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Thema: Ubuntu will ZFS ganzheitlich unterstützen

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Von Nö am Mo, 12. August 2019 um 15:53 #

Gerade Anwender sind ja Lizenznehmer.
Warum sollte denen eine eingeschränktere Lizenz lieber sein als z.B. die BSD-Lizenz?
Muss ich jetzt echt noch mal von ganz vorne anfangen?
Für die Anwender (Im Sinne von Endnutzer) ist die GPL keinen Deut eingeschränkter als BSD oder MIT - alle garantieren dem Anwender die (vier) Software-Freiheiten.

Interessant wird die GPL (stellvertretend für andere Copyleft-Lizenzen) dann, wenn ein Entwickler den Code nimmt und darauf aufbaut. Das kann er auch tun, sogar für internen Gebrauch komplett unlimitiert (z.B. innerhalb einer Firma als eine juristische Person).
Nur wenn er sein modifiziertes Produkt auf Basis des GPL-Codes wiederum vermarktet, d.h. an Kunden bzw. fremde Nutzer weitergibt, MUSS er ihnen (und nur ihnen, es gibt KEINEN Zwang der öffentlichen Freigabe von Quellcode, auch wenn es in der Regel so gelebt wird) seinen modifizierten Quellcode offenlegen - eben, um die 4 Software-Freiheiten für diese Endnutzer zu erhalten.

Dagegen erlauben es "freiere" Lizenzen a la MIT durchaus, das ein Entwickler Code nimmt, modifiziert und dann ein neues Endprodukt unter einer unfreien Lizenz veröffentlicht. Die Freiheit der Endnutzer bleibt dabei auf der Strecke.

Die GPL/Copyleft-Lizenzen sind im eigentlichen Sinne somit soziale Lizenzen.
Kann man gut finden oder blöd, ich finde es gut.

Gerade durch die GPL wurden ja den Linux-Anwendern eine Reihe von Sachen wie eben ZFS oder auch DTrace jahrelang vorenthalten, während z.B: BSD-Nutzer das alles nehmen konnten.
Wenn etwas juristisch inkompatibel ist, kann man daran nichts ändern. Die Entwickler der anderen Produkte werden sich bei ihren Lizenzen auch etwas gedacht haben.

Nur hört bitte auf so zu tun, als wenn die GPL das Beste und von Gott gegeben und alles Andere hätte sich gefälligst danach zu richten.
Das tut doch keiner. Jeder kann seine Sachen unter der Lizenz schreiben, die er für richtig hält.
Aber FAKT ist nun mal: Wenn etwas juristisch nicht mit der GPL nicht kompatibel ist, dann kann man es nicht verwenden. Eine Partei muss dann ihre Lizenz ändern. Und warum Linux das faktisch nicht kann, habe ich oben geschrieben.

Hört auf dann Anderen die Schuld zu geben. Immer diese Rosinenpickerei von allem nur das Beste zu wollen, ist wirklich nervig.
Wer tut denn das?
Niemand ist Schuld, außer man würde Sun bei der zur GPL inkompatiblen Konstuktion der CDDL Absicht unterstellen (kann ich nicht beurteilen).
Und noch mal: Wenn zwei Lizenzen inkompatibel sind, ist das erstmal keine Schuld von jemandem, sondern ein Fakt, den man einfach respektieren muss. Eine Partei muss dann die Lizenz ändern (und noch mal: Linux kann es faktisch nicht).
Was die Rosinenpickerei angeht: Ich wüsste nicht, das Linux oder ein anderer Kernel-Entwickler oder die Linux Foundation oder die FSF etc. jemals eine "Forderung" an Sun/Oracle gerichtet hätten, ZFS unter einer anderen Lizenz zu veröffentlichen.
Nur weil ein paar User in einem Forum schreiben, das sie das toll fänden, ist das noch lange keine Rosinenpickerei der "GPL-Anhänger".

Und wenn sich jemand für die GPL entscheidet oder dafür Eintritt, dann muss er auch mit allen Konsequenzen leben.
Ja, alles gut. Ich brauche kein ZFS.

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    Von Andy_m4 am Mo, 12. August 2019 um 17:00 #

    Muss ich jetzt echt noch mal von ganz vorne anfangen?
    Nö. Reicht wenn Du das Geschriebene zur Kenntnis nimmst. :-)

    Für die Anwender (Im Sinne von Endnutzer) ist die GPL keinen Deut eingeschränkter als BSD oder MIT - alle garantieren dem Anwender die (vier) Software-Freiheiten.
    Du hast recht. Nur verstehe ich die willkürliche Unterscheidung zwischen Endnutzer und Entwickler nicht. Für beide gilt die GPL genau gleich.

    Du könntest als Enduser auch auf OpenSource verzichten. Denn für den Endanwender ist eigentlich nur relevant, das er das Programm kostenlos verwenden kann. Irgendwie in den Quellcode reingucken wird er nicht.

    Deine Unterteilung ist also völlig willkürlich und macht daher überhaupt keinen Sinn.

