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Thema: Systemd: Mehr als 1,2 Millionen Zeilen Code

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Von kraileth am Mo, 27. Mai 2019 um 10:04 #

Wenn das eine Liebeserklärung gewesen sein sollte, dann habe ich sie tatsächlich nicht verstanden. Er nimmt Systemd insofern in Schutz, daß er vor allem die vorverurteilende Haltung nicht weniger BSDler kritisiert. Das ist eine nachvollziehbare Haltung. Ich glaube nicht, daß er keine Kritik an Systemd hat oder es gerne übernommen sehen würde, nur hält er die vorherrschende Kritik für falsch und überhaupt nicht zweckdienlich. Ich weiß nicht mehr, ob er zu den Beführwortern von nosh zählte oder sich für eine der Alternativen ausgesprochen hatte.

Davon aber abgesehen, ist es schwierig genug, Bewegung in die Sache zu bringen. TrueOS hat OpenRC integriert und man würde selbiges gerne direkt in FreeBSD (wählbar) als eine Alternative einbringen. Mal sehen, ob das irgendwann gelingt. Rückblickend ist es schon ganz lustig, wenn man sieht, gegen welche Widerstände das jetztige Init-System eingeführt wurde - damals meinten doch tatsächlich manche, das modulare rc.d-System sei „not BSD“ und man möge doch bitte beim monolithischen rc bleiben!

Ob nun OpenRC, runit, s6, nosh oder was auch immer werden wird - ich denke, es ist gut, wenn interessierte Personen ein wenig basteln und Vor- und Nachteile gegeneinander abwägen. Systemd steht wohl außer Diskussion.

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    Von schmidicom am Mo, 27. Mai 2019 um 12:11 #

    Er nimmt Systemd insofern in Schutz, daß er vor allem die vorverurteilende Haltung nicht weniger BSDler kritisiert. Das ist eine nachvollziehbare Haltung. Ich glaube nicht, daß er keine Kritik an Systemd hat oder es gerne übernommen sehen würde, nur hält er die vorherrschende Kritik für falsch und überhaupt nicht zweckdienlich.
    So ist es.

    Es gibt auch an systemd Dinge die mir nicht gefallen und die man meiner Meinung nach hätte besser machen können. Zum Beispiel das Verhalten des Unit-Generators für die fstab-Einträge (der könnte bezüglich der abzuarbeitenden Reihenfolge der dortigen Einträge besser funktionieren). Auch hätte man dem journald eine Option geben können die es interessierten ermöglicht das Log zusätzlich in eine Textdatei schreiben zu lassen (ist ja ein oft gefordertes Feature).
    Im großen und ganzen Denke ich jedoch das die längst überfällige Renovation des Startvorgangs auch weit schlechter hätte ausfallen können als es mit systemd der Fall ist.

    Was BSD macht oder nicht ist mir eigentlich ziemlich egal, ich nutze es nicht. Welche Gründe auch immer sie haben kein KMS (um zum Beispiel Wayland zu ermöglichen), Namespaces oder CGroups einzuführen, es ist ihre Entscheidung. Aber dann sollen sie (und ihre Nutzer) lernen mit den Konsequenzen zu leben ohne ständig anderen Vorwürfe zu machen (gibt ja etliche, die ich hier nicht wiederholen will).

    Zum Abschluss möchte ich noch Sagen:
    Durch systemd hat Linux das aktuell wohl leistungsfähigste und möglicherweise sogar stabilste "init" der drei bekanntesten Betriebssysteme (Windows, MacOS, Linux). Wie oft stürzt bei Windows irgend ein Dienst ab und man findet im Log nichts außer Müll der einen keinen Schritt weiterbringt. systemd bringt hier von Haus aus ein sehr umfassendes Log und sogar coredumps der abgeschmierten Dienste mit die einem viel eher weiterhelfen und auch das melden eines Bugs erleichtern.

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      Von kraileth am Mo, 27. Mai 2019 um 15:56 #

      Wie kommst Du denn darauf, daß unter *BSD kein KMS machbar wäre? Seit FreeBSD 10 nutze ich es. Ich glaube, damals war es neu und 9.x konnte es nicht, bin mir aber gerade nicht mehr ganz sicher. Es ist somit mindestens ein halbes Jahrzehnt lang verfügbar.

      Namespaces: Wie gesagt - wenn man etwas Besseres hat, warum auf etwas Schlechteres setzen?

      Cgroups: Gut, das ist ein Punkt. FreeBSD hat rctl, was ähnlich aber nicht des selbe ist und hier ist definitiv Linux vorangegangen. Aber wenn man darüber streiten wollte, käme man vom Hundersten ins Tausendste (wann bekommt Linux endlich etwas wie kqueue, damit die Software nicht mehr epoll unterstützen muß?).

      Ich bin übrigens der Meinung, daß sich Linux und *BSD ganz gut zusammen betreiben läßt, da beides seine Stärken hat. Aber die verbreitete Abwertung von anderen Open-Source-Systemen (Spott über HURD, anstatt dessen interessante Entwicklungen anzuerkennen, Verkünden des „Todes“ von BSD, statt die Tugenden dieser Betriebssystemfamilie anzuerkennen, usw.) geht mir inzwischen tüchtig auf den Wecker.

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        Von schmidicom am Di, 28. Mai 2019 um 09:07 #

        Zum Thema KMS:

        Gerade gegoogelt und ja es gibt inzwischen wohl eine Art KMS unter BSD, aber:
        Das KMS unter BSD wird so weit ich es verstanden habe ausschließlich von den Grafiktreibern bereitgestellt und es gibt keine gemeinsame Codebasis (im Gegensatz zum Linux-Kernel). Ob das wirklich eine so gute Idee ist wenn jeder Hersteller sein eigenes KMS implementiert...

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