Ein Startbild mit anderen Farben? Damit sind die ewig-nörgelnden Kritiker endlich eines Besseren belehrt! Es gibt bei Open Office doch eine Weiterentwicklung.
Das ist eigentlich ein Trauerspiel. Welche Motive treiben die ganz wenigen Mitstreiter, die immer noch an OO rumbasteln und eigentlich nichts substanzielles verändern? Wenn sie wenigstens in größerem Umfang Bugs entfernen würden! Ich habe das Gefühl, das die verbliebenen OO-Fans vom Code so gut wie nichts verstehen und daher die Finger davon lassen.
Was relativ einfach wäre: Einer meiner Lieblingsbugs in LO ist inzwischen tatsächlich gefixt. Er stammte noch aus Openoffice. https://bugs.documentfoundation.org/show_bug.cgi?id=74045 Es sollte doch möglich sein, diesen nach OO zu portieren ..
Dieser Beitrag wurde 1 mal editiert. Zuletzt am 23. Sep 2019 um 10:41.
Von schmidicom am Mo, 23. September 2019 um 10:43 #
Es sollte doch möglich sein, diesen nach OO zu portieren ..
Die LibreOffice-Devs haben ihren Code an so vielen Stellen kontinuierlich weiterentwickelt das deren Patches vermutlich nicht mehr so ohne weiteres auf OpenOffice anwendbar sind.
Von Menschenfreund am Mo, 23. September 2019 um 11:10 #
Ich zitiere: "Es sollte doch möglich sein, diesen nach OO zu portieren .."
Warum? Ich erkläre es mal so:
Produkt OO hat einen Bug. OO kümmert sich kaum bzw. nur minimal um die Weiterentwicklung des eigenen Produktes. Produkt LO hat diesen Fehler behoben und hat deutlich bessere Features und wird sehr gut gepflegt als Produkt OO.
Warum sollte der Wunsch da sein das schlechte Produkt OO, welches um Jahre hinterher hinkt, mit den Korrekturen von LO zu bestücken? Ich kann da gleich eine Kopie von LO machen und es nach OO umbenennen. Aus logischer Sicht macht es aber mehr Sinn OO zu streichen und einfach LO zu benutzen. Warum sich überhaupt die Mühe machen? Es ist keine polemische Frage, ich verstehe bloß nicht den Sinn so einer Aktion.
Welche Motive treiben die ganz wenigen Mitstreiter, die immer noch an OO rumbasteln und eigentlich nichts substanzielles verändern?
Lass sie doch! Vielfalt gehört für mich zu FLOSS. Es muss ja nicht jeder an $BekanntesProjekt mitarbeiten. Deine Argumentation hat irgendwie etwas Kommunistisches.
Wenn ich nach der Motivation der OO-Unterstützer frage und mich wundere warum sie nicht mal ein paar Bugfixe mehr machen ist das Einheitswahn? Meinst du nicht, dass das ein bisschen weit hergeholt ist?
Fixes portieren? Jein. Selbst wenn der betreffende Code nicht abweicht, kann nicht einfach der Fix übernommen werden - aus Lizenzgründen. Apache hat ursprünglich einen riesigen Aufwand betrieben, um OpenOffice etwas freier umzulizenzieren, LibreOffice ist noch immer restriktiv copyleft.
Als Freund von permissiven Lizenzen bin ich tendenziell OpenOffice gewogen. Aber das, was man dort abliefert, macht auf mich mehr den Eindruck, daß man einen Komapatienten einmal im Jahr kurz zucken läßt, weil man ihn nicht für tot erklären möchte... Wobei ich gestehe, daß ich weder OpenOffice noch LibreOffice gerne verwende. Dann doch lieber TeXstudio.
Von Anonymous am Mo, 23. September 2019 um 12:47 #
> Fixes portieren? Jein. Selbst wenn der betreffende Code nicht abweicht, kann nicht einfach der Fix übernommen werden - aus Lizenzgründen.
Wie? Bei angenommen identischem Sourcecode müsste also um einen Bug-Fix sozusagen "herumprogrammiert" werden, um Lizenzprobleme zu vermeiden? Also das wäre nicht meine Vorstellung von "OpenSource".
