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Thema: X.Org wohl bald im reinen Wartungsmodus

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Von Tamaskan am Di, 2. Juli 2019 um 13:29 #

Allerdings habe ich ein Problem damit, wenn der reine Zugewinn durchweg nur noch auf Kosten Anderer basiert und genau das ist ebenso der Fall bei dem derzeitigen Modell

Was meinst du damit? Ein Geschäft, das freiwillig abgeschlossen wird, nützt doch immer beiden Seiten. Der eine bekommt eine Ware/Dienstleistung, der andere bekommt Geld, das er dann für andere Waren/Dienstleistungen eintauschen kann. Win-Win!

Anders sieht es aus, wenn man zu einem Geschäft gezwungen wird. Das ist in der Open-Source-Welt aber nur schwer möglich, da der Quelltext für jedermann nutzbar ist und man somit die Software selbst weiterentwickeln oder einen anderen Dienstleister dazu beauftragen könnte.

RHEL ist ein gutes Beispiel. Du bist mit Red Hat unzufrieden/die sind dir zu teuer? Es gäbe da noch Oracle Linux, das zu RHEL binärkompatibel ist, oder wenn du es ganz kostenlos willst, dann nimm CentOS oder Scientific Linux. Dadurch kann Red Hat seine Kunden nicht erpressen.

Übrigens hatte ich auch hierzu beispielsweise ein mögliches, wenn auch sicherlich nicht perfektes Gegenmodell benannt - also nochmals der Verweis auf das Projekt "Mastodon" und die vielen anderen Projekte, die sich mit Spendenmodellen finanzieren.

Inwiefern wäre das besser? Wenn du als Entwickler deinen Lebensunterhalt bestreiten willst, dann brauchst du regelmäßige Einnahmen. Du bist also auf Zahlungen von Dritten angewiesen, und wenn du deine Arbeit nicht zufriedenstellend erledigst, gibt es kein Geld mehr. Das ist beim Spendenmodell genauso wie beim Angestelltenverhältnis, nur das du bei letzterem wenigstens einige gesetzlich garantierte Rechte hast, wie Kündigungsschutz, Lohnfortzahlung im Krankheitsfall etc. (also in Deutschland)

Ein weiteres Problem von Spenden ist, dass die Einnahmen stark fluktuieren. Wenn dein Projekt in den Medien präsent ist und gehyped wird wird du eine Zeit lang überflutet von Spenden, wenn die Aufmerksamkeit nachlässt kann es sein, dass über Jahre hinweg gar nichts reinkommt. Das bedeutet in der Praxis, dass du dein freies Software-Projekt als Verein oder Stiftung organisierst, und wenn dann mal Geld da ist, bezahlst du ein paar Entwickler für x Monate ein die ein bestimmtes Feature programmieren und danach wars das erst mal wieder.

Hast du dich nie gefragt, warum wir eigentlich eine kapitalistische Marktwirtschaft haben? Weil es funktioniert! Eine Gruppe von Leuten (die Kunden) wollen irgendwas, und gehen daher eine vertragliche Bindung zu anderen Leuten ein (Herstellern/Dienstleistern). Letzteres sind dann verpflichtet zu liefern und erstere sind verpflichtet zu zahlen. Einfaches Prinzip, versteht jeder!

Das wichtige ist halt, dass du eine vertragliche Bindung hast. Nur dann kannst du irgendwas fordern. Freiwilligen kannst du nichts befehlen, Wenn Red Hat bisher X.Org weiterentwickelt hast und sie jetzt damit aufhören, und du kein Kunde von denen bist, dann ist es kindisch sich darüber zu beschweren.

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