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Do, 22. August 2019, 09:49

Software::Distributionen::Debian

Debian streicht MIPS Big Endian-Architektur

Die Betreuer der MIPS-Portierung von Debian wollen die Zahl der unterstützten Architekturen von drei auf zwei reduzieren. Betroffen ist die Big Endian-Variante von 32 Bit-Systemen, die immer weniger Benutzung verzeichnet. Die Änderung soll mit Debian 11 »Bullseye« in Kraft treten.

Der erste kommerzielle MIPS-Prozessor R2000, umschaltbar zwischen Big und Little Endian

silirium.ru

Der erste kommerzielle MIPS-Prozessor R2000, umschaltbar zwischen Big und Little Endian

Debian 10 unterstützt offiziell zehn Architekturen: x86 (32 und 64 Bit), ARM 32 Bit (EABI und hf), ARM 64 Bit, MIPS 32 Bit (Big Endian), MIPS 32 und 64 Bit (Little Endian), PowerPC (64 Bit) und S/390 (64 Bit). Weitere, nicht in den offiziellen Veröffentlichungen enthaltene Architekturen, findet man in der Liste der Portierungen. Die Zahl der inoffiziellen Portierungen übersteigt die Zahl der offiziellen, einige davon gehörten früher einmal zu den offiziellen Veröffentlichungen, wurden aber wegen zurückgehender Bedeutung oder Mangel an Betreuungs-Ressourcen zurückgestuft.

Aktuell pflegt Debian drei Varianten der MIPS-Architektur. Vor einem Monat schlug einer der Betreuer der MIPS-Architektur, Aurelien Jarno, vor, die 32 Bit Big-Endian-Variante zu streichen. Bei diesen Prozessoren ist der virtuelle Adressraum auf 2 GB beschränkt, was zunehmend ein technisches Problem darstellt. Unter anderem wird bei der Compilierung großer Pakete bisweilen mehr Speicher benötigt. Es ist eine der letzten Big Endian-Architekturen, die Debian unterstützt, was die Portierung ebenfalls erschwert. Hinzu kommt noch die schwindende Bedeutung dieser Variante, die zur Folge hat, dass weniger Leute für Portierungen zur Verfügung stehen.

Die Little Endian-Varianten der MIPS-Architektur n 32 und 64 Bit sollen dagegen erhalten bleiben. Da viele MIPS-Prozessoren zwischen Big und Little Endian zur Laufzeit umschaltbar sind, sollten so weiter die meisten Systeme abgedeckt sein. Da auf den Vorschlag von Jarno keine nennenswerten Reaktionen erfolgten und sich kein weiterer Betreuer für die alte Architektur fand, fordert Jarno jetzt die Entfernung der Architektur aus Debian Testing. Für diese Aufgabe ist das Team der FTP-Master zuständig, das das wohl in Kürze vollziehen wird. Damit wird die nächste Debian-Version, Debian 11 »Bullseye« mit nur noch neun offiziellen Architekturen erscheinen. Bis dahin vergehen aber noch rund 22 Monate, in denen sich noch einiges ändern kann. So wird wahrscheinlich RISC-V neu hinzukommen. In Debian 8, 9 und 10 hingegen wird MIPS Big Endian weiterhin voll unterstützt.

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