Von Unerkannt am Mo, 23. September 2019 um 15:17 #
Wenn ich das im richtig verstanden habe, dann wäre es im amerikanischen Recht möglich, dass sich ein Entwickler den Patch anguckt und dann einem anderen Entwickler davon erzählt. Das würde Lizenzproblematiken vermeiden. Reinraum-Implementierung.
das sehe ich auch so .. nach diesem - von mit mit angestoßene Prozess - bin ich jetzt wieder voll motiviert, ein paar weitere Bug-Reports zu schreiben. Ich brauch das Programm zu anzuschmeißen und das Kleinvieh springt mir in die Augen
Von klopskind am Mi, 25. September 2019 um 10:44 #
Ohne das Schisma zwischen OO und LO zu befürworten oder kritisieren zu wollen, denke ich, dass es folgende Motivationsgründe geben könnte: 1. die Unterschiede zwischen ASF und TDF bezüglich deren Verwaltungs- & Entwicklungsansätze und -umstände: Die ASF dient mehr der Erhaltung, Pflege und Verwaltung einer andauernden Verfügbarkeit von Software im Sinne der Nutzer, statt einer entwicklerzentrischer Weiterentwicklung. So verlangt die ASF etwa die Unterzeichnung eines CLA ,und LibreOffice kann aufgrund der Entwicklungsgeschwindigkeit schwerlicher getestet oder dokumentiert werden.
Die ASF ist für diverse Projekt zuständig. Die Abhängigkeit von Sponsoren soll nur minimale Auswirkung auf ein bestimmtes Projekt haben, um externen Dynamiken und Einflüssen zu trotzen. Deshalb fließt finanzielle Hilfe direkt an die ASF, nicht (oder höchstens indirekt) an ein bestimmtes Projekt. Wegen fehlender Zweckbindung einer Spende/Sponsorings können äußere, direkte, erkaufter und willkürliche Einflussnahmen minimiert werden. Die ASF entscheidet über den Status der Projekt bzw. deren beigemessener Wichtigkeit in Relation zueinander. Direkte äußerer Einfluss auf einzelne Projekt geschieht nur über aktiver und anhaltender Beteiligung am Projekt selbst. So können bspw. Unternehmensinteressen quasi nur durch direkte Beteiligung am konkreten Projekt Einfluss gewinnen.
TDF arbeitet anders. Sie hat einen sehr viel gezielteren Zweck, wie auch schon der Name vermuten lässt. Auch wenn hierzu verschiedenste Software und Infrastruktur nötig ist, bleibt der übergeordnete Gemeinschaftsgedanke/-zweck der selbe. So können Unternehmen quasi direkt zweckgebunden Einfluss nehmen. Das ist für die meisten Unternehmen ein attraktiverer Ansatz.
2. die Lizenzbestimmung und deren Konsequenzen: OpenOffice steht derzeit unter der Apache License 2.0 während LibreOffice verschiedene Lizenzen (Apache License 2.0 wegen der Abstammung und für die Möglichkeit eines zukünftigen Quelltextimports aus OpenOffice, MPL v2 bzw. LGPL3+ für normale Beiträge, GPL) nutzt.
Somit ist LibreOffice insgesamt restriktiver lizensiert als OpenOffice, was OpenOffice mit der relativ liberalen Apache License 2.0 quasi zum größten gemeinsamen Nenner in der Branche macht.
3. laufende Supportverträge: Ich kann mir vorstellen, dass immer noch gültige Supportvereinbarungen existieren, die die Pflege von OO notwendig machen. Nachdem sich Oracle und IBM aus OO zurückgezogen haben, verroten möglicherweise noch anwendbare Verträge in irgendwelchen dunklen Aktenschränken, z.B. in denen einer Behörde oder einer anderen Militär- oder Regierungsinstitution.
Ein Startbild mit anderen Farben?
Damit sind die ewig-nörgelnden Kritiker endlich eines Besseren belehrt!
Es gibt bei Open Office doch eine Weiterentwicklung.
LibreOffice also gut oder nicht gut?
Das ist eigentlich ein Trauerspiel.
Welche Motive treiben die ganz wenigen Mitstreiter, die immer noch an OO rumbasteln und eigentlich nichts substanzielles verändern?
