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Proton: Wine profitiert
Codeweavers, die treibende Kraft hinter dem freien Win32-API-Nachbau Wine, hat die Arbeiten an Valves Proton zusammengefasst. Demnach profitiert Wine von der hinter Proton stehenden Arbeit erheblich und die meisten Änderungen fließen auch in das freie Projekt ein.
winehq.org
World of Warcraft unter Wine
Vor rund einem Jahr hatte Valve
mit Proton eine Software vorgestellt, mit der Windows-Spiele, die über keine eigene Linux-Version verfügen, spielbar sind. Valve hatte dazu zwei Jahre lang zusammen mit Wine-Unterstützer CodeWeavers daran gearbeitet. Herausgekommen ist dabei eine angepasste Version von Wine, die um diverse Erweiterungen ergänzt wurde, die der Hersteller Proton getauft hat.
Proton selbst wird durch Valve in einem offenen Prozess entwickelt und steht unter den Bedingungen der BSD-Lizenz. Ziel der Lösung ist es weiterhin, für Windows konzipierte Spiele auch unter Linux spielbar zu machen. Dazu setzt Proton nicht nur auf Wine, sondern auch auf Vulkan, DXVK und Faudio auf. Die Erweiterungen umfassen unter anderem eine bessere Multithreading-, Controller- und Vollbildunterstützung sowie Optimierungen für diverse Spiele.
Entwickelt wird Proton im Zuge einer Auftragsarbeit durch Codeweavers. Das Unternehmen stellt dazu seine Entwickler ab, die Proton an neue Spiele und Anwendungen anpassen und Fehler korrigieren. Die meiste Arbeit fließt dabei direkt in das Wine-Projekt ein, wie eine aktuelle Auswertung zeigt. Unter anderem im Zuge der Arbeit die Unterstützung von Gamepads und der Soundausgabe in Proton erheblich verbessert. Zudem haben die Entwickler den Unterstützung von Mono ausgebaut und die Lokalisierung sowie das Zusammenspiel mit Window-Managern massiv verbessert. Hinzu kommen noch Verbesserungen an verwandten Projekten, wie beispielsweise DXVK und SDL.
Die Mehrzahl der Änderungen an Proton wurde direkt in Wine durchgeführt. Proton selbst unterscheidet sich von Wine nur in wenigen Punkten, was sich auch an die Qualität der Unterstützung widerspiegelt. Demnach stieg die Zahl der lauffähigen Spiele im letzten Jahr von 30 auf mehr als 50 Prozent. »Proton ist ein wesentlicher Bestandteil des Gesamtbildes, das es der Linux-Plattform ermöglicht, mit anderen Plattformen konkurrenzfähig zu sein und diese sogar zu übertreffen«, so das Unternehmen.