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Di, 6. August 2019, 14:06

Software::Distributionen::Debian

Freedombone 4.0 erschienen

Freedombone, eine Linux-Distribution für alle, die ihre eigenen Internet-Dienste betreiben und keine Daten aus der Hand geben wollen, ist in Version 4.0 erschienen. Sie wurde auf Debian 10 als Grundlage aktualisiert und bringt eine geänderte Paketauswahl.

Freedombone

Für Bob Mottram, den Hauptentwickler von Freedombone, besteht das offene Web nur noch aus verstreuten Resten, die ums Überleben kämpfen. Der Rest wird von Konzernen beherrscht, die eine ungeahnte Macht und politischen Einfluss erlangt haben und es zunehmend schwer machen, über unabhängige und freie Software überhaupt noch zu kommunizieren. Für Mottram gibt es aber keine Freiheit ohne die Freiheit, selbst zu definieren, wer man ist und mit wem man kommunizieren möchte. Aus diesem Grund startete er die Linux-Distribution Freedombone, die es ermöglicht, alle Dienste, seien es E-Mail, Chat, VoIP, Webseiten, Dateisynchronisation, Wikis, Blogs, soziale Netzwerke, Hosten von Medien, Backups, VPN oder anderes, auf einem eigenen Rechner zu halten. Es ist ein Home-Server-System, das auf Desktops, Laptops, eigenen Servern und Single-Board-Computern betrieben werden kann.

Vor zwei Jahren wurde Freedombone 3.0 auf Basis von Debian 9 veröffentlicht und danach zweimal aktualisiert. Das Projekt ist allerdings bereits älter, da es zuvor bereits Veröffentlichungen gab. Trotz der Namensähnlichkeit und der ähnlichen Ausrichtung ist das Projekt offenbar unabhängig von der FreedomBox.

Jetzt hat das Entwicklerteam Freedombone 4.0 fertiggestellt. Die neue Version aktualisiert die Basis auf Debian 10. Zu den wichtigsten Neuerungen gehören die Integration des VPN Wireguard, ein integrierter RSS-Reader, zusätzliche Anwendungen wie PixelFed, mpd, Zap und Grocy und eine kleine Auswahl von Multiplayer-Spielen, darunter Minetest. Zwar ist Freedombone primär keine Spieleplattform, aber einige Spiele, die nicht viele Ressourcen benötigen, können nach Ansicht des Teams helfen, Interesse für selbst gehostete Plattformen zu wecken.

Eine weitere Neuerung ist die Aufnahme von Optionen, um sich mit Gemeinschafts-Netzwerken zu verbinden. Es handelt sich hierbei um Netzwerke, deren Infrastruktur komplett von Privatpersonen in einem Gebiet betrieben wird. Meist beruhen solche Netzwerke auf WLAN- oder anderen Funktechnologien und streben die Unabhängigkeit von Telekom-Konzernen und damit eine Demokratisierung des Netzes an.

Firewalls werden in Freedombone 4.0 mit nftables definiert. Die Integration von Anwendungen mit dem Benutzerkonto wurde verbessert, um wenige Login-Vorgänge zu benötigen, Blocklisten können nun auch auf Wortbasis sperren, und Themes und Übersetzungen wurden ebenfalls verbessert. Gehen mussten dagegen bis auf weiteres Server für föderierte soziale Netze, darunter GNU Social, PostActiv and Pleroma. Das Freedombone-Team hat mit diesem sogenannten Fediverse so schlechte Erfahrungen gemacht, dass es sie nicht mehr unterstützt. Fediverse-Dienste benötigen umfangreiche Blocklisten, wenn sie nicht von Trollen völlig vergiftet werden sollen, und die Wartung dieser Listen ist nach Ansicht des Teams zu aufwendig.

Freedombone 4.0 steht als vorgefertigtes Image für PCs und einige Single-Board-Computer zum freien Download bereit. Es existieren Varianten mit und ohne Tor-Unterstützung bereit. Der Quellcode findet sich auf code.freedombone.net.

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Kommentare (Insgesamt: 3 || Alle anzeigen )
Re[2]: Interessant (Linux_user, Do, 8. August 2019)
Re: Interessant (txt-file, Mi, 7. August 2019)
Interessant (Linux_user, Mi, 7. August 2019)
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