Login
Newsletter
Werbung

Thema: Richard Stallman tritt als Präsident der Free Software Foundation zurück

10 Kommentar(e) || Alle anzeigen ||  RSS
Kommentare von Lesern spiegeln nicht unbedingt die Meinung der Redaktion wider.
0
Von throgh am Di, 17. September 2019 um 12:25 #

Das Problem selbst ist meines Erachtens vielschichtig: Stallman selbst hat sich in vielen Fällen selbst keinen großen Gefallen getan und einige Aussagen sind mehr als "nur" zweifelhaft. Gleichermaßen aber werden diese Aussagen auch herangezogen, um die gesamte Betrachtungsweise "FLOSS" nachhaltig zu beschädigen. Das lässt sich sehr gut derzeit beobachten: Prinzipien werden immer weiter aufgeweicht, da bereits letzte Woche Rufe aus der YouTube-Ecke dahingehend gekommen sind. Man bedenke dazu: YouTube ist kein quelloffenes Medium sondern schlicht eine gesamtheitlich proprietäre Plattform und damit ein Widerspruch. Warum nochmals wollen sich so manche Prodzent*Innen mit Videos über "Linux" und "FOSS" hervorheben? Und warum sind sie überhaupt so frequentiert in der Anzahl ihrer sog. "Fürsprecher*Innen" (Bryan Lunduke oder auch Gardiner Bryant als Beispiele genannt)? Warum braucht eine FLOSS-Gemeinschaft überhaupt diese und überzeugt nicht einfach nur durch eigenen Willen? Allein die Haltung von Bryant (in der Rolle des "The Linux Gamer") erachte ich schon weit zu oberflächlich und kurzsichtig, von Lunduke will ich gar nicht erst anfangen.

Faktisch ist der gesamte Vorgang derweil nicht wirklich zuträglich und wird zudem in der kommenden Zeit weitere Stilblüten hervorbringen. Stallman selbst hat ebenso mit seinem jüngsten Vortrag bei "Microsoft" für fragende Gesichter gesorgt. Am Ende bleibt meines Erachtens der Ansatz sich nicht an Namen zu heften oder Mythen um diese zu bauen sondern Prinzipien und Ideale für sich zu festigen, zudem dann auch im steten Austausch und zum Reflektieren zu sein, aber nicht nur einfach auf der "großen Bühne". Denn je "größer" eben diese desto weniger Durchsicht auf die einzelnen Details besteht!

[
| Versenden | Drucken ]
  • 0
    Von blablabla233 am Di, 17. September 2019 um 14:08 #

    Also kurz und knapp, bin absolut gleicher Meinung und Stallman ist keine wirklich gute Galeonsfigur fuer FOSS (Raymond, Perens und McKusick sind mir da vielviel lieber). Es ging mir bei meinem Kommentar weniger um Stallman selbst, als um die neue Socialnet-Anklage-Kultur.
    Bei Stallman (und Linus) koennte man leichten Authismus attestieren (mit all seinen positiven und negativen seiten)

    [
    | Versenden | Drucken ]
    • 0
      Von throgh am Di, 17. September 2019 um 14:35 #

      Also "neu" ist diese Umgangsweise beileibe nicht. Sie äußert sich nur viel intensiver und ist entsprechend auch deutlich wahrzunehmen. Aber in den einzelnen Nuancen ist schon immer so gewesen, dass Mensch sich allzu leicht einspannen lässt statt vollumfänglich zu diskutieren. Ändert auch nichts daran, dass dies (A) ein Teil von uns Menschen ist und (B) bewusst auch genutzt aber ebenso von jedem Einzelnen bei sich hinterfragt werden kann - bei entsprechendem Willen.

      Allerdings ist es auch nicht korrekt einfach mit Worten wie "Autismus" zu arbeiten. Das wiederum lässt weiteren Raum für üble Anschuldigungen zu. Und das Torvalds wiederum ebenfalls nicht einmal annähernd freie, quelloffene Software vertritt ist ja auch mehr als deutlich bekannt. Ob er nun die GPL in einer Version empfiehlt oder nicht, ist komplett irrelevant, da ist die gesamte Linux-Foundation bereits weit zu pragmatisch darin sich bei Unternehmen wie Intel, Google und Microsoft anzubiedern.

