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Mo, 24. Juni 2019, 09:33

Software::Distributionen::Ubuntu

Steam: Valve stellt Ubuntu 19.10 infrage

Wie die Offiziellen bei Valve bekannt gaben, wird der Hersteller nach der geplanten Entfernung der 32-Bit-Archtektur aus Ubuntu die neuen Versionen der Distribution nicht mehr offiziell unterstützen. Denkbar sei auch ein Schwenk von Steam auf eine andere Distribution.

Canonical

Auch wenn viele der Spiele auf der Steam Plattform mittlerweile entweder 64-Bit-Systeme unterstützen oder gar nur noch für die 64-Bit-Plattform verfügbar sind, vertreibt Valve Steam unter Linux lediglich in einer 32-Bit-Variante. Für den Nutzer hat diese Einschränkung den Nachteil, dass sie beispielsweise Bibliotheken dupliziert installiert haben müssen, damit der Client auf ihren Systemen gestartet werden kann. Doch auch andere Systeme sind mit einer Mischinstallation nicht glücklich. So hat beispielsweise Apple bereits in der Vergangenheit angekündigt, in künftigen Betriebssystemversionen die Installation von 32-Bit-Anwendungen stark zu reglementieren. Valve reagierte und veröffentlichte daraufhin eine native 64-Bit-Version des Clients.

Unter Linux sträubte sich der Hersteller allerdings immer noch, die Software zu überarbeiten. Probleme, die eine Nutzung von 32-Bit unter 64-Bit-Systemen verursachten, schloss der für die Moderation zuständige Valve-Mitarbeiter mit dem Hinweis aus, dass sie »irrelevant« für Linux seien. Als Grund nannten die Verantwortlichen den Umstand, dass viele unter Linux verfügbare Spiele lediglich in einer 32-Bit-Version vorliegen. Da Valve diese Spiele auch künftig unterstützen möchte, spiele es keine Rolle, auf welcher Plattform der Client selbst lauffähig sei, da die Umgebung sowieso benötigt werde.

Mit der nun kommenden Entfernung der 32-Bit-Unterstützung wird Canonical die Ausführung von 32-Bit-Anwendungen ab Ubuntu 19.10 mindestens erschweren und die Irrelevanz aufheben. Da Ubuntu immer noch die durch Valve offiziell unterstützte Distribution ist, versetzt der Distributor den Spielehersteller in ein Dilemma, denn damit zwingt Canonical Ubuntu-Spieler, fortan in Eigenregie für die benötigte Kompatibilität der Umgebung zu sorgen.

Valve reagierte auf diesen Umstand und kündigte an, die neue und alle künftigen Versionen von Ubuntu nicht mehr offiziell zu unterstützen. Ferner wird der Hersteller Ubuntu künftig nicht mehr als die empfohlene Distribution auflisten und den Fokus auf andere Produkte setzen. Welche Distributionen es sein werden, gab der Hersteller nicht bekannt. Fest steht lediglich, dass Valve die nun kommenden Probleme für Spieler minimieren will, so der Valve-Entwickler Pierre-Loup Griffais.

Ähnlich sehen es auch die Wine-Entwickler, die ebenfalls auf die Ankündigung reagierten und nur wenig Gegenliebe für die Aktionen von Canonical zeigten. Auch Wine wird aller Voraussicht nach die Unterstützung für kommende Ubuntu-Versionen einstellen. Als Grund nannte der bei CodeWeavers angestellte Henri Verbeet ebenfalls technische Schwierigkeiten.

Würde es tatsächlich so kommen, wäre es für Canonical ein Problem. Der Ausstieg von Valve und Wine bedeutet für den Hersteller nicht nur den Abzug diverser Entwickler, sondern vor allem einen massiven Imageschaden. Canonical fokussiert zwar zunehmend den Server, wird aber weiterhin auf dem Desktop und vor allem bei der Spielegemeindschaft favorisiert. Einer der Gründe ist dabei unter anderem die offizielle Empfehlung seitens Valve – einem der größten Spieledistributoren der Welt.

Kaum verwunderlich, dass Canonical nun versucht, die Wogen zu glätten. Wie Steve Langasek in einem Beitrag schreibt, plant der Hersteller, entgegen ursprünglichen Aussagen wohl weiterhin die für die Ausführung benötigten Bibliotheken in künftigen Versionen auszuliefern. »Was wir einstellen, ist die Unterstützung für i386-Bibliotheken, die auf dem Stand von 18.04 LTS eingefroren werden«, so Langasek. Wie sich das die Anwender vorstellen müssen, ist aber nicht wirklich klar. Denn auch Stände, die »eingefroren« werden, sind per Definition nicht eingestellt. Sie müssen weiterhin mit Sicherheitsaktualiserungen versorgt und von Fehlern befreit werden.

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Kommentare (Insgesamt: 30 || Alle anzeigen )
Re[2]: Valve rät zu Manjaro & Pop!_OS (Christoph (Manjaro Nutzer), Fr, 28. Juni 2019)
Re: Valve rät zu Manjaro & Pop!_OS (Christoph (Manjaro Nutzer), Fr, 28. Juni 2019)
Re[4]: Support bei Arch/Manjaro bleibt erhalten? (Honkey, Do, 27. Juni 2019)
Valve rät zu Manjaro & Pop!_OS (Honkey, Do, 27. Juni 2019)
Re[3]: Support bei Arch/Manjaro bleibt erhalten? (DankbarerManjaroUser, Mi, 26. Juni 2019)
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