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Mi, 10. Juli 2019, 14:24

Software::Netzwerk

ONAP 4.0.0 »Dublin« freigegeben

Das Projekt ONAP, das zur Automatisierung der Konfiguration großer Netzwerke dient, hat Version 4.0.0 »Dublin« veröffentlicht. Die neue Version enthält zahlreiche Verbesserungen, darunter neue und erweiterte Blueprints.

Architektur von ONAP

onap.org

Architektur von ONAP

Die Konfiguration großer Netzwerke ist mit viel Aufwand verbunden und der Aufwand steigt weiter an, da die Anforderungen größer werden, die Konfiguration flexibel anpassen zu können. Mit Handarbeit, wie sie bisher überwiegend praktiziert wird, sind diese Anforderungen nicht mehr zu erfüllen. So entstand die Vision von vollständig automatisierten Netzwerken, die im Projekt ONAP, das sich unter das Dach der Linux Foundation begab, ihren Ausdruck fand. ONAP dürfte nicht nur eines der größeren Zusammenarbeitsprojekte der Linux Foundation sein, sondern auch eines, das die Zukunft der Netzwerke definiert. Zudem ist es vollständig freie Software, im Einklang mit der beobachteten Transformation der Telekommunikation von proprietären zu vollständig offenen Lösungen, die sich gerade in der letzten Phase befindet.

ONAP (Open Network Automation Platform) ist im Februar 2017 aus der Vereinigung von ECOMP und OPEN-O entstanden und dient zur Automatisierung von Diensten und virtuellen Netzwerkfunktionen. Es besteht aus 10 Mio. Codezeilen und hat fast 500 Mitarbeiter aus mehr als 30 Unternehmen. ONAP kann mit OPNFV (Open Platform for Network Virtual Functions), einem weiteren Projekt der Linux Foundation, verwendet werden. OPNFV stellt Netzwerkfunktionalität per Software bereit, was proprietäre Stacks abschaffen und die Vernetzung viel flexibler machen soll. Es baut seinerseits auf Cloud-Technologien mit Kubernetes-Unterstützung, Software-definierte Netzwerke (SDN) und moderne Methoden der Software-Verteilung.

Die neue Version 4.0.0 »Dublin« von ONAP bringt ein neues Fallbeispiel (Blueprint). Blueprints definieren und verdeutlichen das Zusammenspiel von Modulen. Der neue Blueprint »Broadband Service« definiert Netzwerkanbindung in Wohngebieten mit Geschwindigkeiten von mehreren Gbit/s. Der 5G-Blueprint zu 5G-Netzwerken dar sowie der CCVPN-Blueprint wurden erweitert.

Weitere Neuerungen von Dublin sind unter anderem eine neue Version des Controller Design Studio (CDS) für die modellgeführte Konfiguration und Lebenszyklusverwaltung von VNFs, Internationalisierung und Lokalisierung des Portal-Frameworks, grundlegende PNF-Paketvalidierung, Orchestrierung von Cloud-nativen Netzwerkfunktionen (CNF), Erweiterungen im Policy-Projekt, anfängliche Unterstützung für räumlich verteilte Kubernetes-Cluster, das MUSIC-Projekt für zuverlässige Replikation von ONAP-Projekten, Verkleinerung des Codes, Erhöhung der Sicherheit, zusätzliche Logausgaben und erweiterte Dokumentation.

Daneben kann Dublin nun Funktionen zur Einbindung des erweiterten OPNFV Verifikationsprogramms (OVP) aufweisen. Sechs neue Mitglieder kamen zum Projekt hinzu, und eine wachsende Zahl von Herstellern bietet ONAP in reiner oder modifizierter Form einer steigenden Zahl von Anwendern an. Zudem arbeitet ONAP mit mehreren Standardisierungsorganisationen zusammen und stellt für diese Referenzarchitekturen bereit.

Details zu allen Änderungen kann man den Anmerkungen zur Veröffentlichung entnehmen. Darin sind auch die Download-Möglichkeiten aufgeführt. QNAP läuft vollständig in einem Kubernetes-Cluster. Neue Versionen von ONAP sollen zweimal im Jahr erscheinen und bei den Codenamen dem Alphabet folgen. Die kommende Version »El Alto« soll im Herbst 2019 kommen.

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