      Daher habe ich auch darüber geschrieben, dass dieses gesamte Spektrum weit komplexer ist meiner Meinung nach und faktisch irgendwelche Leitfiguren auch den Sinn freier Software nicht einmal im Ansatz treffen, insofern auch unnötig sind und Ideen wie auch Prinzipien nur allzu leicht angreifbar machen.

      [
      | Versenden | Drucken ]
      • 0
        Von blablabla233 am Di, 17. September 2019 um 15:16 #

        Du glaubst ein charakterzug wie authismus ist eine anschuldigung?
        Linus sagt selbst dass er sich nicht in andere versetzen kann, und andere zu verletzen ihm absolut egal ist....teilweise geb ich ihm im kontext eines technischen projekts auch recht, aber dies auch so offen zu sagen hat schon authisische züge (wiederum kann er nicht verstehen was eine solche aussage bei andern bewirken kann)
        Die art wie er gplv3 durchdrücken wollte ist das unangenehme.
        Und doch diese art von anschuldigung ist neu durch die art der verbreitung...socialnet, früher musste ein journalist bzw eine zeitung für eine aussage einstehen...heute nur noch eine halbanonyme person.

        [
        | Versenden | Drucken ]
        0
        Von blablabla233 am Di, 17. September 2019 um 15:59 #

        Linus vertritt keine freie software?? Das mein herr ist mir ganz neu....zumal er die isc-lizenz als die beste ansieht. Er ist einfach pragmatisch und versucht sein projekt möglichst funktionell zu halten ohne zu extreme positionen einzunehmen.

        [
        | Versenden | Drucken ]
        • 0
          Von throgh am Di, 17. September 2019 um 16:16 #

          Ich antworte jetzt hierauf: Die sprichwörtliche Herabwürdigung jedweder Art und / oder Ausprägung gab es schon weit länger. Nannte man beispielsweise auch gerne "Pamphlet" zu anderer Zeit. Aber das was hier hinsichtlich Stallman passiert ist eben genau das im Ursprung nicht. Die "Pamphlet"-Kultur wird jetzt nur im Nachgang passieren und es wird sich je nach Art und Ausprägung mehr oder minder zahlreich auf das Thema gestürzt und eben auch interpretiert.

          Diese Herangehensweise ist so alt wie wir Menschen selbst und ob nun Autismus hier eine Rolle spielt oder eben nicht, ist meines Erachtens unerheblich. Das mediale Echo selbst, die Halbwertzeit von Informationen - vor allem auch abrufbaren Informationen - ist dermaßen geschwunden, dass jedwede Form von Demagogie gerne wie oft ihren Anschlusspunkt findet oder finden kann.

          Und allein der Tatbestand, dass zahlreiche Unternehmen heute ihre Blobs hoch wie runter im Kernel einpflegen, zeigt doch wie wenig von "Pragmatismus" oder auch "Kurzsichtigkeit" als andere Beschreibung / Bezeichnung zu halten ist. Der Linux-Kernel ist somit ein Teil des GNU-Betriebssystems und Mensch hätte daraufhin eine gute Basis. Müsste Mensch nur weiter ausbauen: Also auch den Hurd-Kernel beispielsweise nun weiter vorantreiben. Denn ansonsten übernimmt eine ganz andere Mentalität weiter in quelloffenen, freien Softwareprojekten: Geprägt durch besagten Pragmatismus macht man sich dann hörig gegenüber Interessen, welche nicht aus dem Bestreben nach freier Bewegung entstanden sind. Also rein kapitalistische Eigeninteressen!