Wenn sie wenigstens in größerem Umfang Bugs entfernen würden!
Ich habe das Gefühl, das die verbliebenen OO-Fans vom Code so gut wie nichts verstehen und daher die Finger davon lassen.
Was relativ einfach wäre:
Dieser Beitrag wurde 1 mal editiert. Zuletzt am 23. Sep 2019 um 10:41.Einer meiner Lieblingsbugs in LO ist inzwischen tatsächlich gefixt. Er stammte noch aus Openoffice.
https://bugs.documentfoundation.org/show_bug.cgi?id=74045
Es sollte doch möglich sein, diesen nach OO zu portieren ..
Die haben damit auch ziemlich viele Bugs erst eingeführt.
Ich zitiere: "Es sollte doch möglich sein, diesen nach OO zu portieren .."
Warum? Ich erkläre es mal so:
Produkt OO hat einen Bug. OO kümmert sich kaum bzw. nur minimal um die Weiterentwicklung des eigenen Produktes. Produkt LO hat diesen Fehler behoben und hat deutlich bessere Features und wird sehr gut gepflegt als Produkt OO.
Warum sollte der Wunsch da sein das schlechte Produkt OO, welches um Jahre hinterher hinkt, mit den Korrekturen von LO zu bestücken? Ich kann da gleich eine Kopie von LO machen und es nach OO umbenennen. Aus logischer Sicht macht es aber mehr Sinn OO zu streichen und einfach LO zu benutzen. Warum sich überhaupt die Mühe machen? Es ist keine polemische Frage, ich verstehe bloß nicht den Sinn so einer Aktion.
> Warum sollte der Wunsch da sein das schlechte Produkt OO, [...]
Rein technisch gesehen schon. Bei den Brandnames sieht es allerdings anders aus.
Lass sie doch! Vielfalt gehört für mich zu FLOSS. Es muss ja nicht jeder an $BekanntesProjekt mitarbeiten. Deine Argumentation hat irgendwie etwas Kommunistisches.
ich lasse sie ja auch - ich frage mich nur, welche Motive sie treiben.
Was ist an meiner Argumention kommunistisch?
Auf mich wirken derartige Vereinheitlichungsforderungen kommunistisch: Eine Einheitspartei, Einheitsfront, Einheitsgewerkschaft, Einheitsauto, Einheitsmeinung.
Wenn ich nach der Motivation der OO-Unterstützer frage und mich wundere warum sie nicht mal ein paar Bugfixe mehr machen ist das Einheitswahn?
Meinst du nicht, dass das ein bisschen weit hergeholt ist?
Auf deine Frage nach der Motivation kann ich dir nur "leben und leben lassen" antworten – eine Binsenweisheit.
is doch schön .. jetzt weiß ich es .. aber ich weiß immer noch nicht was die Frage danach mit Kommunismus zu tun hat
Oder warum es „im Kommunismus“ nur ein Office geben darf?!
Zu lange in den USA gewesen?
Fixes portieren? Jein. Selbst wenn der betreffende Code nicht abweicht, kann nicht einfach der Fix übernommen werden - aus Lizenzgründen. Apache hat ursprünglich einen riesigen Aufwand betrieben, um OpenOffice etwas freier umzulizenzieren, LibreOffice ist noch immer restriktiv copyleft.
Als Freund von permissiven Lizenzen bin ich tendenziell OpenOffice gewogen. Aber das, was man dort abliefert, macht auf mich mehr den Eindruck, daß man einen Komapatienten einmal im Jahr kurz zucken läßt, weil man ihn nicht für tot erklären möchte... Wobei ich gestehe, daß ich weder OpenOffice noch LibreOffice gerne verwende. Dann doch lieber TeXstudio.
> Fixes portieren? Jein. Selbst wenn der betreffende Code nicht abweicht, kann nicht einfach der Fix übernommen werden - aus Lizenzgründen.
Wie? Bei angenommen identischem Sourcecode müsste also um einen Bug-Fix sozusagen "herumprogrammiert" werden, um Lizenzprobleme zu vermeiden? Also das wäre nicht meine Vorstellung von "OpenSource".
