Vivaldi ist proprietäre Software. Ich finde, das sollte auf einer Seite wie pro-linux bei Berichten über Software immer mit dazu gesagt werden. Damit würde lediglich ein Fakt erwähnt und noch keine Wertung vorgenommen und für einige User ist dies sicherlich wichtig.
Dieser Beitrag wurde 1 mal editiert. Zuletzt am 12. Sep 2019 um 09:17.
Bei Chrome ist es allgemein bekannt, aber auch da fände ich es besser. Vivaldi kannte ich bisher nur vom Namen und musste erstmal selbst recherchieren, ob es freie Software ist oder nicht.
Von Josef Hahn am Do, 12. September 2019 um 16:25 #
Meine Stimme hätte das definitiv!
(Wobei ich speziell die Vivaldi Fans auch nie verstanden habe - das ist für mich ein explizites Statement gegen Open Source, eine Closed Source Abart eines Open Source Browsers zu benutzen, die jetzt auch nicht sooooo grundsätzlich mehr kann (jetzt kommen alle mit dem VPN hervor))
Von Anonymous am Do, 12. September 2019 um 10:31 #
Laut weiterer Aussage des Unternehmens achtet die Software auch auf die Privatsphäre der Anwender. »Während wir Ihnen die Kontrolle über Ihr Surfverhalten geben, verfolgen wir nicht Ihre Arbeit«, schreibt das Unternehmen.
Statt "wir nicht" im letzten zitierten Satz hätte von Tetzchner besser "nicht wir" schreiben sollen. Denn das tun die Geldgeber, die sein Unternehmen finanzieren. Immerhin ernährt seine Kostenlos-Software ein paar Dutzend Angestellte.
Von klopskind am Do, 12. September 2019 um 21:15 #
Es kommt noch schlimmer: Als Implikation verstanden ist diese Aussage darüber hinaus quasi inhaltsleer bis tautologisch, da sie offen lässt, ob Vivaldi die Arbeit der Anwender verfolgt, während/wenn Vivialdi seinen Anwendern nicht die Kontrolle über deren Surfverhalten gibt.
Die entsprechende Kontraposition ist logischerweise genauso inhaltsleer.
Im original lautet der Satz übrigens:
While we put you in control of your browsing, we do not track the way you choose to browse. - veröffentlicht am 09.09.2019 von Jon von Tetzchner (siehe Verweis des Blogeintrags im Artikel)
Und das macht es nicht besser, denn sogar die Originalaussage lässt sich als eine Implikation auffassen.
Zudem bietet die Worthülse "the way you choose to" eine erstklassige Deckung im Sinne einer defensiven Vorkehrung für den Fall der Fälle, dass herauskäme, dass doch etwas getrackt würde/worden wäre.
Es handelt sich also bestenfalls um ein irreführendes Lippenbekenntnis. Oder seht das jemand anders als ich?
Von Anonymous am Do, 12. September 2019 um 19:37 #
Die Stümper-Übersetzung von "user experience" zu "Nutzerfahrung" ist so allgegenwärtig, dass mir die "Desktop-Erfahrung" in der Meldung gar nicht mehr aufgefallen ist.
Ein weiteres schönes Beispiel findet sich in einer anderen Meldung, in der "security policies" mit dem allgegenwärtigen Begriff "Sicherheits-Richtlinien" übersetzt wird, obwohl das keine Richtlinien sind (nach denen kann man sich richten oder auch nicht, wie der schon der Name sagt), sondern strike Anweisungen.
Von kamome umidori am Do, 12. September 2019 um 20:51 #
Interessant, „Richtlinie“ ist für mich „policy“ (und andersrum) – daher passt es für mich durchaus. Auch policy ist für mich im Englischen im Allgemeinen nicht etwas, an das man sich zwingend halten muss, eher eine Vorgabe/Strategie … So wie in der IT verwendet, ist es dann aber zwingend; das ist für mich die Richtlinie aber ebenfalls.
Von Anonymous am Do, 12. September 2019 um 23:22 #
Ich muss da ein Stück zurückrudern, nachdem ich mal bei dict.leo.org nachgeguckt habe: die deutschen Übersetzungen für "policy" klingen alle eher unbestimmt statt strikt; da ist wohl nicht die Übersetzung misslungen, sondern da haben bereits die US-IT-ler mit ihrer Begriffswahl ins Klo gegriffen.
Von klopskind am Fr, 13. September 2019 um 10:30 #
Für die korrekte Wortbedeutung eines englischsprachigen Begriffs würde ich eher das Oxford Dictionary heranziehen, als diese aus Übersetzungen von dict.leo.org abzuleiten.