    Interessant wird die GPL (stellvertretend für andere Copyleft-Lizenzen) dann, wenn ein Entwickler den Code nimmt und darauf aufbaut. Das kann er auch tun, sogar für internen Gebrauch komplett unlimitiert (z.B. innerhalb einer Firma als eine juristische Person).
    Nur wenn er sein modifiziertes Produkt auf Basis des GPL-Codes wiederum vermarktet, d.h. an Kunden bzw. fremde Nutzer weitergibt, MUSS er ihnen (und nur ihnen, es gibt KEINEN Zwang der öffentlichen Freigabe von Quellcode, auch wenn es in der Regel so gelebt wird) seinen modifizierten Quellcode offenlegen - eben, um die 4 Software-Freiheiten für diese Endnutzer zu erhalten.
    Alles bekannt. Warum Du das erklärtst als Antwort auf meinen Beitrag bleibt mir schleierhaft.

    Dagegen erlauben es "freiere" Lizenzen a la MIT durchaus, das ein Entwickler Code nimmt, modifiziert und dann ein neues Endprodukt unter einer unfreien Lizenz veröffentlicht. Die Freiheit der Endnutzer bleibt dabei auf der Strecke.
    Das unterstellt ja, das

    1. der Entwickler tatsächlich ein neues Produkt draus entwickelt hätte wenn das Projekt statt MIT die GPL verwendet hätte

    2. der Anwender das abgeleitete Produkt tatsächlich haben will


    Insofern ist das alles reine Spekulation.

    Erstmal sieht man hier ein ganz klares Problem für den Anwender, der nicht oder mit großer Verspätung ZFS unter Linux nutzen kann.

    Auf der anderen Seite brauch ich ja nur mal Richtung Firefox gucken. Der steht unter der Mozilla Public License. Und da hab ich nicht den Eindruck das da reihenweise fiese Firmen den Quellcode "klauen" und die Anwender fürchterlich darunter zu leiden haben, weil irgendwelche Weiterentwicklungen nicht an sie zurückfließen.

    Die GPL/Copyleft-Lizenzen sind im eigentlichen Sinne somit soziale Lizenzen.
    Genau. Extrem sozial.
    Die Gesellschaft wäre schon längst auseinandergebrochen, würden die sozialen Lizenzen nicht die ganzen Risse flicken. :-)

    Das tut doch keiner.
    Jeder kann seine Sachen unter der Lizenz schreiben, die er für richtig hält.
    Dann verstehe ich nicht, warum hier in den Kommentaren auf Sun/Oracle geschimpft wir wie z.B: hier:
    https://www.pro-linux.de/news/1/27336/comm/641928/re-linux-btrfs.html

    An die solltest Du solche Sachen schreiben. Nicht an mich.

    Wenn zwei Lizenzen inkompatibel sind, ist das erstmal keine Schuld von jemandem, sondern ein Fakt
    Wie gesagt.
    Sag das nicht mir.

    Was die Rosinenpickerei angeht: Ich wüsste nicht, das Linux oder ein anderer Kernel-Entwickler oder die Linux Foundation oder die FSF etc. jemals eine "Forderung" an Sun/Oracle gerichtet hätten, ZFS unter einer anderen Lizenz zu veröffentlichen.
    Habe ich so auch nicht behauptet.
    Es geht um die Leute hier in den Kommentaren die da schreiben das Sun/Oracle an der Misere schuld wären, weil sie den Kram mit bösester Absicht unter die CDDL gestellt haben.

    Wenn Du nicht dazu gehörst, brauchst Du Dich auch nicht angesprochen fühlen und wir dürften zumindest zum Großteil einer Meinung sein.

    Nur weil ein paar User in einem Forum schreiben, das sie das toll fänden, ist das noch lange keine Rosinenpickerei der "GPL-Anhänger".
    Was denn sonst? Oder sind diese User keine GPL-Anhänger?
    Und man darf nicht vergessen, das es schon in der Vergangenheit zahlreiche Diskussionen um die Problematik gab. Und da nicht auch nur von ein paar unbedeutenden Forenusern.

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    Von Ghul am Di, 13. August 2019 um 00:03 #

    Die GPL/Copyleft-Lizenzen sind im eigentlichen Sinne somit soziale Lizenzen.
    Kann man gut finden oder blöd, ich finde es gut.

    Bei Bibliotheken, wofür die LGPL geschaffen wurde, ist die Copyleft Lizenz schlecht.

    Denn selbst wenn der Entwickler die Intention hat die LGPL nicht zu verletzen läuft er bei einem proprietären Eigenprodukt in die Gefahr, dass er den LGPL Code unbeabsichtigt doch falsch einbindet und damit befindet er sich in einem rechtlichen Minenfeld.

    Aus dem gleichen Grund ist die LGPL schlecht, weil dann weniger Firmen dieses Risiko wagen und daher lieber etwas anderes nehmen. Damit fehlen den LGPL basierten Bibliotheken der professionelle Entwicklersupport, den sie erhalten könnten, wenn die Lizenz freier wäre.

    Bei der GPL ist zumindest gut, dass es keine Zusammenbindung mit anders lizensiertem Code geben kann und somit das Problem schon vom Prinzip her nicht auftreten kann.

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