Wenn ich das im richtig verstanden habe, dann wäre es im amerikanischen Recht möglich, dass sich ein Entwickler den Patch anguckt und dann einem anderen Entwickler davon erzählt. Das würde Lizenzproblematiken vermeiden. Reinraum-Implementierung.
Danke für die Info. Wie heißt es so schön: "Umwege erhöhen die Ortskenntnis."
> Einer meiner Lieblingsbugs in LO ist inzwischen tatsächlich gefixt. [...]
Tja, kaum sind fünf Jahre vorbei - und schon ist der Bug gefixt. Ein echter Beitrag zur Entschleunigung.
das sehe ich auch so .. nach diesem - von mit mit angestoßene Prozess - bin ich jetzt wieder voll motiviert, ein paar weitere Bug-Reports zu schreiben.
Ich brauch das Programm zu anzuschmeißen und das Kleinvieh springt mir in die Augen
Ohne das Schisma zwischen OO und LO zu befürworten oder kritisieren zu wollen, denke ich, dass es folgende Motivationsgründe geben könnte:
1. die Unterschiede zwischen ASF und TDF bezüglich deren Verwaltungs- & Entwicklungsansätze und -umstände:
Die ASF dient mehr der Erhaltung, Pflege und Verwaltung einer andauernden Verfügbarkeit von Software im Sinne der Nutzer, statt einer entwicklerzentrischer Weiterentwicklung.
So verlangt die ASF etwa die Unterzeichnung eines CLA ,und LibreOffice kann aufgrund der Entwicklungsgeschwindigkeit schwerlicher getestet oder dokumentiert werden.
Die ASF ist für diverse Projekt zuständig. Die Abhängigkeit von Sponsoren soll nur minimale Auswirkung auf ein bestimmtes Projekt haben, um externen Dynamiken und Einflüssen zu trotzen. Deshalb fließt finanzielle Hilfe direkt an die ASF, nicht (oder höchstens indirekt) an ein bestimmtes Projekt. Wegen fehlender Zweckbindung einer Spende/Sponsorings können äußere, direkte, erkaufter und willkürliche Einflussnahmen minimiert werden. Die ASF entscheidet über den Status der Projekt bzw. deren beigemessener Wichtigkeit in Relation zueinander.
Direkte äußerer Einfluss auf einzelne Projekt geschieht nur über aktiver und anhaltender Beteiligung am Projekt selbst. So können bspw. Unternehmensinteressen quasi nur durch direkte Beteiligung am konkreten Projekt Einfluss gewinnen.
TDF arbeitet anders. Sie hat einen sehr viel gezielteren Zweck, wie auch schon der Name vermuten lässt. Auch wenn hierzu verschiedenste Software und Infrastruktur nötig ist, bleibt der übergeordnete Gemeinschaftsgedanke/-zweck der selbe. So können Unternehmen quasi direkt zweckgebunden Einfluss nehmen. Das ist für die meisten Unternehmen ein attraktiverer Ansatz.
2. die Lizenzbestimmung und deren Konsequenzen:
OpenOffice steht derzeit unter der Apache License 2.0 während LibreOffice verschiedene Lizenzen (Apache License 2.0 wegen der Abstammung und für die Möglichkeit eines zukünftigen Quelltextimports aus OpenOffice, MPL v2 bzw. LGPL3+ für normale Beiträge, GPL) nutzt.
Somit ist LibreOffice insgesamt restriktiver lizensiert als OpenOffice, was OpenOffice mit der relativ liberalen Apache License 2.0 quasi zum größten gemeinsamen Nenner in der Branche macht.
3. laufende Supportverträge:
Ich kann mir vorstellen, dass immer noch gültige Supportvereinbarungen existieren, die die Pflege von OO notwendig machen. Nachdem sich Oracle und IBM aus OO zurückgezogen haben, verroten möglicherweise noch anwendbare Verträge in irgendwelchen dunklen Aktenschränken, z.B. in denen einer Behörde oder einer anderen Militär- oder Regierungsinstitution.
danke .. nachvollziehbare Argumente ..
in dieser Welt der Geschwätzigkeit interessante Gedanken!
... auf Zombie-Office kommt dann nächstes Jahr?