Laut Oxford Dictionary impliziert das englische Wort "policy" an sich nicht, wie strikt sich an eine solche gehalten würde. Richtungen (Richtlinien?) oder Prinzipien werden nicht immer strikt befolgt/erfüllt. Sogar Gesetze oder Verfassungen (um im Englischen zu bleiben: "bills/laws/acts or consitutions") werden missachtet und gebrochen.
Meine Erfahrungen sind durchweg positiv. Vivaldi ist der zuverlässigste meiner Browser. Ich nutze ihn seit über drei Jahren. Für Vivaldi kommen auch die meisten Updates aller Browser. Im Schnitt zwei- bis dreimal Monat. Da ging noch nie etwas schief. Einzig gewöhnungsbedürftig ist seine weniger gute Anpassung an den Plasma-Desktop (Fenster-Gestaltung). Ich bin froh, dass der so gut mit dem Paketmanagement läuft.
Wie bei man bei so etwas sicherheits- und privatsphärerelevantem wie einem Browser auf proprietäre Software zurückgreifen kann wenn es unzählige hochwertige freie Alternativen gibt, wird mir ein Rätsel bleiben.
Von Anonymous am Fr, 13. September 2019 um 09:06 #
Tja, wir bewegen uns aufs Google-Web zu, in dem Google mit seiner Blink-Engine die De-Facto-Standards setzt.
Aber in Googles Mutterland läuft gerade ein großes Kartellverfahren an; vielleicht bewirkt das ja etwas (über die Juristerei im Rest der Welt lachen die ja nur und zahlen die Strafen aus der Portokasse).
Von Josef Hahn am Fr, 13. September 2019 um 14:08 #
Was ist denn das alles? Ich meine, die Maschine unter der Haube ist halt genau die ausm Google Chrome... Was kann es denn besser? Ich hab's nie installiert gehabt, von daher frage ich mal ganz offen...
Von Anonymous am Fr, 13. September 2019 um 23:34 #
Ich hatte es mal Neugier-halber installiert und kurz ausprobiert. Sah zwar bunter aus als mein RasPi-Chromium und wollte mir allerlei "sponsored Links" andienen, aber ein paar Clicks tiefer trat der Chromium-Unterbau zu Tage.
Ich hab's dann schnell weggeschmissen - lieber wäre mir ein unmodifiziertes Chromium. Aber ich muss zugeben, dass ich nur kurz reingeguckt hatte und mich der Mehrwert, den Vivaldi verspricht, eh nicht interessiert hätte.
.. und wollte mir allerlei "sponsored Links" andienen ..
Wo sollen denn bitteschön "allerlei sponsored Links" sein? In der Schnellwahl? Das macht doch jeder frisch installierte Browser, irgendwie einen Hinweis zu geben, wo er herkommt oder von wem er unterstüzt wird. Ansonsten habe ich von "Werbung" noch nie etwas gesehen, unterhalb dessen, was aufgerufene Seiten verschachteln. Vivaldi verändert die einmal gemachten Einstellungen, die man selbst gemacht hat, in keiner Weise.
Von Anonymous am Sa, 14. September 2019 um 15:00 #
Da hast Du mich aber verunsichert, ob ich vieleicht Vivaldi und Opera verwechselt hatte. Aber Vivaldi erwähnt es selber auf seiner Website unter privacy/browser:
"Vivaldi includes various links to websites in the browser default bookmarks. Some of those websites are partners of Vivaldi AS and some are not. Vivaldi AS receives shared revenue from those bookmark partners. That’s how we are able to provide this software free of charge to our users and continue to stay awesome!"
Dagegen ist nicht einzuwenden, man kann die voreingestellten Bookmarks ja löschen. Ich hatte es auch nur nebenbei als ersten Eindruck erwähnt.
Von Anonymous am Fr, 13. September 2019 um 23:50 #
Firefox-Linux-Binaries kann man ja bei Mozilla herunterladen und am Paketmanagement seiner Distri vorbei installieren.
Google möchte einem selbstverständlich und aus naheliegenden Gründen Chrome-Binaries andienen.
Gibts eigentlich auch halbwegs vertrauenswürdige Download-Adressen für Distributions-unabhängige Chromium Binaries? Ich hatte mal danach gesucht und nichts gefunden - nur Buden, die Chromium mit eigenen "Verschlimmbesserungen" anreichern und unter neuem Namen vermarkten.
Vivaldi ist proprietäre Software. Ich finde, das sollte auf einer Seite wie pro-linux bei Berichten über Software immer mit dazu gesagt werden. Damit würde lediglich ein Fakt erwähnt und noch keine Wertung vorgenommen und für einige User ist dies sicherlich wichtig.
