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Fr, 20. September 2019, 11:12

Software::Netzwerk

Samba 4.11 schaltet SMB1 ab

Die Samba-Entwickler haben ihre Windows-Interoperabilitäts-Suite in der Version 4.11 veröffentlicht. Die Neuerungen seit der letzten Version sind umfangreich und umfassen viele Bereiche des Softwarepakets. Unter anderem wurde in der neuen Version das veraltete SMB1-Protokoll standardmäßig abgeschaltet.

samba.org

Samba ist das unter Linux meistgenutzte Programm, wenn es um Interoperabilität mit der Microsoft-Welt geht. Das SMB/CIFS-Protokoll soll dabei sicheren und schnellen Zugriff auf Datei- und Druckfunktionen bieten. Samba kann dabei als Domänen-Controller und Active Directory-Server fungieren. Sie enthält dazu einen LDAP-Server, ein Kerberos Key Distribution Center (KDC) und die Möglichkeit, sich über CIFS anzumelden. Seit der Version 4.0, die vor knapp fünf Jahren freigegeben wurde, unterstützt Samba auch serverseitige Active-Directory-Logon-Umgebungen, die von Windows 2000 und später genutzt werden.

Mit der Veröffentlichung von Samba 4.11 haben die Entwickler die Software weiter verbessert und um zahlreiche Funktionen erweitert. Zuerst musste die Suite allerdings erstmals von altem Ballast befreit werden. So wurde das veraltete SMB1-Protokoll in Rente geschickt und wird standardmäßig nicht mehr eingeschaltet. Ab sofort setzten die Entwickler in der Konfiguration client min protocol auf SMB2_02, was dazu führt, dass Clients ohne eine Unterstützung der neuen Protokollversionen sich nicht mehr mit neuen Instanzen verbinden lassen.

Eine weitere Neuerung, die Nutzer der aktuellen Version beachten sollen, stellt die veränderte Struktur der AD-Datenbank dar. Während die Umstellung von alten Datenbanken auf die neue Struktur für die Administratoren umbemerkt erfolgt, sollten Nutzer, die bereits auf die neue Version konvertierte Datenbanken einsetzen, bedenken, dass sie nicht mehr mit den alten Versionen des Systems lauffähig sind. Wer trotz allem neue Datenbanken mit alten Versionen einsetzen will, findet auf der Seite des Projekts eine Bedienungsanleitung.

Doch auch der eigentliche Server wurde gegenüber der letzten Version um neue Funktionen aufgewertet. Das Standardmodell für den Start wurde von standard auf prefork umgestellt. Ferner haben die Entwickler das Schema der LDAP-Anfragen geändert und das Bind9-Logging erweitert. In der Bestrebung, die kryptografische Landschaft in Samba zu vereinheitlichen, haben die Entwickler GnuTLS 3.2 als Abhängigkeit eingeführt. Künftig soll Samba sich weiter gegenüber anderen Bibliotheken öffnen und sukzessive veraltete Lösungen ersetzen. Weitere Neuerungen von Samba 4.11 umfassen diverse Optimierungen, die nun vor allem in großen Umgebungen für mehr Performance sorgen sollen.

Eine Liste aller Änderungen und Neuerungen kann der ausführlichen Vorstellung der aktuellen Version entnommen werden. Samba 4.11 steht ab sofort allen Interessenten im Quellcode auf dem Server des Projektes zum Bezug bereit.

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