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Mo, 8. Juli 2019, 08:09

Software::Distributionen::Debian

Debian 10 »Buster« freigegeben

Das Debian-Projekt hat planmäßig am 6. Juli die neue Version seiner Distribution veröffentlicht. Debian GNU/Linux 10 »Buster« aktualisiert die Softwareausstattung und führt zahlreiche Neuerungen ein.

Software in the Public Interest

Debian Buster oder Debian 10, das sich seit mehr als zwei Jahren in der Entwicklung befindet, wurde seitens der Entwickler nun für stabil erklärt und für alle unterstützten Architekturen veröffentlicht. Wie bei allen stabilen Freigaben bringt die neue Version zahlreiche Neuerungen und Verbesserungen und ändert auch diverse Bereiche teils fundamental.

Die neue Version kommt knapp 25 Monate nach der letzten und setzt standardmäßig auf Linux 4.19, GNU Compiler Collection 7.4 und 8.3 und systemd 241 auf. Mit von der Partie sind zudem der DNS-Server BIND 9.11, Emacs 26.1, GnuPG 2.2 und Vim 8.1. Zudem stehen Nutzern Go 1.11, OpenJDK 11, Perl 5.28, PHP 7.3, Python 3 3.7.2 und Ruby 2.5.1 zur Verfügung. Für Serverbelange stehen Administratoren unter anderem Apache 2.4.38, MariaDB 10.3, PostgreSQL 11 und Samba 4.9 bereit.

Eine der wohl sichtbarsten Neuerungen von Debian 10 »Buster« ist der Einsatz von Wayland bei der Nutzung von Gnome 3.30. Der neue Server ersetzt den mittlerweile in die Jahre gekommenen X.org-Server und verspricht diverse Vorteile. »Wayland hat ein einfacheres und moderneres Design, das unter anderem Vorteile bei der Sicherheit bietet«, so die Erklärung von Debian. Nutzer, die auf eine der anderen Umgebungen setzen, darunter Cinnamon 3.8, KDE Plasma 5.14, LXDE 0.99.2, LXQt 0.14, Mate 1.20 und Xfce 4.12, erhalten weiterhin standardmäßig X.org als Anzeigeserver.

Das AppArmor-Framework ist ab sofort standardmäßig installiert und aktiviert. Die Sandbox-Methode »seccomp-BPF« wird jetzt von APT zur Verbesserung der Sicherheit zusammen mit der UEFI Secure Boot-Unterstützung verwendet. Dank des Reproducible Builds-Projekts sind zudem über 91% der in Debian 10 enthaltenen Quellpakete reproduzierbar. »Dies ist eine wichtige Überprüfungsfunktion, die Benutzer vor böswilligen Manipulationsversuchen an Compilern schützt«, erklärt das Projekt. Zukünftige Debian-Versionen werden zudem Metadaten enthalten, damit Endbenutzer die Herkunft von Paketen im Archiv überprüfen können.

Die Netzwerkfilterung basiert standardmäßig auf dem nftables-Framework. Zudem wurde die erstmals in Debian 7 »Wheezy« eingeführte EFI-Unterstützung weiter ausgebaut. Die Unterstützung für Secure Boot ist für amd64-, i386- und arm64-Architekturen enthalten und sollte auf den meisten Secure Boot-fähigen Computern sofort funktionieren. Die Pakete »cups« und »cups-filters« werden zudem standardmäßig in Debian 10 installiert. Zu den weiteren aktualisierten Komponenten in Debian GNU/Linux 10 »Buster« gehören außerdem Chromium 73.0, Firefox 60.7, GIMP 2.10.8, Inkscape 0.92.4, LibreOffice 6.1 und Thunderbird 60.7.2.

Debian 10 enthält mehr als 59.000 Softwarepakete, die aus fast 29.000 Quellpaketen erstellt wurden. Insgesamt werden zehn Architekturen unterstützt: amd64, i386, ppc64el, s390x, armel, armhf, arm64, mips, mipsel und mips64el. Das System ist in Form verschiedener Installationsmedien verfügbar. Anwender, die bereits Debian 9 einsetzen, können ihr System mittels APT aktualisieren. Debian 9 wird dank der erfolgreichen LTS-Initiative wie schon seine drei Vorgänger für drei Jahre vollständig und weitere zwei Jahre mit Einschränkungen unterstützt.

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