Dieser Beitrag wurde 1 mal editiert. Zuletzt am 12. Sep 2019 um 09:17.Das stimmt auf jeden Fall! Es ist nicht schlimm dies klarzustellen, weil es ein Faktum ist.
Klar ist es ein Faktum - doch wird es bei anderer Software auch nicht erwähnt (z.B. Chrome) und da beschwert sich auch niemand
Bei Chrome ist es allgemein bekannt, aber auch da fände ich es besser. Vivaldi kannte ich bisher nur vom Namen und musste erstmal selbst recherchieren, ob es freie Software ist oder nicht.
Meine Stimme hätte das definitiv!
(Wobei ich speziell die Vivaldi Fans auch nie verstanden habe - das ist für mich ein explizites Statement gegen Open Source, eine Closed Source Abart eines Open Source Browsers zu benutzen, die jetzt auch nicht sooooo grundsätzlich mehr kann (jetzt kommen alle mit dem VPN hervor))
Statt "wir nicht" im letzten zitierten Satz hätte von Tetzchner besser "nicht wir" schreiben sollen. Denn das tun die Geldgeber, die sein Unternehmen finanzieren. Immerhin ernährt seine Kostenlos-Software ein paar Dutzend Angestellte.
Es kommt noch schlimmer: Als Implikation verstanden ist diese Aussage darüber hinaus quasi inhaltsleer bis tautologisch, da sie offen lässt, ob Vivaldi die Arbeit der Anwender verfolgt, während/wenn Vivialdi seinen Anwendern nicht die Kontrolle über deren Surfverhalten gibt.
Die entsprechende Kontraposition ist logischerweise genauso inhaltsleer.
Im original lautet der Satz übrigens:
Und das macht es nicht besser, denn sogar die Originalaussage lässt sich als eine Implikation auffassen.Zudem bietet die Worthülse "the way you choose to" eine erstklassige Deckung im Sinne einer defensiven Vorkehrung für den Fall der Fälle, dass herauskäme, dass doch etwas getrackt würde/worden wäre.
Es handelt sich also bestenfalls um ein irreführendes Lippenbekenntnis.
Oder seht das jemand anders als ich?
> die Desktop-Erfahrung von Vivaldi
Wie viel Desktop-Erfahrung der wohl hat? Und was für welche?
Die Stümper-Übersetzung von "user experience" zu "Nutzerfahrung" ist so allgegenwärtig, dass mir die "Desktop-Erfahrung" in der Meldung gar nicht mehr aufgefallen ist.
Ein weiteres schönes Beispiel findet sich in einer anderen Meldung, in der "security policies" mit dem allgegenwärtigen Begriff "Sicherheits-Richtlinien" übersetzt wird, obwohl das keine Richtlinien sind (nach denen kann man sich richten oder auch nicht, wie der schon der Name sagt), sondern strike Anweisungen.
Interessant, „Richtlinie“ ist für mich „policy“ (und andersrum) – daher passt es für mich durchaus. Auch policy ist für mich im Englischen im Allgemeinen nicht etwas, an das man sich zwingend halten muss, eher eine Vorgabe/Strategie … So wie in der IT verwendet, ist es dann aber zwingend; das ist für mich die Richtlinie aber ebenfalls.
Ich muss da ein Stück zurückrudern, nachdem ich mal bei dict.leo.org nachgeguckt habe: die deutschen Übersetzungen für "policy" klingen alle eher unbestimmt statt strikt; da ist wohl nicht die Übersetzung misslungen, sondern da haben bereits die US-IT-ler mit ihrer Begriffswahl ins Klo gegriffen.
Für die korrekte Wortbedeutung eines englischsprachigen Begriffs würde ich eher das Oxford Dictionary heranziehen, als diese aus Übersetzungen von dict.leo.org abzuleiten.
Laut Oxford Dictionary impliziert das englische Wort "policy" an sich nicht, wie strikt sich an eine solche gehalten würde. Richtungen (Richtlinien?) oder Prinzipien werden nicht immer strikt befolgt/erfüllt. Sogar Gesetze oder Verfassungen (um im Englischen zu bleiben: "bills/laws/acts or consitutions") werden missachtet und gebrochen.
Meine Erfahrungen sind durchweg positiv. Vivaldi ist der zuverlässigste meiner Browser. Ich nutze ihn seit über drei Jahren. Für Vivaldi kommen auch die meisten Updates aller Browser. Im Schnitt zwei- bis dreimal Monat. Da ging noch nie etwas schief. Einzig gewöhnungsbedürftig ist seine weniger gute Anpassung an den Plasma-Desktop (Fenster-Gestaltung). Ich bin froh, dass der so gut mit dem Paketmanagement läuft.
