksums umbenannt und dient nun auch zum dynamischen Ein- und Ausschalten von Prüfsummen. Eine weitere wichtige Änderung ist, dass es nun keine Datei recovery.conf mehr geben darf, ihr Inhalt wurde mit postgresql.conf vereinigt. Ferner ist die Just-in-Time (JIT)-Compilierung jetzt standardmäßig eingeschaltet.

Eine komplette und detaillierte Liste der Neuerungen findet man in den Anmerkungen zur Veröffentlichung. Alle Interessenten sind jetzt aufgefordert, die Betaversion herunterzuladen und zu testen. Weitere Betaversionen wird es nach Bedarf geben, gefolgt von einem oder mehreren Veröffentlichungskandidaten. Mit der offiziellen Version 12 von PostgreSQL ist im Herbst zu rechnen.

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