          [
          | Versenden | Drucken ]
          • 0
            Von blablabla233 am Di, 17. September 2019 um 16:54 #

            Natürlich hat linux nur kapitalistische interessen...das ist aber nun wirklich nicht neu. Auch firmen die linux einsetzen machen dies nicht aus gutmütigkeit. Aber firmen wie melanox und ibm sehen grosse vorteile von offener firmware. Die mentalität im linux-umfeld ist schon lange nicht mehr freibier, gerade deshalb mag ich die bsd's...keine anwälte keine marketing-trottel.

            [
            | Versenden | Drucken ]
            0
            Von blablabla233 am Di, 17. September 2019 um 17:00 #

            Zu halbwertszeit von informationen die ist heute grösser als jemals zuvor....stichwort archive.org ...die annerkennung und berücksichtigung deren ist jedoch ein problem. Auch gesunde und abwägende positionen sind heute selten....stichwort veganer mit palmöl ernährung, oder tesla suv.

            [
            | Versenden | Drucken ]
            • 0
              Von throgh am Di, 17. September 2019 um 17:12 #

              Das mag für dich oder mich Geltung haben. Aber du hast doch selbst zuvor auf die (anti-)sozialen Netzwerke Bezug genommen: Die Halbwertszeit dortiger Informationen ist doch im Mindestmaß einmal zu diskutieren. Und ich möchte bestimmt nicht in Abrede stellen, dass Mensch sich nicht empören sollte. Aber auf das WIE und WARUM kommt es an und vor allem auch zu welchen Bedingungen.

              Wenn also als Beispiel "Autismus" eingebracht wird, so passieren sehr schnell auch Verallgemeinerungen und Pauschalisierungen. Das kann ich auch ganz spezifisch ausführen mit Beispielen aus der Unterhaltungskultur: Da sind es dann Menschen mit "Borderline-Syndrom", die in so mancher Krimiserie als Antagonisten herhalten müssen. Du wärst wirklich überraschst wie schnell dann derlei Urteile passieren und Mensch komplett vergisst genau hinzuschauen, also individuell und fallbasiert. Dann dürfen sich Mitmenschen mit eben dieser Diagnose genau diesen Herabwürdigungen ausgesetzt sehen. Aus genau dem Grunde habe ich darauf verwiesen, dass Autismus nicht als Erklärungsmodell herhalten sollte - meines Erachtens.

              Bezugnehmend zu "Linux" und Kapitalismus: Das ist ein stetes Tauziehen dieser Tage und die Gemeinschaft hinsichtlich "freier, quelloffener Software" ist gerade dabei das eindeutig zu verlieren. Allein dazu haben sich weit zu wenige Gegenpole ausgebildet, beispielsweise gegenüber systemd und anderen Bestrebungen wie pragmatische Betrachtungsweisen von so manch proprietärem Paket in den Repositories. Wenn Mensch also heute auf der Suche nach wirklich per Definition freien Grundbasissystemen, ohne Firmware-Blobs, ohne Kompromisse und mehr ist, so landet Mensch auch dann bei den Distributionen mit Libre-Kernel. Denn OpenBSD beispielsweise setzt ja leider auch direkt Firmware direkt im Kernel-Quelltext an - Beispiele müsste ich jetzt heraussuchen, für den Moment also als Hinweis hinterlassen. Daher ist das Themengebiet schon allein ohne den derzeitigen Eklat komplex.

              [
              | Versenden | Drucken ]
              • 0
                Von blablabla233 am Di, 17. September 2019 um 17:56 #

                Die, die spezielle gehirne als minderwertig anschauen verstehen oft deren spezialisierung nicht, jeder von uns ist ein spinnendiagramm wo es am einen ende fehlt und beim andern zuviel hat (und das ist auch gut so), ich denke leute wie freud, einstein und turing zeigen das deutlich. Ich denke/hoffe aber dass in zukunft psychische speziallisierug wie physische angeschaut wird (ist der 2.10m basketballspieler normal? Nep...aber er ist gut in dem was er tut).

                [
                | Versenden | Drucken ]
Pro-Linux
Pro-Linux @Facebook
Neue Nachrichten
Werbung