Kann mich da nur anschließen. Ich
nutze ihn sogar als alleinigen Browser.
Er macht was er soll und das reicht.
Na ja ,
manche Leute interessieren sich auch dafür, was der macht, ohne dass er es soll
Badabumm...tssss!
Psssssst!!!
Ist zu kompliziert für den Leserkreis hier!
Müssen Sie immer persönlich werden?
Ihr elitäres Gehabe ohne direkten Sachbezug können Sie sich sparen. Oder finden Sie das etwa witzig?
p.s.: Zählen Sie sich eigentlich auch zum "Leserkreis hier"? Oder schreiben Sie nur?
Wie bei man bei so etwas sicherheits- und privatsphärerelevantem wie einem Browser auf proprietäre Software zurückgreifen kann wenn es unzählige hochwertige freie Alternativen gibt, wird mir ein Rätsel bleiben.
Was wären denn die unzähligen Alternativen? Gibt ja nur noch Firefox und der ist auch schon am schrumpfen.
Tja, wir bewegen uns aufs Google-Web zu, in dem Google mit seiner Blink-Engine die De-Facto-Standards setzt.
Aber in Googles Mutterland läuft gerade ein großes Kartellverfahren an; vielleicht bewirkt das ja etwas (über die Juristerei im Rest der Welt lachen die ja nur und zahlen die Strafen aus der Portokasse).
Es gibt keine "unzähligen" hochwertigen Alternativen. Wer das behauptet, benutzt wahrscheinlich keine Browser.
Bei jeder Software geht es immer nur um Kompromisse. Weil Software entweder veraltet oder voller Fehler ist. Irgendwas dazwischen darf es sein.
Na klar, habe ich auch Kritiken an Vivaldi. Aber die guten Seiten überwiegen; und das deutlich.
Allein die Einstell-Möglichkeiten sind weitaus umfangreicher und vor allem weit übersichtlicher als bei den meisten Browsern.
Was ist denn das alles? Ich meine, die Maschine unter der Haube ist halt genau die ausm Google Chrome... Was kann es denn besser? Ich hab's nie installiert gehabt, von daher frage ich mal ganz offen...
Würde mich auch interessieren, welche tollen Features ich bisher zu vermissen vergesse.
Ich hatte es mal Neugier-halber installiert und kurz ausprobiert. Sah zwar bunter aus als mein RasPi-Chromium und wollte mir allerlei "sponsored Links" andienen, aber ein paar Clicks tiefer trat der Chromium-Unterbau zu Tage.
Ich hab's dann schnell weggeschmissen - lieber wäre mir ein unmodifiziertes Chromium. Aber ich muss zugeben, dass ich nur kurz reingeguckt hatte und mich der Mehrwert, den Vivaldi verspricht, eh nicht interessiert hätte.
Wo sollen denn bitteschön "allerlei sponsored Links" sein? In der Schnellwahl? Das macht doch jeder frisch installierte Browser, irgendwie einen Hinweis zu geben, wo er herkommt oder von wem er unterstüzt wird. Ansonsten habe ich von "Werbung" noch nie etwas gesehen, unterhalb dessen, was aufgerufene Seiten verschachteln. Vivaldi verändert die einmal gemachten Einstellungen, die man selbst gemacht hat, in keiner Weise.
Da hast Du mich aber verunsichert, ob ich vieleicht Vivaldi und Opera verwechselt hatte. Aber Vivaldi erwähnt es selber auf seiner Website unter privacy/browser:
"Vivaldi includes various links to websites in the browser default bookmarks. Some of those websites are partners of Vivaldi AS and some are not. Vivaldi AS receives shared revenue from those bookmark partners. That’s how we are able to provide this software free of charge to our users and continue to stay awesome!"
Dagegen ist nicht einzuwenden, man kann die voreingestellten Bookmarks ja löschen. Ich hatte es auch nur nebenbei als ersten Eindruck erwähnt.
Firefox-Linux-Binaries kann man ja bei Mozilla herunterladen und am Paketmanagement seiner Distri vorbei installieren.
Google möchte einem selbstverständlich und aus naheliegenden Gründen Chrome-Binaries andienen.
Gibts eigentlich auch halbwegs vertrauenswürdige Download-Adressen für Distributions-unabhängige Chromium Binaries? Ich hatte mal danach gesucht und nichts gefunden - nur Buden, die Chromium mit eigenen "Verschlimmbesserungen" anreichern und unter neuem Namen vermarkten.